• 21. September 2012 · 19:28 Uhr

Arbeitsamer Freitag für Ferrari

Fernando Alonso testete neue Teile, Felipe Massa arbeitete an der Balance: Ferrari spulte im Freien Training von Singapur ein intensives Programm ab

(Motorsport-Total.com) - Keine halben Sachen: Ferrari spulte beim Trainingsauftakt zum Großen Preis von Singapur fast 500 Kilometer ab. Das italienische Traditionsteam schickt seine Piloten insgesamt 91 Mal um den Marina Bay Circuit und betraute Fernando Alonso und Felipe Massa sogar mit unterschiedlichen Aufgaben, um noch mehr Erkenntnisse zu sammeln. Am Ende hatte Ferrari Positives und Negatives zu vermelden.

Foto zur News: Arbeitsamer Freitag für Ferrari

Fernando Alonso und Felipe Massa testeten im Freien Training viel Neues Zoom Download

Aus der Sicht von Alonso verlief der Singapur-Freitag ziemlich zufriedenstellend. Der Spanier testete unter anderem zwei Heckflügel-Varianten und nahm aerodynamische Messungen vor, Massa nahm sich der Setuparbeit an und kümmerte sich um die Balance des F2012. Das Ergebnis waren sehr unterschiedliche Positionen in der Tageswertung: Alonso wurde Dritter, Massa erzielte Rang neun.

Allerdings hatte Massa ständig mit nicht näher benannten Schwierigkeiten zu kämpfen, wie er sagt. "Es war kein einfacher Tag für mich. Das Auto war nicht immer prima eingestellt. Zudem litt ich gleich in beiden Einheiten unter stark abbauenden Reifen. Am Ende der ersten Session stellten wir fest, dass etwas nicht ordnungsgemäß funktionierte. Das erklärt aber nicht alle meine Probleme."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Singapur


"Wir müssen jetzt erst einmal herausfinden, was passiert ist, damit wir es für den Rest des Wochenendes hinbekommen", meint Massa, der in 1:50.039 Minuten rund 1,7 Sekunden hinter Spitzenreiter Sebastian Vettel (Red Bull) zurückblieb. "Wir haben aber recht klare Vorstellungen von der Richtung, die wir beim Setup einschlagen wollen. Eines ist sicher: Wir haben viel Arbeit vor uns."

Nicht alles lief glatt bei Ferrari

Gleiches gilt für Alonso, wenn man den Ausführungen von 'BBC'-Experte Gary Anderson Glauben schenkt. Weil Alonso später auf die ältere der beiden Heckflügel-Versionen, die auch Massa fuhr, zurückwechselte, sieht der frühere Formel-1-Designer noch Nachholbedarf bei Rot: "Der neue Flügel tat offensichtlich nicht das, was sie wollten." Ferrari-Pilot Alonso bestätigt diese Annahme auch.

Er sagt: "Wir probierten neue Komponenten aus. Manche davon schienen positiv zu sein, andere weniger positiv. Vielleicht brauchen wir für Letztere aber einfach noch etwas mehr Zeit, um sie bestmöglich zu entwickeln. Insgesamt würde ich sagen: Der Freitag war positiv. Auch wenn der erste Eindruck der ist, dass wir nicht so konkurrenzfähig sind wie in Monza vor zwei Wochen."

"Auf Strecken wie dieser hier fehlt es uns noch immer etwas an Leistung", erklärt der aktuelle WM-Spitzenreiter nach seiner Fahrt zu 1:48.896 Minuten - bei 0,556 Sekunden Abstand auf Vettel. "Es ist nun einmal maximaler aerodynamischer Abtrieb gefragt." Außerdem gelte es, die Reifen vollkommen zu verstehen: "Der Unterschied zwischen den beiden Sorten ist hier ziemlich bedeutend", sagt Alonso.

Wie halten die Reifen in Singapur?

"Wir müssen aber bis Samstag warten, um in dieser Angelegenheit Klarheit zu haben. Vielleicht wurden die Unterschiede am Freitag auch dadurch etwas verzerrt, dass sich die Streckenoberfläche entwickelt hat. Auf einem solchen Kurs ist es aber auch sehr kompliziert, Reifen über große Distanzen auszuprobieren. Du hast halt viel Verkehr", meint Alonso, der noch keine Prognose anstellen will.

"Es ist schwierig, einen direkten Vergleich zu unseren Hauptgegnern anzustellen", sagt der Spanier und macht dies auch an den Reifen fest. "Ich bin mir ziemlich sicher: Am Sonntag sehen wir einen recht großen Abbau bei den Reifen. Wichtig wird sein, das bestmöglich in den Griff zu kriegen." Daran werden Pat Fry, der Technische Direktor von Ferrari, und das Team bis Samstag intensiv arbeiten-

"In den drei Stunden des Freien Trainings mussten wir ein volles Programm abspulen", sagt Fry nach den beiden Auftaktsessions in Singapur. "Obwohl die Bedingungen auf der Strecke anfangs keinen idealen Start zuließen, gelang es uns, quasi alles zu bearbeiten. Das ist immer sehr wichtig. Wir teilten die Arbeit unter den Fahrern auf." Das hieß: Komponententests bei Alonso, Setuparbeit bei Massa.

Arbeitsteilung bei Alonso und Massa

"Bei der Reifenanalyse war es ähnlich", meint Fry und merkt an: "Die Piloten hatten unterschiedliche Aufgaben, damit wir möglichst viele Informationen sammeln konnten. Fernando begann seinen Longrun mit den superweichen Reifen, Felipe mit den weichen Pneus. Es gab zahlreiche Updates, die wir testen mussten. Die meisten davon waren aerodynamischer Natur", so der Ferrari-Technikchef.

Auch er gesteht, dass bei Rot nicht alles ganz rund lief: "Manche Teile wurden unseren Erwartungen gerecht, manche nicht. Jetzt müssen wir die Daten sorgfältig studieren, um herauszufinden, was die beste Kombination für Qualifying und Rennen darstellt. Es ist definitiv noch viel zu tun, um das Auto perfekt einzustellen. Im Qualifying wird es darauf ankommen, auf eine Runde richtig schnell zu sein."

"Im Rennen wird dann der Abbau der Reifen eine Schlüsselrolle einnehmen", erklärt Fry und fügt abschließend hinzu: "Am Freitag ist es stets schwierig, zu sagen, wo man im Vergleich zu den Anderen steht. Es ist aber klar: Unsere Hauptrivalen sind stark - auf eine schnelle Runde und auch auf einem Longrun. Gleichwohl wissen wir natürlich genau, dass es auf den Sonntag ankommt."

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