• 13. Oktober 2012 · 09:04 Uhr

Red Bull in Startreihe eins: "Arbeit macht sich bezahlt"

Mark Webber vor Sebastian Vettel: Red Bull geht aus der ersten Startreihe in den Großen Preis von Südkorea, rechnet dabei aber nicht mit leichtem Spiel

(Motorsport-Total.com) - 0,074 Sekunden trennten die beiden Red-Bull-Piloten im Qualifying zum Großen Preis von Südkorea. Und es war nicht Sebastian Vettel, der am Ende die Nase vorn hatte. Der Formel-1-Titelverteidiger kam in Yeongam nicht über eine Zeit von 1:37.316 Minuten hinaus und musste sich damit hinter seinem Teamkollegen Mark Webber anstellen, der seinerseits erstmals 2012 auf die Pole-Position fuhr (Datenbank: Alle Pole-Positions von Mark Webber).

Foto zur News: Red Bull in Startreihe eins: "Arbeit macht sich bezahlt"

Mark Webber und Sebastian Vettel starten in Südkorea aus der ersten Startreihe Zoom Download

Auf der Strecke, wie der Australier selbst betont, denn in Monaco hatte Webber den ersten Startplatz von Michael Schumacher (Mercedes) geerbt, der die Pole-Position aufgrund einer Strafversetzung noch verlor. Der Freude bei Red Bull tat dieser Umstand jedoch keinen Abbruch: "Beide Fahrer haben richtig gute Arbeit geleistet und stehen in der ersten Reihe - vor Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) und vor den McLaren."

Das stimmt Red-Bull-Teamchef Christian Horner sehr zufrieden, auch wenn der aktuelle Weltmeister Vettel keine perfekte Qualifikation erwischte. "Seb hat seine Sektoren nicht auf die Reihe gekriegt", erklärt Horner bei 'RTL'. "Mark erwischte indes eine gute Runde und steht vorn. Es war sehr eng zwischen den beiden." Und das wird es, so der frühere Rennfahrer, auch am Sonntag sein.

"Wir waren am Freitag eigentlich sehr zufrieden. Über Nacht haben wir uns noch einmal viele Daten angesehen. Wir denken, ein gutes Rennauto zu haben. Dazu braucht es natürlich auch eine gute Strategie", meint Horner. Eine Stallregie, womöglich zugunsten von Vettel, werde er in Südkorea nicht aussprechen. "Dafür ist es noch etwas zu früh", sagt der Red-Bull-Teamchef nach dem Qualifying.

"Beide Fahrer treten zwar gegeneinander an, wissen aber auch, was sie für unser Team in der Konstrukteurswertung tun müssen. Wichtig für beide ist, dass am Sonntag Fernando geschlagen wird. Er ist ein harter Gegner für uns. Es wird sicher ein spannendes Rennen", meint Horner und merkt an: "Wir müssen an diesem Wochenende einfach sicherstellen, die ersten Kurven gut zu überstehen."

"Außerdem müssen wir das großartige Ergebnis aus der Qualifikation in ein gutes Rennergebnis ummünzen. Alle wichtigen Titelanwärter sind vorn mit dabei. Es dürfte also ein faszinierendes Rennen werden", sagt Horner. Davon ist auch Webber überzeugt: "Es war in letzter Zeit nicht einfach für mich, doch ich freue mich, von der Pole-Position zu starten. Der wichtigste Tag kommt aber erst noch."

"Wir befinden uns aber in einer guten Ausgangsposition, um ein starkes Ergebnis einzufahren", meint der Australier nach seiner elften Formel-1-Pole-Position. "Die Qualifikationen sind in diesem Jahr sehr, sehr eng. Ich freue mich darüber, dass es heute gepasst hat. Es war eine ordentliche Runde. Wir fuhren sie, als es darauf ankam. Nur darum geht es im Qualifying", erklärt der Red-Bull-Pilot.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Südkorea


Bei Vettel ging genau dies schief. "In Q1 und in Q2 waren wir ziemlich schnell, zunächst auch in Q3", berichtet der Weltmeister, der bei seinem Schlussangriff auf den Ferrari von Felipe Massa traf. "Ich möchte es nicht auf Felipe schieben. Ich dachte, er würde an die Box fahren. Im letzten Sektor war er dann aber direkt vor mir. Ich musste vom Gas gehen. Das ist natürlich nicht ideal", meint Vettel.

Vor allem nicht, wenn man eigentlich gerade Schwung für seine schnelle Runde holen wolle. "Meine zweite Runde war aber eh nicht gut genug. Ich habe wohl etwas im Mittelsektor verloren. Der schien stets okay zu sein. Die Strecke verbesserte sich aber, was ich nicht nutzen konnte", sagt Vettel. "Mit dem letzten Abschnitt bin ich nicht ganz zufrieden, doch es ist trotzdem ein super Ergebnis für uns."

"Platz eins und Platz zwei, die erste Reihe. Jetzt hoffen wir natürlich auf ein gutes Rennen. Ich freue mich darauf. Ich glaube, unser Auto ist im Rennen vielleicht sogar noch einen Tick schneller", erklärt der Deutsche. "Es wird aber nicht einfach, die Reifen im Griff zu haben. Die Augen nach vorn, wir schauen auf morgen. Nach dem Start folgt erstmal eine lange Gerade. Das könnte interessant werden."

Mit Spannung erwartet wird auch die Form der einzelnen Fahrzeuge. Red Bull wähnt sich aber gut aufgestellt. "Nach Suzuka hatten wir das Gefühl, unser Auto etwas verbessert zu haben", sagt Pole-Setter Webber und fügt hinzu: "Wirklich absetzen kannst du dich deshalb aber nicht. Schon in Valencia hatten wir ein gutes Fahrzeug gehabt, doch danach war es nicht sonderlich einfach für uns."

"Wir hatten daher nicht mit leichtem Spiel gerechnet. Natürlich haben wir hier ein recht gutes Auto. Die Jungs haben aber auch sehr hart gearbeitet. Diese harte Arbeit macht sich nun bezahlt", meint der aktuelle WM-Fünfte und kündigt der Konkurrenz einen heißen Tanz an: "Wir machen maximal Druck. Das müssen wir aber auch, denn der Abstand zu Lewis (Hamilton; Anm. d. Red.) ist nicht so groß."

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