• 04. November 2012 · 20:03 Uhr

Ferrari gewinnt den Kampf und bleibt kämpferisch

Zumindest drei WM-Zähler konnte Fernando Alonso in Abu Dhabi auf Sebastian Vettel gutmachen - Massa nach turbulentem Rennen Siebter

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso hatte beim Großen Preis von Abu Dhabi eine gute Chance, jede Menge Punkte auf Sebastian Vettel gutzumachen, der das Rennen nach der Disqualifikation im Anschluss des Qualifyings aus der Boxengasse starten musste. Allerdings war Fernando Alonso als Sechster ebenfalls nicht optimal platziert.

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Fernando Alonso weiß: Dieser zweite Platz könnte noch viel wert sein... Zoom Download

Fernando Alonso fuhr einmal mehr ein beeindruckendes Rennen und beendete es lediglich 0,852 Sekunden Rückstand hinter Sieger Kimi Räikkönen auf dem zweiten Rang. Allerdings kämpfte auch Sebastian Vettel und beendete das Rennen auf Position drei. Teamkollege Felipe Massa hatte unterdessen ein weniger glückliches Händchen und musste sich mit Position sieben zufrieden geben.

"Ich bin glücklich über die Art und Weise, wie das Wochenende geendet hat", so Alonso. "Es stimmt, dass es eine Möglichkeit gab, den Rückstand beträchtlicher zu reduzieren, da Sebastian Letzter war. Aber es ist gleichzeitig auch richtig, dass unsere Leistung und unsere Startposition dazu hätte führen können, dass wir bei diesem Grand Prix Punkte verlieren."

"Ich wiederhole, sie verfügen über das schnellere Auto, wir haben das bessere Team. Jeder kämpft mit den Waffen, die er zur Verfügung stehen hat. Wir werden es nicht schaffen, unser Auto mit dem Zauberstab in das schnellste zu verwandeln, aber wir werden auf ihre Leistung mit der Perfektion unseres Teams antworten."

"Die Simulation besagte, dass wir zwischen dem vierten und dem sechsten Rang ins Ziel kommen würden, und wir sind als Zweiter ins Ziel gekommen. Aus diesem Grund war dies einmal mehr ein mehr als perfektes Rennen. Wir sind vom Start bis ins Ziel bis an das Maximum gefahren."

"Mit Sicherheit gab es ein paar unerwartete Ausfälle und zweimal wurde das Rennen neutralisiert. Das kam für uns nicht wirklich zum richtigen Zeitpunkt, aber diese Dinge liegen außerhalb unserer Kontrolle. Wir mussten einfach auf unser Rennen fokussiert bleiben, und das haben wir auch gemacht."

"Nun machen wir uns auf den Weg nach Austin, das ist für alle eine neue Strecke. Wir haben lediglich im Simulator einen Vorgeschmack erhalten, aber die Strecke ist etwas anderes. Lasst uns hoffen, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen und in einem wichtigen Land wie den Vereinigten Staaten eine gute Schau bieten."

"Heute werde ich mit dem Gedanken, dass das Glas eher halb voll als halb leer ist, zu Bett gehen. Wir müssen stolz auf das sein, was wir geleistet haben, die Arbeit der Mechaniker an der Strecke und die Ingenieure, welche versucht haben, das Auto zu optimieren."

"Ich habe vom Start bis ins Ziel gekämpft. Zunächst mit Maldonado, dann mit Jenson und am Ende versuchte ich, Kimi einzuholen und zu schlagen. Ich konnte nicht eine einzige Runde entspannen. Das beste Rennen des Jahres? Das kommt noch..."

"Das war für mich ein schwieriges Rennen", so Massa. "Besonders hatte ich auf den weichen Reifen zu leiden, denn die Abnutzung war größer als erwartet. Am Freitag schien der Longrun besser gewesen zu sein. Wir müssen verstehen, was sich im Vergleich zu den zwei Tagen zuvor verändert hat."

"Zudem hatte ich Probleme mit der Balance, Untersteuern in den schnellen Kurven und Übersteuern in den langsamen. Das Duell mit Webber war der entscheidende Moment, denn er bedeutete, dass ich an einem wichtigen Punkt im Rennen eine Menge Plätze verlor."

"Er versuchte, außen an mir vorbei zu fahren, und wir berührten uns. Dann kürzte er in der Schikane ab und kam quer über die Strecke zurück. Dies zwang mich in einen Dreher, um zu verhindern, dass ich ihn berühre."

"Das ist schade, denn ich hatte zumindest die Chance, vor Kobayashi ins Ziel kommen können. In jedem Fall habe ich es geschafft, ein paar Punkte ins Ziel zu bringen, was für die Konstrukteursmeisterschaft wichtig ist, da wir unseren Vorsprung auf McLaren ausgebaut haben."

