• 14. Oktober 2012 · 13:47 Uhr

Ferrari: Einmal zurück und einmal vor in der WM

Während Alonso seine Führung in der Fahrermeisterschaft einbüßte, ging es in der Konstrukteursmeisterschaft für Ferrari um einen Platz nach vorn

(Motorsport-Total.com) - Das Ferrari-Team war beim Großen Preis von Südkorea in Yeongam gegen Red Bull machtlos. Doch den Rest des Feldes hatte man im Griff und dank zweier starker Fahrerleistungen beendete man das Rennen mit Fernando Alonso und Felipe Massa auf den Positionen drei und vier. Alonso büßte zwar die Führung in der Fahrermeisterschaft ein, dafür ging es für die Italiener in der Konstrukteursmeisterschaft um einen Rang nach vorn auf Position zwei.

Foto zur News: Ferrari: Einmal zurück und einmal vor in der WM

Fernando Alonso kann auch mit dem dritten Rang zufrieden sein Zoom Download

"Das war ein schwieriges Rennen", so Alonso. "Am Ende des Wochenendes bin ich schlussendlich glücklich darüber, wie es gelaufen ist. Ich startete von der schmutzigen Seite der Strecke, wir hatten Zweifel über die Haltbarkeit der Reifen und darüber, wie die Geschwindigkeit unserer Gegner im Rennen aussehen würde."

"Angesichts all dieser Bedenken bedeutet die Tatsache, dass wir es geschafft haben, auf das Podium zu bekommen, dass wir mit großer Erleichterung durchatmen können. Es stimmt, dass Red Bull das gesamte Wochenende über am schnellsten war, aber unser Ziel war es gewesen, direkt hinter sie zu kommen, und das haben wir geschafft."

"Es stimmt auch, dass ich mich nicht mehr länger in der Meisterschaft in Führung befinde, aber dass wir nun sechs Punkte Rückstand haben, bedeutet nicht allzu viel, genauso wie es nicht allzu viel bedeutet hat, dass ich um vier Punkte vorn lag, als wir in dieses Rennen gingen."

"Es ist auch sehr bedeutsam, dass wir in der Konstrukteursmeisterschaft nun wieder auf die zweite Position zurückgekommen sind. Dies bedeutet, dass das Team bei der Musik ist, und das wird von nun an bis zum Ende der Saison und verstärkt der Fall sein."

"Dass ich mich in dieser Position befinde, obwohl ich quasi von den vergangenen vier Rennen zwei Rennen ausgelassen habe, sagt eine Menge aus. Es sind noch 100 Punkte zu holen, und alles wird davon abhängen, wie stark wir uns während den kommenden Rennen verbessern können."

"Hier waren wir dem Führenden deutlich näher, als wir dies in Singapur waren, und auch näher als in Suzuka. Wir müssen also in dieser Richtung weiterarbeiten. Vettels drei Siege in Folge? Nun, er und Red Bull hatten drei perfekte Wochenenden, Gratulation dazu. Aber wenn alles so lange reibungslos läuft, dann muss das früher oder später so passieren. Wir befinden uns mit einem Auto, das nie das schnellste war, mitten im Kampf um den Titel. Es scheint, als wären wir in der Lage, auch etwas Gutes zu erreichen, oder?

"Nach Suzuka war dies für mich ein weiterer fantastisches Rennen", so Massa. "Ich habe es geschafft, vom Start bis ins Ziel ein großartiges Tempo zu gehen. Ich erwartete dies bis zu einem gewissen Punkt, denn am Freitag haben wir gesehen, dass sich das Auto auf einem Longrun sehr gut verhalten hat."

"Es stimmt, dass man sich nie sicher sein kann, wie die Dinge im Rennen laufen werden, aber alles verlief reibungslos. Ich habe es immer geschafft, 100 Prozent aus dem Auto herauszuholen, und damit bin ich sehr zufrieden. Es war wichtig, Kimi und an Hamilton zu überholen, denn von da an war ich in der Lage, mit meiner Geschwindigkeit zu fahren."

"Gegen Ende fuhr ich die Lücke auf Fernando zu, aber es stand niemals auch nur zur Diskussion, ihn zu attackieren. Ich weiß, wie wichtig jeder einzelne Punkt im Titelkampf ist. Das gesamte Team gibt alles, um Fernando zu helfen, und ich bin für ihn hier, genauso wie es das Team ist, und es für mich der Fall war, als ich mich selbst in derselben Situation befunden habe."

"In diesem zweiten Teil der Saison habe ich wohl verstanden, welches die beste Art und Weise ist, um dieses Auto auf diesen Reifen zu fahren. Nun genieße ich es und es ist ein Vergnügen, das Maximum aus allem zu machen, wenn ich im Cockpit sitze."

