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Wolff: Wer hat Angst vor Maldonado?
Williams-Großaktionär Toto Wolff hofft, dass Pastor Maldonado seine tolle Qualifying-Leistung in Singapur im Rennen in ein zählbares Ergebnis ummünzen kann
(Motorsport-Total.com) - Mit Platz zwei im heutigen Qualifying in Singapur war Pastor Maldonado die große Überraschung. Nach den Plätzen fünf, 13 und 16 in den Freien Trainings beziehungsweise zwölf und sechs in den ersten beiden Qualifying-Abschnitten hatte nur wenig auf eine dermaßen starke Leistung hingedeutet, sodass sogar Williams-Großaktionär Toto Wolff auf die Frage, ob er mit so einem Ergebnis gerechnet hätte, nur mit einem "Nein" antworten kann.
"Jedes Team hat Probleme damit, die Reifen auf Temperatur zu bekommen", begründet er im Interview mit 'Sky Sports F1', "aber am Ende war das eine tolle Leistung des Teams und eine tolle Leistung von Pastor - er hat die Runde gut zusammenbekommen. Fantastisch, wir freuen uns! Wir haben immer geglaubt, dass er großes Talent und einen unglaublichen Naturspeed besitzt. Die Leistung heute war beeindruckend."
"Er hat die drei besten Sektoren aneinandergereiht und das Auto zum Funktionieren gebracht, wo es bisher nicht funktioniert hat. Das freut mich", strahlt Wolff. "Wir unterstützen ihn weiterhin. Er lernt seine Lektionen und hatte ein paar sehr harte Monate, aber für die Zukunft bin ich sehr optimistisch." Möglicherweise tragen nun auch jene internen Gespräche Früchte, die während der Sommerpause mit dem 27-jährigen Heißsporn geführt wurden.
Für morgen wird Fahrermentor Alexander Wurz, dem bei Maldonado übrigens eine verbesserte Lenkradarbeit aufgefallen ist, eine defensive Vorgehensweise empfehlen. Auch Wolff träumt nicht vom zweiten Saisonsieg, sondern würde lieber sichere Punkte nehmen: "Darüber wäre ich mehr als glücklich", gesteht er. "In der ersten Reihe hast du niemanden vor dir - ich hoffe, dass es dadurch einfacher für ihn wird. Wir brauchen dieses Ergebnis jetzt."
Ein Umstand, der Maldonado helfen könnte, ist, dass vor (Lewis Hamilton) und hinter ihm (Sebastian Vettel) WM-Anwärter stehen, die sich vermutlich auf keine riskanten Zweikämpfe einlassen werden. "Ich hoffe", schmunzelt Wolff im britischen Fernsehen, "dass die anderen Teams gerade zuschauen und hören, was ich sage. Dann sollten wir Pastor nämlich auftragen, in der ersten Kurve wirklich aggressiv zu sein!"
"Er war manchmal eine führerlose Rakete, aber vielleicht hilft uns das morgen, weil ihm alle aus dem Weg gehen! Aber im Ernst: Ich glaube, er hat seine Lektion gelernt, und erwarte, dass er am Start cool sein wird", sagt Wolff. Das hofft auch der Teamchef von McLaren-Pilot Hamilton, Martin Whitmarsh: "Wenn Maldonado in der ersten Kurve auf der Innenseite ist, komme ich wahrscheinlich ein bisschen in Schwitzen!"
Übrigens: Der 70-jährige Williams-Teamchef Frank Williams, der wegen seiner Querschnittslähmung schon seit Jahren nicht mehr bei allen Grands Prix vor Ort ist, besonders außerhalb von Europa, verfolgte das Qualifying via TV von Großbritannien aus. "Ich wünschte, er wäre hier, um das sehen zu können. Er wäre sicher sehr glücklich", sagt Wolff, der eines Tages die Nachfolge des Rennstallgründers antreten könnte.