Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Sepang und die Frage nach der richtigen Strategie
Kommt der Regen und wenn ja, wann? Teams und Fahrer zerbrechen sich bezüglich der richtigen Strategie für das zweite Saisonrennen den Kopf
(Motorsport-Total.com) - Die Ausgangslage vor dem Grand Prix von Malaysia in Sepang verspricht große Spannung. Da die Top 10 der Startaufstellung ihre Zeit in Q3 jeweils mit den grün markierten Intermediates von Pirelli erzielten, steht ihnen anders als sonst die Wahl der Slick-Mischung (in Sepang Medium oder Hard) für den ersten Stint des Rennens frei.
"Das eröffnet ihren Teams eine Vielzahl strategischer Möglichkeiten", sagt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery und fügt hinzu: "Der Tempounterschied zwischen den beiden Mischungen beträgt etwa 0,8 Sekunden pro Runde. Anhand der uns vorliegenden Daten gehen wir für das morgige Rennen von drei Boxenstopps pro Team aus."
Soweit die Theorie, denn dass es am Sonntag trocken bleibt, ist alles andere als garantiert. Gegenwärtig werden pünktlich für den Start des Rennens um 16:00 Uhr Ortszeit (9:00 Uhr MEZ) Gewitter vorhergesagt. Es könnte also durchaus sein, dass das Reifensparen von Polesetter Sebastian Vettel (Red Bull) umsonst war.
Dessen ist sich der Weltmeister bewusst. "Ich denke, es ist gut, dass wir heute den einen oder anderen Reifensatz gespart haben. Der kann uns morgen vielleicht die eine oder zwei Runden Flexibilität bringen, um dann eine bessere Strategie auffahren zu können. Sollte es regnen, ist das Ganze vielleicht über den Haufen geworfen. Man muss es einfach so nehmen wie es kommt. Wir haben in etwa einen Plan. Ob der dann morgen so aufgeht, wird sich zeigen", so Vettel.
Surer plädiert für späten ersten Stopp - es sei denn...
Gesetz dem Fall, der Regen setzt nicht direkt beim Start, sondern erst später ein, dann plädiert Experte Marc Surer für einen langen ersten Stint - vorausgesetzt, die in diesem Jahr weicher daherkommenden Pirelli-Reifen lassen eine solche Strategie zu. "Wenn man lange fahren kann, dann gibt es bereits Lücken im Feld. Dann kann man sich besser wieder einsortieren", stellt Surer den Vorteil seiner Theorie heraus.
"Man kann aber auch pokern. Wenn ein Safety-Car kommt, dann hat man gewonnen. Dann verliert man mit den weichen Reifen keine Zeit", weiß der Schweizer und meint mit den weichen Reifen in diesem Fall die Medium-Mischung von Pirelli, da diese am Malaysia-Wochenende die weichere der beiden mitgebrachten ist.
"Ich denke aber nicht, dass hier so früh ein Safety-Car-Einsatz kommt. Hier gibt es so viele Auslaufzonen. Es gibt viel Platz, man muss also das Safety-Car nicht unbedingt herausschicken - außer im Regen vielleicht", sagt Surer.
Teams rechnen mit vier bis fünf Stopps
Auf Seiten der Teams gibt man sich wie immer bedeckt. "Ich kann unsere Tricks beim Boxenstopp natürlich nicht verraten", sagt Ferrari-Sportdirektor Massimo Rivola und posaunt: "Grundlage ist Training, Training, Training. Es geht dabei nicht nur um die normalen Boxenstopp-Übungen, sondern unsere Jungs bekommen auch spezielles Mentaltraining. Außerdem sind unsere Leute einfach gut."
"Es geht mir persönlich aber nicht so sehr um irgendwelche Rekord-Boxenstopps. Mir ist viel wichtiger, dass wir bis zum Ende der Saison konstant gute Stopps machen, ohne dabei irgendwelche Ausreißer zu haben", so Rivola. "Auch andere Teams können Boxenstopps gut. Es ist entscheidender, konstant gute Stopps zu machen als unfassbar schnell zu sein."
"Wenn es trocken bleibt, dann rechne ich mit bis zu vier Boxenstopps", gibt der Ferrari-Sportdirektor zumindest einen kleinen Anhaltspunkt und deutet an, dass die von Pirelli prognostizierte Dreistoppstrategie wohl kaum umsetzbar sein wird. Williams-Pilot Pastor Maldonado sieht es ähnlich. "Das ist schwer zu sagen", antwortet der Venezolaner auf die Frage, wie viele Stopps es am Sonntag geben wird. "Wenn es trocken bleibt, könnten es vier oder sogar fünf werden", glaubt der Barcelona-Sieger von 2012.