Freud und Leid für Sauber im Qualifying
Während Nico Hülkenberg bei der Reifenwahl noch unschlüssig ist, will Esteban Gutierrez mit einer guten Strategie nach vorne fahren
(Motorsport-Total.com) - Gemischte Gefühle bei Sauber nach dem Qualifying zum Großen Preis von China in Schanghai. Während Nico Hülkenberg den Einzug in Q3 schaffte, musste Teamkollege Esteban Gutierrez nach einem Fahrfehler auf seiner schnellen Runde als 18. schon nach Q1 die Segel streichen. Hülkenberg freute sich sehr über sein gutes Qualifying-Ergebnis, gab aber im Anschluss zu, dass auch ein wenig Glück im Spiel war: "Wir haben ehrlich gesagt ein wenig von Marks (Webber, Anm. d. Red.) Ausfall profitiert, sonst wäre es wohl Platz elf geworden", sagt der Deutsche.
Doch das Pech des Australiers war Hülkenbergs Glück. In Q3 verzichtete der 25-Jährige auf eine gezeitete Runde, startet somit morgen von Position zehn und hat am Start die freie Wahl der Reifenmischung. Dabei ist sich der Emmericher noch nicht ganz schlüssig, ob er wie Sebastian Vettel und Jenson Button auf der mittelharten Reifenmischung starten will: "Man muss sich das schon genau überlegen. Es gibt für beide Seiten Vor- und Nachteile und verschiedene Optionen."
"Da laufen im Hintergrund verschiedene Simulationen, darüber werden wir beim Strategie-Meeting diskutieren. Es ist kein Selbstläufer, auf den mittelharten Reifen zu starten", sagt Hülkenberg. Gleichwohl gilt es als wenig wahrscheinlich, dass Hülkenberg freiwillig auf den weichen Reifen starten wird, die nach übereinstimmender Meinung nur sehr wenige Runden halten werden.
Freie Reifenwahl hat morgen auch Gutierrez, der nach der Rückversetzung von Webber von Position 17 starten wird. Zudem verfügt der Mexikaner, weil er an Q2 und Q3 nicht teilnahm, über zusätzliche frische Reifensätze. Der 21-Jährige glaubt jedoch nicht, dass dies morgen im Rennen ein großer Vorteil sein wird. "Jeder wird versuchen, möglichst viele der mittelharten Reifen zu verwenden. Es wird wichtig sein, eine gute Strategie zu wählen. Das Reifen-Management wird morgen der Schlüssel sein. Mit einer guten Strategie können wir hoffentlich in die Punkte fahren", hofft Gutierrez.
Nach Melbourne verpasste der Mexikaner zum zweiten Mal in drei Rennen den Einzug in Q2. Mangelnde Erfahrung will er als Grund dafür aber nicht gelten lassen: "Wir haben genug Trainingszeit, um auf Tempo zu kommen, das ist nicht schwierig. In Europa sollte es wegen meiner Erfahrung dennoch besser laufen. Aber auch die Erfahrungen dieser ersten Rennen sind sehr wichtig." Auf eine Steigerung hofft er schon am kommenden Wochenende: "Die Strecke in Bahrain kenne ich, hoffentlich machen wir dort weitere Fortschritte."