• 15. April 2013 · 13:54 Uhr

Sauber in Bahrain: Immer cool bleiben

Nico Hülkenberg freut sich auf die orientalische Gastfreundschaft, während Esteban Gutierrez den Ärger über seinen völlig verkorksten China-Trip abhaken will

(Motorsport-Total.com) - Direkt nach dem Großen Preis von China brach das Sauber-Team nach Bahrain auf, wo beim Grand Prix am kommenden Wochenende einmal mehr die Hitze eine entscheidende Rolle spielen wird. Das Rennen in Schanghai brachte für das Team aus der Schweiz gemischte Gefühle. Obwohl Nico Hülkenberg einen WM-Punkt einfuhr, blieb auch eine gewisse Enttäuschung zurück. Lange Zeit hatte es nach einem besseren Resultat und einem Kick nach dem schleppenden Saisonstart ausgesehen.

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Nico Hülkenberg erkennt Fortschritte bei der Weiterentwicklung Zoom Download

Dennoch spricht das Team davon, dass es gelungen sei, technisch einen Schritt nach vorne zu unternehmen. Das macht auch Nico Hülkenberg Mut, der gute Erinnerungen an die Wüstenbahn unweit Manamas hat: "Ich freue mich auf das Rennen in Bahrain. Dort bin ich 2010 meinen ersten Formel 1-Grand Prix gefahren", erinnert sich der Emmericher, der jedoch weder beim Debüt im Williams noch 2012 im Force India einen WM-Punkt ergattern konnte. Er erreichte die Plätze 14 und zwölf.

Dennoch ist Hülkenberg angetan: "Die Strecke gefällt mir gut, und die Stimmung im Fahrerlager ist auch immer etwas ganz Besonderes, wie eine Tausend-und-eine-Nacht-Atmosphäre." Neben arabischer Romantik kennt der Deutsche auch die hohen Ansprüche, die die Strecke an Mensch und Material stellt: "Neben den hohen Temperaturen sind die Bremsen entscheidend, da man mehrmals pro Runde über 300 km/h fährt und dann vor den Kurven sehr hart bremsen muss. Es wird also der übliche Balanceakt zwischen Abtrieb und hoher Geschwindigkeit."

Gutierrez bläst kein Trübsal

Teamkollege Esteban Gutierrez muss eine Rückversetzung um fünf Plätze in der Startaufstellung hinnehmen, nachdem er in Schanghai Adrian Sutil ins Heck gerauscht und dafür von der FIA bestraft worden war. "Der Grand Prix von China endete für mich in einer Riesenenttäuschung", zeigt sich der junge Mexikaner frustriert. "Ich habe einen Fehler gemacht, der nicht nur mein Rennen beendet hat, sondern ich wurde zudem bestraft. Das macht das Rennen in Bahrain natürlich nicht einfacher, aber das ändert nichts an meiner Motivation."

Gutierrez zeigt sich angriffslustig statt frustriert: "Ich werde kämpfen und das Beste aus dieser Situation machen. Das China-Wochenende hatte aber auch positive Aspekte. Die technischen Maßnahmen, welche die Ingenieure eingeleitet hatten, brachten eine spürbare Verbesserung", meint er über den C32, dessen Fahrbarkeit den Piloten noch in Australien und Malaysia arge Probleme bereitet hatte. Mit den physischen Ansprüchen, die die Formel 1 an einen Rookie stellt, kommt der Sauber-Pilot bestens klar.

Sturmfront für die Bremsen

"Bahrain ist eine weitere heiße Station im Kalender. Es ist zwar nicht so schwül wie in Malaysia, trotzdem muss man in Form sein, um die Hitze während des Rennens gut aushalten zu können", weiß Gutierrez, der bereits als GP2-Pilot am Persischen Gold ins Lenkrad griff, allerdings nicht als Pilot der Königsklasse. "Ich finde, dass es ein interessanter Kurs mit einigen sehr herausfordernden Kurven ist. Die Strecke ist vor allem für die Reifen sehr anspruchsvoll, und ich freue mich, dort in einem Formel 1-Auto zu fahren."

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Esteban Gutierrez' Auffahrunfall verhagelt dem Mexikaner nicht die Zuversicht Zoom Download

Auch Tom McCullough betont die Fortschritte seiner Truppe: "Die Maßnahmen, die wir getroffen haben, waren effektiv, darauf können wir jetzt aufbauen." Der leitender Ingenieur an der Strecke beschreibt die Bahn so: "Die Strecke in Bahrain besteht hauptsächlich aus langen Graden und langsamen bis mittelschnellen Kurven. Die aerodynamische Effizienz und eine starke Performance in den langsamen Passagen, sowie gute Traktion sind entscheidende Faktoren", streicht der Sauber-Techniker heraus.

McCullough weiß, was in der arabischen Hitze glüht: "Für die Bremsen ist der Kurs ebenfalls sehr herausfordernd. Die Strecke ist Mitten in der Wüste, und wenn Wind aufkommt, ist der Asphalt oft staubig. Das Wetter ist meist trocken, und die Temperaturen sind hoch, was erheblichen Einfluss auf die Kühlung und das Reifenmanagement hat." Pirelli geht die Aufgabe deshalb konservativ an und stellt die harte sowie mittlere Reifenmischung zur Verfügung.

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