Whitmarsh und das Kinderspiel Rennstrategie
Der McLaren-Teamchef ist begeistert von der Leistung Hamiltons, hält Button noch nicht für ausgezählt und glaubt an ein Rennen oder taktische Finessen
(Motorsport-Total.com) - Ein sensationeller Lewis Hamilton hat im Qualifying zum Großen Preis von Abu Dhabi am Samstag mit seiner Pole-Position nicht nur die Fans, sondern auch den McLaren-Teamchef verzückt: "Dieses Wochenende ist er voll konzentriert, das Auto ist auch nicht schlecht - aber insbesondere Lewis liefert großartige Arbeit ab", lobt Martin Whitmarsh bei 'Sky Sports F1' und hört gar nicht mehr auf, in den höchsten Tönen zu schwärmen.
Ein nach eigener Aussage "von Team und Fahrer faszinierter" Whitmarsh meint: "Er hat das ganze Wochenende einen großartigen Job gemacht und unbedingte Ziel, hier zu gewinnen." So überraschend, wie es scheint, kommt die neuerliche Topform der "Chrompfeile" für den Briten nicht: "Wir sind in den vergangenen Rennen unter Wert geschlagen worden", merkt Whitmarsh an. "Da hätten wir wirklich besser abschneiden sollen. Aber wir bleiben realistisch, noch sind keine Punkte auf dem Konto."
Weniger phänomenal lief es für Jenson Button, der 0,660 Sekunden hinter Hamilton auf Rang sechs landete: "Jenson ist es natürlich nicht recht, dass sein Teamkollege so verdammt schnell ist und das kann schon einschüchternd sein", weiß Whitmarsh, macht dem Mann aus Frome aber Hoffnung: "Er hat keinen Grip gefunden und er ist sicher enttäuscht wegen des sechsten Ranges. Aber man kann von dort aus ein gutes Rennen fahren und Jenson ist jemand, der in den Grands Prix stark ist."
Für Hamilton sieht die Maxime naturgemäß anders aus: "Wir wollen diese Position halten. Es ist so viel einfacher, von vorne zu starten, aus dem DRS-Bereich herauszufahren und die Szenerie von der Spitze aus zu kontrollieren", erinnert er an Solofahrten im Stile eines Sebastian Vettel. Es ist das erste Ziel McLarens, den Grand-Prix-Erfolg einzutüten - nicht, Ferrari Rang zwei in der Konstrukteurs-WM abzujagen: "Wir konzentrieren uns auf die Rennen, denn dafür brauchen wir noch ein paar Siege."
Die Antwort auf Strategiefragen in der sonst so komplexen Formel 1 fällt Whitmarsh in Abu Dhabi nicht schwer: "Viele Leute reden davon, nur einen Stopp zu machen. Das ist merkwürdig, die Saison hat sich irgendwie in diese Richtung entwickelt", wundert er sich und überlegt: "Das macht es ziemlich simpel. Du fährst bis deine Reifen ruiniert sind, dann wechselt du sie. Das ist keine große Wissenschaft."