Marussia: Endlich wieder ein richtiges "Rennen"
Im Lager von Marussia ist man zufrieden, denn man konnte sich in Südkorea zumindest phasenweise ein Rennen mit Caterham liefern
(Motorsport-Total.com) - Timo Glock beendete den Großen Preis von Südkorea auf dem 18. Rang. Das Ergebnis war zwar nicht berauschend, doch die Geschwindigkeit des Deutschen überraschte selbst das Team. Zeitweise konnte der Rennfahrer aus Wersau mit Heikki Kovalainen im Caterham mithalten. Teamkollege Charles Pic war nach dem Motorwechsel als Letzter gestartet und beendete das Rennen mit einer Runde Rückstand auf Timo Glock auf Rang 19.
"Ich war am Start des Rennens sehr aufgeregt, denn ich konnte absehen, dass wir die Caterham wirklich herausfordern können", so Glock. "Im mittleren Rennabschnitt hatte ich eine große Chance und schaffte es, die Lücke wie in Suzuka zu schließen."
"Dann gingen wir das Risiko ein, auf den superweichen Reifen zu wechseln, und ich wartete darauf, dass Heikki einen Fehler machen würde. Unglücklicherweise gab es keine Möglichkeit, und auf den langen Geraden hatte er KERS, also konnten wir ihn nicht attackieren."
"Ich war das erste Auto, dem blaue Flaggen gezeigt wurden, was mich in der Schlussphase des Rennens zurückwarf. Zudem war unser letzter Rennabschnitt ziemlich lang, und der rechte Vorderreifen begann nachzulassen. Häufig blieb mir das linke Vorderrad stehen, und in den letzten acht Runden entschied ich mich einfach dazu, mich darauf zu konzentrieren, das Auto ins Ziel zu bringen. Ich ließ es sehr locker angehen."
"Unsere Strategie war gut, und es war großartig, wieder richtig gegen die Caterham zu fahren und eine Bedrohung für sie darzustellen. Das war sehr motivierend, und meine Rundenzeiten waren sehr konstant. Ich bin aus diesem Grund mit den Fortschritten wirklich zufrieden. Gutgemacht auch von der Boxenmannschaft, sie leisteten erneut solide Arbeit. Ich hoffe, dass Strecken kommen werden, wo der KERS-Effekt vielleicht etwas kleiner ist, und dass wir weiterhin so hart kämpfen können."
"Der erste Teil des Rennens war für mich hart", so Pic. "Denn ich musste aufgrund unseres Motorwechsels von hinten im Feld losfahren. Ich klemmte eine Weile hinter den HRT-Autos fest und verlor ziemlich viel Zeit. Aus diesem Grund dauerte es nicht lang, bis ich den Kontakt zu den Caterham vor mir bereits verloren hatte, und es war schwierig, sich davon wieder zu erholen."
"Wenn ich als Ganzes auf das Wochenende blicke, so war ich mit meinem Qualifying sehr zufrieden, und unsere Geschwindigkeit im Rennen war ebenfalls gut, besonders im letzten Teil des Rennabschnitts. Ich freue mich darauf, in Indien eine für mich weitere neue Strecke zu entdecken."
"Wir haben heute ein großartiges 'Rennen' genossen, im wahrsten Sinne des Wortes", so Teamchef John Booth. "Wie wir schon gestern sagten, haben wir einige bedachte Entscheidungen gefällt, durch die wir unsere Rundenzeit im Qualifying etwas beeinträchtigt haben, um uns selbst heute die beste Chance zu verleihen, mit den Autos von Caterham zu kämpfen."
"Timo fuhr entsprechend seinen eigenen außergewöhnlich hohen Standards, und wir waren besonders von seiner Geschwindigkeit im ersten Rennabschnitt positiv überrascht. Wir hatten erwartet, etwas weiter hinten zu liegen."
"Wir wussten, dass es unsere beste Chance sein würde, unseren zweiten Satz superweicher Reifen für den letzten Rennabschnitt aufzusparen. Der zweite Rennabschnitt war jedoch positiv überraschend. Fakt ist, dass wir mit beiden Autos mit der Geschwindigkeit der Autos vorne mithalten konnten."
"Ein perfekt gezeiteter Boxenstopp auf den superweichen Reifen zwang Caterham dazu, einen Boxenstopp durchzuführen, was schlussendlich dazu führte, dass wir in der Lage waren, einige Runden hart gegen Kovalainen zu kämpfen, versuchten, ihn in der DRS-Zone zu überholen."
"Es war klar, dass es für Charles nach der Motor-Strafe ein hartes Rennen würde, da er von hinten starten musste. Wir entschuldigen uns einmal mehr bei ihm, dass dies passiert ist, besonders angesichts seiner starken Leistung im gestrigen Qualifying."
"Schlussendlich steckte er hinter den HRT fest und war nicht in der Lage, die Reifen auf Temperatur zu bringen, was auch durch die niedrigen Asphalttemperaturen begünstigt wurde, die wir im Rennen sahen. Das hat ihn viel gekostet. Im Verkehr des letzten Abschnitts schaffte es, eine sehr gute Geschwindigkeit zu zeigen."
"Wir haben das ja schon mehrfach gesagt, aber heute war es wirklich eine Demonstration, wie sehr uns das fehlende KERS zugesetzt hat. Gleichzeitig sind wir mit unserer gesamten Entwicklungsstrategie nach wie vor glücklich. Diese konzentrierte sich dieses Jahr auf die Verbesserung der Aerodynamik. Angesichts unserer Leistung im zweiten und dritten Sektor hat sich dies für uns als sehr vernünftiger Weg erwiesen."