"Vielleicht gab es auch in Bezug auf meine Zukunft etwas Druck, der ins Spiel kam. Aber an einem bestimmten Punkt sagte ich zu mir selbst, dass ich nicht mehr allzu sehr darüber nachdenken sollte, vielleicht hat diese Herangehensweise geholfen. Nun fühle ich mich stärker, und wenn man genießt, was man macht, ist dies am besten."

"Zwischen jetzt und Indien gibt es eine Menge Arbeit zu erledigen, um das Auto zu verbessern, besonders im Hinblick auf das Qualifying. Lasst uns hoffen, dass uns die Updates das gewisse Extra bescheren werden, das könnte entscheidend sein, wenn es um den Kampf um den Titelkampf geht."

"Dieses Ergebnis am Nachmittag war eine großartige Leistung des Teams", lobt Teamchef Stefano Domenicali. "Alle, die denken, dass der Verlust der Führung in der Fahrermeisterschaft uns entmutigen könnte, macht einen großen Fehler."

"In jeder Hinsicht waren wir uns absolut bewusst, dass es ein schwieriges Wochenende werden würde. Wir waren in der Lage, sehr gut zu arbeiten, versuchten das Maximale aus dem uns zur Verfügung stehenden Paket zu machen, während wir auch nur den kleinsten Fehler vermieden."

"Fernando fuhr zu einem besonders entscheidenden Punkt der Saison ein großartiges Rennen, in dem er viel erreicht hat. Der heutige dritte Platz ist für den Rest der Meisterschaft sehr wichtig. Er war in der ersten Runde angriffslustig und gleichzeitig vorsichtig, denn wir wissen alle, dass dies in Bezug auf das Rennergebnis sehr wichtig ist."

"Felipe ließ hier seinem großartigen Rennen in Suzuka ein weiteres folgen, er hat ebenfalls von der ersten Runde an attackiert und später bei weiteren Schlüsselmomenten, wie zum Beispiel als Hamilton überholte. Seine Zukunft? Abwarten..."

"Im Moment scheint Red Bull in den Augen aller unschlagbar zu sein, aber ich kann mich daran erinnern, dass dies am Sonntagnachmittag in Singapur von McLaren gesagt wurde. Die Räder drehen sich dieses Jahr schnell. Es ist ebenso klar, dass wir einen Leistungsschritt nach vorn machen müssen, um auf jenen zu reagieren, den Red Bull gemacht hat. Bis zum Ende einer fantastischen und sehr offenen Saison sind noch vier Rennen zu fahren. Wir werden nicht nachlassen, nicht einmal eine Sekunde, dessen kann man sich sicher sein!"

"An diesem Südkorea-Wochenende haben wir das Maximale aus dem gemacht, was uns im Moment Verfügung steht", so Chefingenieur Pat Fry. "Das kann in gewisser Weise positiv gesehen werden, denn es bedeutet, dass wir gute Arbeit geleistet haben ohne uns auf einem Gebiet irgendwelche Fehler erlaubt zu haben, von der Strategie bis zu den Boxenstopps, von der Optimierung des Autos bis zur Leistung der Fahrer."

"Der Nachteil ist die Tatsache, dass unser Bestes nicht ausgereicht hat, um den Besten zu schlagen, zumindest dieses Mal. Dies bedeutet, dass wir unser Leistungsniveau steigern müssen, besonders im Qualifying. Wenn man von weiter vorne starten kann, dann hat man natürlich eine bessere Möglichkeit, andere Autos unter Druck zu setzen, selbst wenn sie in Bezug auf die Geschwindigkeit schneller sind als wir. Das muss in den kommenden Tagen unser Ziel sein."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Südkorea


"Heute haben wir es geschafft, das Rennen unseren Erwartungen entsprechend zu gestalten. Die Strategie basierte dabei auf der Abnutzung der Reifen. Fernando und Felipe kamen beide zweimal an die Box, Option-Prime-Prime war dabei die Reihenfolge. Wir gaben unser Bestes, aber es reichte nicht aus, um jene zu schlagen, welche aus der ersten Reihe starteten, während unsere Geschwindigkeit im Rennen klar dem Rest des Feldes überlegen war."

"Wir werden unser Bestes geben, um für die verbleibenden vier Rennen so gut wie möglich vorbereitet zu sein, sodass wir unseren Fahrern ein Auto geben können, mit dem sie sich immer im Kampf um die Top-Platzierungen befinden können."

"Wir haben die Führung in der Fahrermeisterschaft verloren, sind jedoch in der Konstrukteursmeisterschaft um eine Position nach vorn gekommen. In dieser sehr offenen und faszinierenden Meisterschaft steht immer noch alles auf dem Spiel. Die Hierarchie unter den Teams verändert sich schnell. Es gibt keinen Grund, warum dies dieses Jahr nicht noch einmal passieren kann."

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