• 27. Oktober 2012 · 16:49 Uhr

McLaren rechnet sich Chancen aus

Lewis Hamilton und Jenson Button wollen am Sonntag aus der zweiten Startreihe nach vorne - Martin Whitmarsh: "Vettel hat das Rennen noch nicht gewonnen"

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel und Mark Webber haben die aktuelle Überlegenheit ihres Red Bull RB8 auch im Qualifying von Indien eindrucksvoll umgesetzt. Die beiden starten am Sonntag aus der ersten Reihe, dahinter wollen die zwei McLaren-Piloten einen weiteren Sieg des Heppenheimer WM-Favoriten verhindern. Lewis Hamilton und Jenson Button rechnen sich Chancen auf einen Sieg aus. Der Schlüssel: Ein guter Start, der freie Fahrt ermöglicht.

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Jenson Button und Lewis Hamilton wollen beim Start an die Spitze fahren Zoom Download

"Der Start und die erste Runde werden in Sachen Rennergebnis sehr wichtig sein", sagt Button. "Man darf nicht alles riskieren in der ersten Ecke, aber wir können wohl ganz gut einschätzen, wie viel man dort pushen kann. Mal sehen, wie das Rennen wird. Oft ist es so, dass jene Rennen mit wenigen Stopps eher weniger interessant sind als die Rennen, bei denen hoher Reifenverschleiß zu mehr Stopps zwingt."

Der Brite geht ebenso wie sein Teamkollege davon aus, dass am Sonntag fast alle Piloten nur einen Reifenwechsel vornehmen müssen. "Es wird hier aber dennoch viele Kämpfe in den zwei DRS-Zonen geben. Die zweite Zone ist jetzt etwas länger. Hoffentlich können wir daraus etwas machen", meint Button. "Am bisherigen Wochenende hatten wir stets Problem mit dem Aufwärmen der Reifen. Das Team hat sich ein paar gute Sachen einfallen lassen, damit wir dieses Problem gewissermaßen etwas umschiffen können."

Button musste im Qualifying jeweils viele schnelle Runden am Stück fahren, um seine Pneus mit Gewalt und Geduld ins passende Betriebsfenster zu bringen. Im Rennen könnte dies von Vorteil sein, denn die Haltbarkeit der Reifen ist kein Problem. Noch weniger, wenn man beim Start in Führung gehen kann. "Es ist einfach so, dass man als Führender seinen eigenen Plan umsetzen kann", schildert der Weltmeister von 2009.

Der Start wird der Schlüssel

"Es ist so, dass du als Führender bei freier Fahrt eine saubere Anströmung hast - und damit den vollen Abtrieb", ergänzt Hamilton. "Wenn du anderen folgen musst, dann kommst du in die 'dirty air', und dann kannst du nicht so viel Druck machen wie der Vordermann. Es wird dann zumindest deutlich schwieriger. Eigentlich müsste man eine halbe Sekunde schneller sein, um in einem solchen Fall wirklich nahe folgen zu können."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Indien


Für McLaren wird es wichtig sein, beim Start keine Positionen zu verlieren. "Auf mich macht der Ferrari in den Longruns einen sehr starken Eindruck. Das war auch in den vergangenen Rennen schon so", ahnt Hamilton, dass Alonso im Falle eines Falles kaum zu halten sein wird. "Ich denke, dass sich Red Bull und Ferrari auf einem ähnlichen Niveau im Rennen bewegen. Wir versuchen mitzuhalten, haben dies zuletzt aber nicht immer geschafft. Wir sind aber bestimmt nicht weit weg."

"Wir brauchen einen solch guten Start wie Jenson ihn in Südkorea hatte. Wir beiden ziehen gemeinsam beim Start an den Rud Bulls vorbei - das wäre unser Traum", lacht Hamilton. "Das Rennen morgen hat Vettel noch nicht gewonnen, auch wenn es gut für ihn aussieht. Es ist eben so, dass es in diesem Jahr äußerst eng zugeht. Wir sind derzeit im Hintertreffen und müssen eben noch mehr arbeiten. Wir brauchen morgen einen guten Start. Wenn man in Führung liegt, dann wird es einfacher. Man kann die Reifen schonen, seine Strategie umsetzen", stimmt Teamchef Martin Whitmarsh zu.

McLaren hat in den vergangenen Wochen oft einen guten Speed gezeigt, aber mehrfach warfen technische Probleme das Team zurück. "Wir hatten kein spezielles Problem, sondern immer wieder andere. Das ist frustrierend. Vor allem die Varianz der Probleme ist schlimm gewesen", sagt Whitmarsh. "Aber jetzt bleiben noch vier Rennen. Wir haben zwei sehr fokussierte Piloten. Wir wollen unseren Fahrern ein möglichst gutes und zuverlässiges Paket geben. Schaffen wir das, dann werden die beiden ordentlich Druck machen können."

"Wenn man Probleme mit der Standfestigkeit hat, dann hat das oft eine konkrete Ursache, der man auf den Grund gehen kann. Natürlich sind auch bei unseren verschiedenen Problemen im Nachhinein immer die Ursachen ans Licht gekommen. Eigentlich geht es immer wieder auf eine menschliche Entscheidung zurück - sei es bei der Auslegung von Bauteilen, bei der Produktion, beim Design oder beim Einsatz", sagt der McLaren-Teamchef. "Bei uns im Team geben alle Vollgas. Man muss dann solche Dinge akzeptieren. Frustrierend ist es natürlich allemal, denn ein Fehler eines Einzelnen sorgt bei Hunderten für Frust."

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