• 28. Oktober 2012 · 15:19 Uhr

McLaren zumindest auf den harten Reifen konkurrenzfähig

Das McLaren-Team musste sich beim Großen Preis von Indien mit den Positionen vier und fünf zufrieden geben

(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Team hatte beim Großen Preis von Indien gegen die beiden Red Bull und Fernando Alonso im Ferrari keine Chance, zumindest auf den weicheren Reifen. Auf dem härteren Gummi war der britische Rennstall durchaus konkurrenzfähig. Am Ende belegten Lewis Hamilton und Jenson Button die Positionen vier und fünf.

Foto zur News: McLaren zumindest auf den harten Reifen konkurrenzfähig

In der ersten Runde gab es ein beinhartes Duell der McLaren- und Ferrari-Fahrer Zoom Download

"Ich verstehe noch nicht, warum ich einen so schlechten Start hatte", so Hamilton. "Dadurch verlor ich an Boden, und dann wurde ich von den Jungs hinter mir attackiert. Während der ersten Runde lag mein Hauptfokus darauf, nicht mit Jenson zu kollidieren."

"Dann sah ich Fernando Alonso in meinem rechten Spiegel. Er erwischte von sehr weit hinten einen Windschatten. Selbst wenn ich einen besseren Start gehabt hätte, die Jungs vor mir wären immer noch etwas zu schnell gewesen, besonders im ersten Abschnitt des Rennens."

"Während des ersten Rennabschnitts begann ich, Probleme beim Runterschalten zu bekommen. Ich musste statt mit meiner linken mit der rechten Hand runter schalten. Also entschied sich das Team dazu, mein Lenkrad beim Boxenstopp auszutauschen."

"Ich musste noch nie zuvor während eines Rennens ein Lenkrad wechseln. Wir haben es zuvor bei Testfahrten in Barcelona gemacht, aber niemals im Rennen. Aber auch so haben es die Jungs fantastisch schnell hinbekommen, unter immensem Druck. Ich möchte aus diesem Grund zu ihnen allen sagen: 'Gut gemacht!'."

"Ich hatte das Lenkrad abgenommen, bevor ich überhaupt das Auto angehalten hatte, und warf es aus dem Auto. Das Team montierte dann ein neues, ich schaltete in den ersten Gang und schon war ich wieder weg. Das muss alles in unter drei Sekunden passiert sein."

"Ich versuchte, in der Schlussphase auf Mark Webber aufzuholen. Aber da war es schon zu spät, und er war für mich zu schnell, als dass ich in der Lage gewesen wäre, ihn ernsthaft anzugreifen. Aber ich gebe nie auf, und bis zur allerletzten Kurve dachte ich, dass ich in der Lage sein müsste, ihn mir zu schnappen. Aber schlussendlich war ich das nicht."

"Ich habe es heute dennoch geliebt, dort draußen zu fahren. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal derart viel Druck gemacht habe, so lange, bis an das Limit. Das hat sich großartig angefühlt. Tatsache ist, dass es sich fantastisch anfühlte, sich in der Mitte eines solchen Kampfes zu befinden. Ich bin auch so stolz auf alle Jungs im McLaren-Team, das war wirklich ein großartiges Rennen."

"Der Start des Rennens war mein Highlight", blickt Button zurück. "Zwischen Lewis, Fernando und mir lagen lediglich ein paar Millimeter. Ich hatte noch nie zuvor einen Start wie diesen, er war unglaublich hart umkämpft, und niemand von uns hat den anderen berührt. Es war so eng, so knapp, und dennoch so sauber. Es ist einfach schade, dass der Rest des Rennens nicht so genussvoll war!"

"Mein erster Rennabschnitt war ziemlich enttäuschend. Ich denke, dass wir vielleicht auf den weicheren Reifen mehr zu kämpfen hatten als andere, also konnte ich die Jungs nicht hinter mir halten. Ich legte dann meinen Boxenstopp früher ein, als wir dies vermutet hatten. So konnten wir auf dem härteren Reifen eine bessere Balance finden, aber das funktionierte nicht, da ich hinter Romain Grosjean festhing, was mich weitere Zeit kostete."

"Es war jedoch großartig, in der letzten Runde die schnellste Rennrunde geholt zu haben. Ich denke, dass es jede Menge Potenzial gibt, auf das wir aufbauen können, und das wir kommendes Wochenende nach Abu Dhabi mitnehmen."

"Wir haben heute hier 22 WM-Punkte geholt", so Teamchef Martin Whitmarsh. "Wir hatten jedoch gehofft, dass wir ein paar mehr holen. Wir haben es als schwierig empfunden, ausreichend Geschwindigkeit aus den weicheren Reifen herauszuholen. Auf den härteren war unser Auto jedoch das schnellste."

"Das Problem war, dass der Rückstand auf die Autos vor uns schon etwas zu groß war, als wir auf den härteren Reifen fuhren. Aber auch so machte Lewis so viel Druck, wie er nur konnte, um in der Schlussphase die Lücke zwischen sich und Mark Webber zu schließen. Wenn das Rennen lediglich ein paar Runden länger gedauert hätte, so bin ich mir sicher, hätte er seine Chancen genutzt, um zu überholen."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Indien


"Auch Jenson fuhr unter schwierigen Bedingungen hervorragend. Er verlor ziemlich viel Zeit, als er hinter Romain Grosjean festhing. Aber als er erst einmal auf den härteren Reifen unterwegs war, machte er große Fortschritte. Fakt ist, dass er in der allerletzten Runde die schnellste Rennrunde fuhr. Es war zudem die 150. schnelle Rennrunde von McLaren in der Weltmeisterschaft."

"Für die Aufmerksamen gibt es zudem eine weitere interessante Statistik. Heute hat McLaren mit dem Rekord von Ferrari von 55 Grands Prix in Folge in den Punkten gleichgezogen. Diesen Lauf haben wir in Australien 2010 begonnen, das Rennen konnte Jenson für uns gewinnen. Zudem hat McLaren in jedem einzelnen Grand Prix Punkte erzielt, seitdem Jenson zu uns gestoßen ist."

"In Abu Dhabi kommende Woche werden wir es zum Ziel haben, eine neue Benchmark zu setzen, 56 Grand Prix in Folge in den Punkten. Natürlich wollen wir noch etwas mehr erreichen. Es sind in dieser Saison noch drei Grands Prix zu fahren, und man kann sich absolut sicher sein, dass alle im McLaren-Team ier Bestes geben werden, um so viele wie möglich zu gewinnen."

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