Nach Massa-Bestzeit: Vorsichtiger Optimismus bei Ferrari
Felipe Massa und Ferrari-Technikchef Pat Fry deuten die Longruns vom Freitag positiv - Das Qualifying am Samstag bereitet mehr Sorgen
(Motorsport-Total.com) - Der Aufwärtstrend von Felipe Massa setzt sich auch in China fort. Mit einer im zweiten Freien Training gefahrenen Runde in 1:35.340 Minuten ließ der Brasilianer in Ferrari-Diensten nicht nur ein weiteres Mal seinen Teamkollegen Fernando Alonso, sondern die versammelte Konkurrenz hinter sich. Erstmals seit dem Indien-Wochenende 2011 wird Massa, der seine Bestzeit auf der Soft-Mischung von Pirelli erzielte, als Freitagsschnellster notiert.
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Mit der gelb markierten Soft-Mischung von Pirelli war Felipe Massa nicht zu halten Zoom Download
"Zu Beginn war ich mit den Medium-Reifen nicht glücklich. Im Vergleich zu anderen Autos waren wir damit anfangs auch nicht sonderlich schnell", betont Massa. "Wenn ich mir aber anschaue, wie viel wir mit der Soft-Mischung zulegen konnten, dann ist das schon erstaunlich. Ich hätte nicht erwartet, dass ich mich derart verbessern kann. Auch auf unserer Rennsimulation war das Tempo sehr gut. Das Abbauen der Reifen auf den Longruns hielt sich im Rahmen", spricht der Brasilianer nach den beiden Freitagstrainings insgesamt von einer "guten Richtung".
So blickt Massa mit einer gewissen Portion Optimismus auf den weiteren Verlauf des Wochenendes: "Das Qualifying ist immer ein großes Problem, doch ich fuhr mit den Soft-Reifen eine gute Zeit. Das ist positiv. Ich hoffe, dass ich sowohl morgen als auch am Sonntag daran anknüpfen kann." Vom Unterschied zwischen den beiden mitgebrachten Reifenmischungen zeigt sich der Ferrari-Pilot, dessen schnellste Soft-Runde mehr als zwei Sekunden schneller als die schnellste Medium-Runde war, erstaunt und spricht in puncto Fahrverhalten und Grip von "zwei verschiedenen Autos".
Pat Fry erwartet dicht zusammenliegende Spitze
Auch Ferrari-Technikchef Pat Fry spricht hinsichtlich der Longruns mit den Medium-Reifen von einem "guten Tempo" und macht sich in Bezug auf das Qualifying mehr Sorgen als hinsichtlich des Rennens. "Unser Renntempo sah schon bei den ersten beiden Rennen sehr gut aus", spricht der Brite die Ferrari-Auftritte in Melbourne und Sepang an und spannt den Bogen zu Schanghai: "Wir haben hier ein paar neue Teile dabei und glauben, die Lücke zur Spitze geschlossen zu haben."
Fry gibt allerdings zu, genau wie die anderen Teams noch Nachholbedarf in Sachen Reifenverschließ zu haben. "Wir müssen einen Weg finden, das linke Vorderrad weniger stark zu belasten", merkt der Ferrari-Technikchef an und mutmaßt: "Q1 dürfte interessant werden. Ich bin gespannt, wer mutig genug ist, ein Weiterkommen mit den Medium-Reifen zu versuchen."
Die Konkurrenz, allen voran Mercedes und Red Bull, unterschätzt man bei Ferrari keineswegs. "Mercedes hinterließ am Vormittag einen starken Eindruck. Ich weiß nicht, welches Programm sie am Nachmittag verfolgten, gehe aber davon aus, dass es an der Spitze sehr eng zugehen wird", sagt Fry und sieht den Umgang mit der 2013er-Generation der Pirellis schlicht als "eine andere Herausforderung" an.