• 18. November 2012 · 23:19 Uhr

Red Bull jubelt über Titelhattrick - und bleibt fokussiert

Red Bull freut sich nach Sebastian Vettels zweitem Platz über den Konstrukteurs-Titelhattrick, regt sich aber über Karthikeyan und eine defekte Lichtmaschine auf

(Motorsport-Total.com) - Die Entscheidung im Kampf um den Fahrertitel wurde zwar auf das Saisonfinale in Brasilien vertagt, doch Red Bull konnte sich in den USA bereits mit dem Gewinn der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft "warmfeiern": Obwohl Mark Webber mit einer defekten Lichtmaschine frühzeitig ausschied, reichte Sebastian Vettels zweiter Platz hinter dem Sieger Lewis Hamilton dem österreichischen Team, zum dritten Mal in Folge die Teamwertung für sich zu entscheiden.

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Sebastian Vettels zweiter Platz in Austin reichte Red Bull zum Titelgewinn Zoom Download

"Das ist fantastisch und es ist dem ganzen Team zu verdanken", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner hoch erfreut gegenüber 'Sky Sports F1'. "Ich glaube, es gibt nur drei andere Teams überhaupt, die drei Mal in Folge die Konstrukteurswertung gewinnen konnten. Jeder im Team hat für diesen Erfolg hart gearbeitet, es ist einfach unglaublich. Das erreicht zu haben, macht mich sprachlos."

Einen leichten Wehrmutstropfen brachte der heutige, gut besuchte Premieren-Grand-Prix auf dem "Circuit of The Americas" für Red Bull aber dennoch mit sich: HRT-Pilot Narain Karthikeyan machte im entscheidenden Moment dem heranrasenden Duo Vettel-Hamilton nicht direkt Platz, hielt Vettel dadurch etwas auf, wodurch Hamilton in der darauf folgenden DRS-Zone mit Leichtigkeit am Red Bull des Deutschen vorbeiziehen und in Führung gehen konnte.

"Karthikeyan hat nicht in seine Spiegel geschaut."Christian Horner
"Karthikeyan hat nicht in seine Spiegel geschaut", stänkert Horner gegen den Inder. "Das hat Sebastian entscheidende Zeit gekostet und Hamilton kam dann dank DRS leicht an ihm vorbei. Sebastian konnte da nichts mehr machen. Gratulation an Lewis, der dieses Jahr oftmals Pech hatte! Wichtig war für uns heute, vor Fernando ins Ziel zu kommen."

Rennen wurde zwischen Hamilton und Vettel entschieden

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Hamilton kam in der DRS-Zone mit Leichtigkeit an Vettel vorbei Zoom Download

Vettels WM-Widersacher Fernando Alonso wahrte mit dem dritten Platz zwar seine Chancen auf den Titel, etwas ausrichten konnte er trotz teilweise sehr schneller Rundenzeiten gegen den Heppenheimer heute aber nicht. Horner: "Ferrari war zwar schnell, aber sie lagen am Ende dennoch 40 Sekunden hinter uns. Das Rennen wurde heute zwischen zwei Fahrern entschieden und das waren Lewis und Sebastian, die phänomenal fuhren."

Vor dem alles entscheidenden Saisonfinale in Brasilien am nächsten Wochenende liegt der Matchball jetzt bei Vettel: Dem 25-Jährigen würde bei 13 Punkten Vorsprung schon ein vierter Platz reichen, sollte Alonso am Rennsonntag in Interlagos gewinnen. Teamchef Horner bleibt trotz Red Bulls momentaner Überlegenheit gegenüber Ferrari aber vorsichtig: "Es sind noch 13 Punkte und es ist noch nichts entschieden", so der Brite. "Auf uns wartet noch ein schwieriges Wochenende."

Erneuter Lichtmaschinen-Defekt verunsichert Red Bull

Kurzzeitig zittern mussten die Vettel-Fans im heutigen Rennen, nachdem am Red Bull seines Teamkollegen Mark Webber erneut die Lichtmaschine ihren Dienst einstellte - bereits zum dritten Mal in dieser Saison!


Fotos: Red Bull, Großer Preis der USA


"Das ist wirklich eine tickende Zeitbombe, weil man nie weiß, wann die Maschine kaputtgeht", zeigt sich Red-Bull-Chefdesigner Adrian Newey nach dem Rennen auf Nachfrage von 'Sky Sports F1' besorgt. "Renault hat da leider noch keine zufrieden stellende Lösung gefunden, also stellt das noch eine große Unbekannte dar."

Newey: "Bemerkenswert, wie wir uns entwickelt haben"

Am Ende hielt die Lichtmaschine an Vettels Auto jedoch durch und das Team durfte zum dritten Mal in Folge in seiner noch sehr jungen Formel-1-Geschichte den Konstrukteurs-Titel bejubeln: Ende 2004 kaufte der Energy-Drink-Hersteller aus Österreich das damals marode Jaguar-Team auf und formte daraus innerhalb weniger Jahre ein Weltmeister-Team. Großen Verdienst daran hatte auch Adrian Newey, der von McLaren zum Rennstall mit Sitz in Milton Keynes wechselte.

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Laut Adrian Newey war die Saison für Red Bull keine einfache Zoom Download

"Es war wirklich bemerkenswert, wie wir uns in den letzten drei Jahren als Team entwickelt haben, nachdem wir quasi aus der Asche von Jaguar aufgestiegen sind", blickt Newey auf die letzten sieben Jahre zurück. "Drei Titel in Folge erreicht zu haben ist vor allem den Leuten in unserer Fabrik in Milton Keynes zu verdanken. Das sind einfach ganz tolle Leute dort. Die Fabrik ist eigentlich nicht spektakulär, aber ihr Teamgeist ist wirklich außergewöhnlich. Sie geben wirklich ihr Bestes und das ist das Resultat."

Newey: "Habe immer meine Zweifel!"

Die Freude bei Red Bull dürfte nach diesem Titelgewinn besonders groß sein, weil zur Saisonmitte noch alles gegen einen Triumph am Jahresende sprach: Defekte mit der Lichtmaschine und fehlende Konstanz machten Siege immer schwieriger. Hinzu kam, dass vor Saisonende ein Auspuffsystem der Österreicher verboten wurde, das ihnen in den vorherigen Jahren noch einen unschätzbaren Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschafft hatte.

Dementsprechend groß waren auch die Zweifel: "Ich habe immer meine Zweifel, in der Formel 1 ist nichts garantiert", sagt Newey. "Wir hatten zu Saisonbeginn etwas Probleme, weil unser Auspuffsystem verboten wurde. Zwei Jahre Entwicklung des Autos waren dadurch dahin. Anschließend mussten wir einiges aufholen."

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