Red Bull dominiert Abschlusstraining in Suzuka
Eine halbe Sekunde vor Felipe Massa dominierten Sebastian Vettel und Mark Webber das dritte Training zum Grand Prix von Japan - Unfall von Nico Hülkenberg (Update)
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamiltons Befürchtung, dass Red Bull den Grand Prix von Japan dominieren wird, könnte sich doch bewahrheiten. Darauf deutet zumindest das Endergebnis des dritten Freien Trainings in Suzuka hin, denn in der letzten Session vor dem Qualifying brummten Sebastian Vettel und Mark Webber der Konkurrenz einen Abstand von mehr als einer halben Sekunde auf.
© Red Bull
Sebastian Vettel gilt nach starker Trainingsleistung als Favorit auf die Pole Zoom Download
Red-Bull-Pilot Vettel lag schon nach den Runs auf den härteren Reifen mit einer Bestzeit von 1:33.215 Minuten fast vier Zehntelsekunden vor Verfolger Hamilton im McLaren, schob sich dann zunächst auf Platz zwei hinter Teamkollege Webber (trotz drei Zehntelsekunden Rückstand alleine im zweiten Sektor) und übernahm dann mit dem letzten Versuch in 1:32.136 Minuten die Spitze. Bestzeiten im zweiten und dritten Sektor ergaben unterm Strich 0,235 Sekunden Vorsprung. Vettel brauchte dafür nur 17, Webber 20 Runden.
Massa hat Alonso im Griff
Erster Verfolger der beiden "Bullen" war aber nicht etwa ein McLaren-Pilot, sondern Felipe Massa, der in jeder Phase des Abschlusstrainings schneller fahren konnte als sein Ferrari-Teamkollege Fernando Alonso. Massa hatte 0,688 Sekunden Rückstand auf Vettel, nahm aber Alonso 0,360 Sekunden ab. Letzterer landete nach 14 Runden auf Rang elf, 24 Tausendstelsekunden hinter Pastor Maldonado (Williams).
Ungewöhnlich deutlich auch das interne Kräfteverhältnis bei Mercedes: Nico Rosberg klagte über Übersteuern, kam zwar mit weichen Reifen an Michael Schumacher heran - aber als sich der mit weichen Pneus auf Platz vier (+0,782) verbesserte, wuchs der Abstand wieder auf eine Sekunde an. Rosberg wurde letztendlich 15., immerhin noch vor Bruno Senna (Williams), der aber das Pech hatte, auf weichen Reifen keine freie Runde zu finden.
Mit den Plätzen fünf und sechs gab das Sauber-Team ein kräftiges Lebenszeichen von sich - Sergio Perez und Kamui Kobayashi büßten weniger als acht Zehntelsekunden ein. Romain Grosjean (Lotus/+0,872), Jenson Button (McLaren/+0,889) und Paul di Resta (Force India/+0,958) komplettierten die Top 9. Kleine Randnotiz: Auf harten Reifen waren sogar die ersten elf Fahrer innerhalb von einer Sekunde gelegen.
Unfall von Hülkenberg
Unglücklich verlief die Session für den Überraschungsvierten von gestern, Nico Hülkenberg, der seinen Force India 20 Minuten vor Schluss ausgangs Degner-Kurve in die Barriere schmetterte. Hülkenbergs Auto übersteuerte, der Rest war unvermeidlich. Aber: "Sah komisch aus. Vielleicht gab es da auch ein technisches Problem", vermutet Experte Gary Anderson. Dabei hatte der Deutsche noch nicht einmal die weichen Reifen drauf.
Bei den drei kleinen Teams war die übliche Reihenfolge wiederhergestellt: Caterham vor Marussia und HRT. Timo Glock wurde 21., 0,128 Sekunden vor Teamkollege Charles Pic - und das, obwohl es für ihn keine perfekte Session war: "Timo hat ein paar Runs versucht, war aber durch ein Öldruck-Problem eingeschränkt. Jetzt steht er in der Garage und wir untersuchen das", ließ das Team noch während der Session via Twitter ausrichten.
Für das Qualifying gelten Vettel/Webber nun als Favoriten, wobei gerade McLaren mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Potenzial hat, als das Freie Training vermuten lässt. Doch ob Alonso und Kimi Räikkönen (12./Lotus/+1,088), der mit dem Handling nie richtig zufrieden war, ihre Probleme rechtzeitig in den Griff bekommen, lässt sich unmöglich vorhersagen. Spannend wird auf jeden Fall Q2, wenn es um den Einzug ins Top-10-Finale geht.