• 25. November 2012 · 23:27 Uhr

Red Bull: Nichts konnte den Champion stoppen

Beim Saisonfinale in Sao Paulo hatte Sebastian Vettel jede Menge Gegenwind, doch der Deutsche gab nie auf und sicherte sich den dritten WM-Titel

(Motorsport-Total.com) - Mit 13 WM-Punkten Vorsprung war Sebastian Vettel in den Großen Preis von Brasilien gegangen, doch schon wenige Sekunden nach dem Start nahm das Unheil seinen Lauf. Erst verpatzte der Red-Bull-Pilot den Start und fiel hinter Paul di Resta zurück, dann kollidierte er wenige Sekunden später mit Lokalmatador Bruno Senna und stand plötzlich in entgegengesetzter Fahrtrichtung mitten auf der Strecke, musste das komplette Feld passieren lassen.

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Champion Sebastian Vettel lebe hoch, dreimal lebe er hoch! Zoom Download

Auf der Aufholjagd stellten sich die nächsten Probleme in den Weg. Sebastian Vettel konnte per Funk nicht mehr mit seinem Team sprechen, stand dadurch einmal an der Box, ohne dass das Team auf ihn vorbereitet war. Hinzu kam die Tatsache, dass sein Auto nach dem Zwischenfall so stark beschädigt war, dass es Hitzeprobleme gab und die Aerodynamik so gestört war, dass man an Höchstgeschwindigkeit einbüßte.

Doch am Ende konnte sich zwar Fernando Alonso den zweiten Rang sichern, der sechste Platz von Vettel reichte jedoch aus, um sich den dritten WM-Titel in Folge zu sichern - mit 281 Punkten und drei WM-Zählern Vorsprung auf den Spanier. Teamkollege Mark Webber sah auf der vierten Position die Zielflagge. Er belegt in der WM-Wertung mit 179 Punkten den sechsten Rang. Die Konstrukteursmeisterschaft sicherte sich der österreichische Rennstall bereits vor einer Woche in den USA. Am Ende hat man mit 460 Punkten 60 Zähler Vorsprung auf Ferrari.

"Es ist schwierig, sich vorzustellen, was im Moment durch meinen Kopf geht", so Vettel. "Ich bin so voller Adrenalin. Es war ein unglaubliches Rennen. Alles, was hätte passieren können, um es uns heute noch schwieriger zu machen, ist passiert!"

"Ich wurde in der vierten Kurve grundlos umgedreht und stand falsch herum. Also musste ich mich gerade stellen und hatte Glück, dass mich keiner traf. Das Auto war beschädigt und wir verloren auf den Geraden Geschwindigkeit, umso mehr wenn es abtrocknete."

"Aber glücklicherweise begann es wieder zu regnen. Das gesamte Wochenende versuchten uns die Leute in eine gewisse Richtung zu bringen und sagten, dass es für uns schwieriger werden würde, falls es regnet, aber wir haben heute bewiesen, dass wir regnerische Bedingungen so mögen wie die trockenen."

"Ich bin sehr, sehr glücklich. Das wichtigste während der Saison ist die Tatsache, dass wir Druck gemacht haben und wir selbst geblieben sind. Wir haben einfach versucht, unser Ding zu machen und sind der Route treu geblieben, die wir kennen, und das hat den Unterschied ausgemacht. Einige Leute versuchten Spiele zu spielen, aber wir haben uns nie ablenken lassen, wir haben unseren Weg verfolgt."

"Alle in Milton Keynes und hier an der Strecke haben immer so viel Druck gemacht, wir haben uns in der zweiten Saisonhälfte wirklich verbessert. Ich möchte mich bei allen im Team und bei Renault bedanken. Es gibt niemanden im Team, der sich wichtiger fühlt als jeder andere, wir machen alle zusammen Druck, alle Seite an Seite. Wir sind eine große Macht und ich bin sehr stolz darauf."

"Was passiert ist, ist unwirklich: Einen dritten Titel zu gewinnen, besonders hier, wo einer meiner größten Helden herstammt, Ayrton Senna. Es fällt schwer, dafür Worte zu finden. Ich habe im Auto geschrieben, aber mein Funk funktionierte nicht, vielleicht bin ich darüber ganz glücklich! Morgen kann ich wohl mehr sagen, aber nun habe ich einfach nicht die richtigen Worte dafür."

"Das Rennen ist heute den Erwartungen gerecht geworden", so Webber. "Die Bedingungen waren natürlich für uns alle sehr schwierig. Wir waren heute in Bezug auf die Geschwindigkeit nicht besonders stark, und sowohl Sebastian als auch ich waren bei den Restarts ziemlich verwundbar, auch beim Start des Rennens auf den Slicks. Ich wurde innen ziemlich hart getroffen, ich denke, dass es einer der Sauber war, und wir mussten von da an Druck machen."

"Wir haben aus dem heutigen Tag das rausgeholt, was wir nur holen konnten, und wir trafen eine gute Entscheidung, zum richtigen Moment auf die Intermediates zu wechseln."

"Das war von Sebastian eine großartige Leistung. Er ist nun zu einem ziemlich ordentlichen Klub dazu gestoßen und hat in gewisser Weise auch seinen eigenen gegründet, ist der jüngste Weltmeister aller Zeiten und nun ein dreimaliger Weltmeister - diesbezüglich muss man den Hut vor ihm ziehen."