"Beim kommenden Rennen werde auch ich die technischen Updates zur Verfügung stehen haben, die Fernando hier hatte. Wir hoffen, dass es auch andere geben wird, welche die Leistung des Autos verbessern. Es stimmt jedoch, dass die Charakteristik der Strecke das Kräfteverhältnis beeinflussen kann. Hier haben wir gesehen, dass McLaren und Lotus sehr stark waren, abgesehen von Red Bull natürlich. Aber es ist nicht sicher, dass dies auch anderswo der Fall sein wird."

"Das war einmal mehr ein großartiges Rennen von Fernando in einer Saison, die von ihm unglaublich ist", schwärmt Teamchef Stefano Domenicali. "Den heutigen zweiten Platz können wir hauptsächlich seinen Fähigkeiten verdanken, das Maximum herauszuholen und vielleicht sogar noch ein wenig mehr aus dem, was wir ihm zum Arbeiten zu Verfügung stellen."

"Der Abstand auf den Führenden in der Klassifikation ist auf zehn Punkte reduziert worden, wir haben immer noch alles in den Händen. Natürlich müssen wir das gewisse Extra finden und besser sein, als wir dies bisher waren, um ihm ein konkurrenzfähiges Auto zur Verfügung zu stellen."

"Wenn uns dieser Abstand direkt gestern Abend nach dem Qualifying angeboten wäre, vielleicht hätten wir ihn dann dankend angenommen. Aber es stimmt auch, dass sich unsere Aussichten vor dem Start diesen Nachmittag veränderten."

"Definitiv war die Art und Weise, wie sich das Rennen entwickelte und wie die Zwischenfälle auftraten, in Bezug auf die Meisterschaft für uns nicht vorteilhaft. Aber dies sind Umstände, die wir nicht unter Kontrolle haben."

"Das Wichtige ist, dass wir den Abstand in der Fahrermeisterschaft in einem Grand Prix, der besonders schwierig war, reduziert haben. Nicht nur konnte unser Leistungsniveau nicht mit jenen der besten Gegner mithalten, es war tatsächlich sogar schlechter als jenes anderer Teams."

"Hinzu kommt, dass wir unseren Vorsprung auf unseren engsten Gegner in der Konstrukteursmeisterschaft ausgebaut haben, was eine gute Sache ist. Zehn Punkte sind eine Menge, das kann aber auch als sehr wenige betrachtet werden. Wir haben die Verpflichtung, es bis zu den letzten Metern des letzten Rennens zu probieren, und das werden wir tun, da kann man sich sicher sein."

"Das war ein schwieriges und intensives Wochenende", so Pat Fry, Technischer Direktor des Teams. "Es ist zweifelsfrei positiv, dass wir am Ende unserer Situation in beiden Meisterschaften im Vergleich zum Beginn des Wochenendes verbessert haben."

"Es gibt keinen Grund, sich über das Geschehene zu beschweren. Die Safety-Cars kamen für uns nicht zu besten Zeit, aber es gab nichts, was wir dagegen hätten tun können. Wir haben alles gegeben, wir können uns nicht beschweren."

"Einmal mehr hat Fernando eine unglaubliche Leistung gezeigt. Er hat alles aus dem Auto herausgeholt, sowohl im Qualifying als auch im Rennen. Wenn es die Strategie aufgrund verschiedener Variablen nicht erlaubt, Plätze gutzumachen, ist es immer schwierig. Aber heute Abend und vor acht Tagen in Indien hat er gezeigt, aus welchem Holz er geschnitzt ist."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Abu Dhabi


"Diese zwei zweiten Plätze sind mehr wert als die 36 Punkte, die dies eingebracht hat. Felipe hatte ein schwierigeres Rennen als sein Teamkollege. Er verlor wegen des Drehers wichtige Zeit, denn dadurch steckte er in jeder Menge Verkehr. Seine sechs Punkte sind jedoch für die Konstrukteursmeisterschaft wertvoll."

"Einmal mehr war unsere Geschwindigkeit im Rennen bei diesem Grand Prix besser als im Qualifying. Wir müssen auf diesem Gebiet einen Schritt nach vorn machen, um zu versuchen, bei den letzten zwei Rennen der Saison eine Chance zu haben."

"Wir hatten bei diesem Rennen verschiedene Updates, die in gewisser Weise nicht so funktionierten, wie wir dies erwartet hatten. Wir müssen verstehen, warum dies so war, und schnell etwas unternehmen, denn wir haben nicht mehr länger viel Zeit."

"Hinzu kommt, dass in diesen zehn Tagen vor den Finalen zwei direkt aufeinanderfolgenden Rennen entscheidend sein werden, um uns auf einen Grand Prix vorzubereiten, der auf einer Strecke stattfindet, welche für alle neu ist. Wer auch immer beim Anpassen seines Autos der Schnellste ist, könnte einen Vorteil haben. Niemand von uns möchte aufgeben, es ist immer noch alles möglich."

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