Pirelli: Harte Reifen für den Härtetest Malaysia
In Malaysia kommen die beiden härtesten Pirelli-Mischungen zum Einsatz, darunter erstmals der harte Reifen, der in diesem Jahr organge markiert ist
(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende setzen die Teams beim Großen Preis von Malaysia in Sepang zum ersten Mal in dieser Saison die härteste Mischung der neuen Reifengeneration ein, die in diesem Jahr orange gekennzeichnet ist. Die neue Farbgebung soll es den Fans einfacher machen, die Slicks voneinander zu unterscheiden. Zusätzlich nominierte Pirelli den mittelharten Reifen. Diese beiden Reifenmischungen sind ideal für die extremen Temperaturen und den rauen Asphalt der Strecke in Malaysia geeignet.
Monsunartige Regenfälle waren bei den Rennen in der Vergangenheit häufiger der Fall, daher ist es durchaus möglich, dass der Intermediate sowie der Regenreifen in Sepang ebenfalls zum Einsatz kommen werden. "Wir würden Sepang wirklich als 'extrem' beschreiben, sowohl wegen des Wetters als auch des Asphalts", sagt Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery. "Das wird für die Reifen eines der anspruchsvollsten Wochenenden des Jahres. Das erste Mal erleben wir unseren harten Reifen unter Wettkampfbedingungen. Wir haben ihn dieses Jahr orange markiert, damit er leichter vom weißen mittelharten Reifen zu unterscheiden ist."
Malaysia weist eine der rauesten Asphaltstrukturen des Jahres auf. Das ist ein Grund, warum Pirelli die beiden härtesten Reifenmischungen nominierte. Der harte Reifen arbeitet optimal bei hohen Temperaturen, der mittelharte Reifen hat ein niedrigeres Temperaturfenster. Daher bilden die beiden Slicks die ideale Kombination, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Die Haltbarkeit der diesjährigen harten Mischung ähnelt der des Mediums aus 2012. Die Rundenzeiten des harten Reifens sind um 0,4 bis 0,5 Sekunden schneller als die seines Vorgängers.
Drei Boxenstopps erwartet
Die Rennstrecke in Sepang erbauten die Verantwortlichen auf einem ehemaligen Sumpfgebiet und erneuerten den sehr unebenen Asphalt 2007. Dabei wurden die meisten Buckel geglättet, viele sind jedoch noch da und steigern die Herausforderung auf der Strecke. "Ich startete zweimal beim Grand Prix in Malaysia", erinnert sich Pirelli-Markenbotschafter Jean Alesi. "1999 fand das Rennen das erste Mal in Sepang statt, 2000 war meine letzte Formel-1-Saison. Beide Jahre fuhr ich ins Ziel. Ich erinnere mich aber, dass es für die Fahrer und die Autos eine enorme Herausforderung war. Es ist eines der physisch anstrengendsten Rennen des Jahres."
Vergangenes Jahr nominierte Pirelli ebenfalls den harten Slick und den Medium für den Grand Prix in Malaysia. Die vier erfolgreichsten Piloten nutzten eine Drei-Stopp-Strategie, Bruno Senna, der Fünfter wurde, stoppte sogar vier Mal. "Die Mischungen für diese Saison liefern mehr Performance und haben einen leicht erhöhten Verschleiß. Vergangenes Jahr war das Wetter während des Rennens wechselhaft. Und wir sahen ein spannendes Finish zwischen Fernando Alonso und Sergio Perez, das vor allem vom Reifenmanagement geprägt war. Am Ende führte eine Drei-Stopp-Strategie zum Sieg", sagt Hembery.
Extreme Beanspruchen der Pneus
"Dieses Jahr erwarten wir erneut drei Boxenstopps pro Fahrer. Aber wahrscheinlich wird das Wetter die Strategie bestimmen. Selbst wenn es nicht regnet, erwarten die Fahrer rund 80 Prozent Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um die 30 Grad Celsius", so Hembery. In Malaysia wirken große Längskräfte auf die Reifen, es sind nach Barcelona die zweithöchsten Werte der Saison. Dadurch werden die Slicks bis zu 130 Grad Celsius heiß. Die Strecke bietet relativ viel Grip. Doch das Gripniveau ändert sich, wenn der Regen die Gummiablagerungen wieder von der Strecke wäscht. Danach ist der Asphalt wieder 'grün'.
Obwohl die Ideallinie durch die hohen Temperaturen schnell abtrocknet, ist der Wasserabfluss nicht optimal, große Pfützen auf der Strecke sind häufig die Folge. "Wie der Kurs im australischen Albert Park ist Sepang keine 'typische' Rennstrecke, daher können wir aus den Ergebnissen des kommenden Wochenendes vielleicht auch noch keine Rückschlüsse für die gesamte Saison ziehen", sagt Alesi.
"Aber in Malaysia werden wir zumindest erkennen können, wer ein starkes Auto fährt und in der Lage ist, gut mit den Reifen umzugehen. Durch den erhöhten Verschleiß der aktuellen Pirelli-Generation ist ein erfolgreiches Reifenmanagement noch wichtiger", betont der Franzose. "Wenn es jedoch wirklich stark regnet, können die Piloten nichts mehr ausrichten. Es wird also spannend zu beobachten, wer das beste Gespür für die optimale Reifenwahl haben wird."