"Die Saison ist schnell vorbei gegangen, es gab jede Menge verschiedene Sieger, einige Höhen und Tiefen, jede Menge Unfälle und für mich ein paar schöne Siege. Ich freue mich nun auf eine Pause, um die Batterien wieder aufzuladen, und dann geht es in das Jahr 2013."

"Ein unglaubliches Ende einer wirklich unglaublichen Saison", so Teamchef Christian Horner. "Wir wussten schon immer, dass sich diese Meisterschaft zum absoluten Ende hinziehen würde, und ich denke nicht, dass irgendjemand ein solches Rennen hatte erwarten können, wie wir es heute hatten. Es ist ziemlich phänomenal, drei Doppel-Weltmeisterschaften in Folge zu erzielen."

"Sebastian ist in dieser Saison besser gefahren als jemals zuvor und hat sich in dieser Meisterschaft wieder zurück gekämpft. Er hat nie aufgegeben, das konnte man auch im heutigen Rennen sehen. Nachdem er von seiner Position geworfen und an das Ende des Feldes mit zahlreichen Beschädigungen geworfen wurde, kämpfte er seinen Weg zurück in das Rennen."

"Er hat nie aufgegeben, und es war ein Rennen mit maximalem Stress heute angesichts des Regens, Phasen ohne Regen, Zwischenfällen, Drehern und einem Safety-Car, dem Funk, der nicht funktionierte."

"Aber man muss als Ganzes auf die Saison zurückblicken. In 20 Rennen hat das Team unglaubliche Arbeit geleistet und Sebastian hat diese Weltmeisterschaft wirklich verdient. Mit Fernando Alonso hatte er einen unglaublichen Gegner, und wir müssen ihm Tribut zollen für die Art und Weise, in der er in diesem Jahr gefahren ist. Das hat die Weltmeisterschaft sogar noch höherwertiger gestaltet angesichts des Niveaus an Wettbewerb, gegen den er antreten musste."

"Alles, was ich nun tun kann, ist, mich bei jedem einzelnen Mitglied des Teams für alles bedanken, das es geleistet hat. Ich möchte Dietrich Mateschitz für seine Widmung bedanken, seine Unterstützung, und die Ermutigung, die er uns allen gegeben hat."

"Ich möchte mich bei allen Mitgliedern von Red Bull bedanken, die uns den ganzen Weg über begleitet haben, und natürlich bei all unseren Partnern, die diese Reise während der vergangenen drei Jahre mit uns beschritten haben. Ein großes Dankeschön im Namen des gesamten Teams an sie alle. Es braucht etwas Zeit, bis wir diesen Erfolg begriffen haben."

"Die gesamte Saison war eine unglaubliche Angelegenheit", so Adrian Newey, Technischer Direktor des Teams. "Aber dass wir sie heute am Ende derart beendet haben, mit so vielen Ereignissen, dem Zwischenfall in der ersten Runde, die Sorgen über die Beschädigungen an der Verkleidung und dem Auspuff, die Tatsache, dass das Auto hart mit den Reifen umging, der Funk der ausfiel - das war einfach großartig, denn es gab so viele Dinge, mit denen auf uns geworfen wurde."

"Das war eine wirkliche Auszeichnung für das Team und die Fahrer, dass wir durch das alles gekommen sind und dennoch ausreichend Punkte holten, um die Meisterschaft zu gewinnen. Ich weiß nicht, wie man in der Lage sein soll zu beschreiben, dass Sebastian drei Meisterschaften gewonnen hat."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Brasilien


"Das Markenzeichen des Jahres war sicherlich die Hartnäckigkeit, die das Team zeigte. Zu Beginn des Jahres hatten wir mit dem Auto zu kämpfen, versuchten zu verstehen, wie es mit dem Verlust des seitlichen Auspuffs funktioniert und wie wir ein Auto, das zu Beginn des Jahres ziemlich am Boden war, wieder auf die Beine zu bekommen. Es ist für alle eine großartige Auszeichnung, dass wir die Konstrukteursmeisterschaft vor einer Woche und dann hier die Fahrermeisterschaft geholt haben."

"Das war ein hartes Rennen", so Cyril Dumont von Renault. "Sebastian befand sich nach dem Dreher auf der letzten Position, und danach verloren wir den Kontakt über Funk. Es war ziemlich schwierig."

"Wir wechselten auf Slicks und dann musste er erneut an die Box kommen, um sich Intermediates zu holen. Aber aufgrund des Problems mit dem Funk waren wir nicht bereit. Angesichts des Problems mit der Lichtmaschine im Rennen zuvor war es für uns schwierig, es war aus diesem Grund wohl die richtige Entscheidung, hier mit der neuen Spezifikation zu fahren."

"Alles in allem war es eine schwierige Saison, aber wir haben das Ziel erreicht, das wir wollten. Ich möchte mich bei allen im Team an der Strecke, zuhause in Viry und allen bei der Renault-Gruppe und den Leuten, die für Mechachrome arbeiten, bedanken. Ein großes Dankeschön an euch alle, es war ein Vergnügen, mit euch während den vergangenen sechs Jahren zu arbeiten."

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