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Williams: Bessere Startplätze vom Winde verweht
Williams hatte im Schanghai-Qualifying mit Windböen zu kämpfen - Speziell Formel-1-Neuling Valtteri Bottas wurde von den Bedingungen überrascht
(Motorsport-Total.com) - Nach der Rückversetzung von Mark Webber bekamen die Piloten ab Platz 15 des Qualifying-Ergebnisses aus Schanghai je eine Position geschenkt. Darunter fallen beide Williams-Piloten, die den Grand Prix von China nun von den Startplätzen 14 (Pastor Maldonado) und 16 (Valtteri Bottas) in Angriff nehmen.
Zufrieden ist man im Lager der Weiß-Blauen trotzdem nicht. "Ich wäre natürlich gern etwas weiter vorn gelandet", gesteht Bottas und erklärt, warum das nicht klappte: "Wir waren heute vom Tempo her wieder genau auf der Schneide zwischen Q1 und Q2. Was es schwierig gemacht hat, war der Wind. Es war doch recht stürmisch da draußen. Leider war meine Runde nicht die beste. Schon bei der Anfahrt zu Kurve eins habe ich viel Zeit liegengelassen, weil ich von den veränderten Bedingungen überrascht wurde. Der Rest der Runde war ähnlich wie bei Pastor. Insgesamt war Pastor sehr gut unterwegs und schaffte es bis in Q2."
"Es sieht so, als hätten wir bei starkem Wind mehr zu kämpfen als andere. Wir verlieren dann einfach jede Menge Grip, weil das Auto nur herumrutscht", sucht der Rookie nach einer möglichen Erklärung für das enttäuschende Abschneiden des britischen Traditionsteams. In Bezug auf seine eigene Performance komme es laut Bottas darauf an, die eine schnelle Runde künftig besser hinzukriegen: "Auf diesem Gebiet habe ich noch Nachholbedarf, denn ich bin es nicht gewohnt, im Qualifying nur eine Runde zu fahren. Ich werde jetzt meine Daten mit denen von Pastor vergleichen, um herauszufinden, was ich falsch gemacht habe."
Im Hinblick auf das Rennen rechnet der Finne "wie bei den meisten Teams mit rund drei Boxenstopps". Grund ist die befürchtete kurze Lebensdauer der Soft-Reifen. "Wenn es jemand schaffen sollte, mit zwei Stopps über die Distanz zu kommen, wäre das überraschend. Ich gehe aber nicht davon aus, dass das gelingen wird. Eines ist auch klar: Wir müssen uns an die gegebenen Verhältnisse anpassen, denn unser letzter Longrun fand am Freitag bei komplett anderen Bedingungen statt", so Bottas.
Williams-Technikchef Mike Coughlan spricht im Vergleich zu Malaysia von "ein paar kleinen Schritten nach vorn, doch wir dürfen nicht vergessen, dass wir es hier mit einem ganz speziellen Kurs zu tun haben - sehr langgezogene Kurven, in denen der Wind schnell zum Problem wird". Mit der härteren der beiden von Pirelli mitgebrachten Mischungen (Medium) sei der FW35 laut Coughlan "besser ausbalanciert". Der Technikchef führt das darauf zurück, dass "der Option-Reifen mehr Abtrieb an der Vorderachse verlangt, den wir nicht haben".
So bezeichnet Coughlan das Samstagsergebnis aus Williams-Sicht als "realistisches Bild bezüglich des Kräfteverhältnisses im Qualifying-Trimm". Für die Renndistanz, die in Schanghai 56 Runden beträgt, ist der Brite optimistischer, formuliert dies aber ausgesprochen vorsichtig: "Im Rennen sehen wir uns näher an der Mitte des Feldes." Ein Vordringen in die Punkteränge wäre demnach schon als großer Erfolg zu werten.
Coughlan ist sich darüber im Klaren, dass dem gesamten Team noch viel Arbeit bevorsteht, will man an die Leistungen der Saison 2012 anknüpfen: "Wir sind zum jetzigen Zeitpunkt der Saison nicht so gut aufgestellt wie vor einem Jahr. Damals hatten wir ein Auto, das sehr gut mit den Reifen umging. Wir sehen es aber auch nicht so, dass wir uns nun am komplett anderen Ende befinden." Im Zusammenhang mit weiteren Fortschritten beim FW35 zählt Williams unter anderem auf ein umfangreiches Upgrades des teameigenen Simulators, das laut Coughlan "in rund einem Monat" in Grove verfügbar sein wird.