Hülkenberg: "Ein cooles Manöver"

Zwei auf einen Streich: Nico Hülkenberg schnappte sich Lewis Hamilton und Romain Grosjean und beendete das Südkorea-Rennen als guter Sechster

von Stefan Ziegler · 14.10.2012 10:29

(Motorsport-Total.com) - "Es entstand ganz spontan aus der Situation heraus", sagt Nico Hülkenberg über das sensationelle Überholmanöver, bei dem er gleich zwei Fahrzeuge auf einmal hinter sich ließ. Und zwar einerseits Lewis Hamilton (McLaren) und andererseits Romain Grosjean (Lotus), die beim Großen Preis von Südkorea in einen Zweikampf verstrickt waren. Hülkenberg nutzte das aus - und ließ beide stehen.

Nico Hülkenberg zeigte ein tolles Manöver und wurde in Südkorea starker Sechster

Es war eines der spannendsten Manöver des Rennens. Und so hat es Force-India-Pilot Hülkenberg erlebt: "Ich lag hinter Romain und wir beide hatten DRS aktiviert. Wir liefen auf Lewis auf, der langsam war. Die beiden gerieten sich in die Wolle und ich hatte mir noch etwas KERS aufgespart. Beide bremsten relativ früh und ich fuhr daneben." Dieser Mut wurde belohnt, denn die Rechnung ging auf.

"Lewis versuchte noch, mich rauszudrücken, doch ich dachte mir: 'Wenn ich schon mal so weit bin, dann muss ich auch reinhalten.' Ein cooles Manöver. Es hat geklappt", meint Hülkenberg. Doch so viel beim Deutschen lief, so schwierig hatte es dessen schottischer Teamkollege Paul di Resta. Er klagt: "Das Rennen war geprägt von schlechten Entscheidungen. Die Reifenwahl am Start war nicht ideal."

"Wir hatten damit gerechnet, dass die superweichen Pneus im Rennen besser sein würden. Deshalb sparten wir sie uns für den zweiten Stint auf. Wir fanden aber rasch heraus, dass sie richtig stark nachließen." Und so wurde di Resta in Yeongam nur auf dem zwölften Platz abgewinkt. Ohne Punkte, während Hülkenberg acht WM-Zähler holte, die ihn in der Gesamtwertung nun vor di Resta sehen.

Und Hülkenberg wittert weitere positive Trends: "Am Ende meiner ersten Saison war es schon gut, doch in deiner zweiten Saison bist du noch einmal viel gereifter und reicher an Erfahrung. Ich würde schon sagen, dass es immer besser geht. Ich bin noch lange nicht am Ende. Mit mehr Erfahrung werde ich hoffentlich noch ein bisschen besser", meint der Force-India-Pilot in Südkorea.

Er wolle sich weiter steigern - dank seiner Fahrpraxis. "Je mehr Kilometer man hat, umso leichter fällt es dir. Es ist noch immer ein unheimlich technischer Sport", sagt Hülkenberg. "Und es ist gerade einmal meine zweite komplette Formel-1-Saison. Außerdem ist es wie 2010: In der zweiten Saisonhälfte ist alles einfacher. Man hat die Prozesse alle schon einmal durchlaufen, es geht besser."