• 08. September 2012 · 18:02 Uhr

Ferrari: Zuverlässigkeit bremst Alonso

Im Qualifying vom Grand Prix in Monza überrascht Felipe Massa mit Platz drei, während WM-Favorit Fernando Alonso erneut ein Opfer der Technik wird

(Motorsport-Total.com) - Ferrari muss sich im Qualifying zum Großen Preis von Italien mit den Startplätzen drei und zehn zufrieden geben. Besonders schmerzhaft dürfte das erneute Pech von WM-Leader Fernando Alonso sein. Der Spanier kam im dritten Abschnitt auf keine schnelle Runde. Ein Problem mit dem Stabilisator hinderte Alonso an einer besseren Ausgangslage als Startplatz zehn. Felipe Massa hingegen fuhr ein problemfreies Qualifying und wurde Dritter.

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Felipe Massa musste am Samstag die Ferrari-Fahne hochhalten Zoom Download

"Ich denke, ich hätte heute die Pole holen können. Doch stattdessen bin ich Zehnter", bedauert Alonso. "Es ist sehr schade, weil das Auto richtig stark war. Doch solche Dinge passieren. Es ist sicher schon 15 Jahre her, dass so etwas passierte. Es nützt nichts, jetzt der Sache nachzuweinen. Das Problem wird für morgen behoben sein. Doch sicher ändert dieses Ergebnis alles. Wir hatten die Chance, unseren Vorsprung auszubauen. Doch nun sieht es so aus, als ob einige von meinen Gegnern aufholen."

"Ich denke nicht, dass die Fehler, die wir an den vergangenen Tagen hatten, an der schnellen Entwicklung liegen. Es wurden keine Komponenten eingebaut, die riskant waren. Wir werden morgen versuchen, so viele Punkte wie möglich einzufahren. Vielleicht kann ich ja einige Konkurrenten noch abfangen. Zum Glück ist das Problem am Samstag und nicht am Sonntag aufgetreten. Dann hätten wir keine Gelegenheit mehr, die Situation zu verbessern", erklärt Alonos. "Ob es ein Risiko ist, mitten im Feld zu starten? Mit Blick auf den Tabellenstand sollte es mehr eine Sorge der anderen sein, ohne Punkte nach Hause zu fahren."

Massa ist erster McLaren-Verfolger

"Ich bin über dieses Qualifying sehr glücklich, es ist für mich das beste seit langer Zeit", jubelt Massa. "Für Ferrari ist dies ein sehr wichtiges Rennen, und ich werde mein Bestes geben, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Mir tut es für Fernando leid, denn er war das gesamte Wochenende über sehr stark. Wir beide verfügen über ein gutes Auto, und ich bin mir sicher, dass wir morgen in der Lage sein werden, für die Meisterschaft ein paar gute Punkte zu holen."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Italien


"Wir besitzen die Möglichkeit, McLaren zu schlagen, selbst wenn sie sehr stark sein werden. Für mich wäre es wunderschön, hier vor unseren Fans wieder auf das Podium zurückzukehren. Es ist mein zweites Heimrennen, und hier zu fahren ist immer ein fantastisches Gefühl. Wir haben versucht, so gut wie möglich den Windschatten zu nutzen, was eine Menge Konzentration erfordert. Es stimmt jedoch, dass ich schlussendlich meine beste Zeit erzielte, als niemand vor mir lag", so der Brasilianer.

Domenicali: Noch ist nichts verloren

Teamchef Stefano Domenicali bedauert Alonsos Pechsträhne in Monza: "Es ist sehr schade, was Fernando am Nachmittag passiert ist. Wir hätten heute vor dem fantastischen Publikum die Pole-Position feiern können. Felipe fuhr ein tolles Qualifying. Wir sind froh, dass er auch am Samstag wieder um Top-Platzierungen kämpfen kann. Die Zeichen für den Nachmittag standen gut, doch wenn man nicht 100 Prozent Zuverlässigkeit hat, zahlt man einen hohen Preis. Das hat sich heute wieder gezeigt."

"Wir müssen zuerst einmal verstehen, was an Fernandos Heck heute nicht funktionierte. Doch noch wichtiger ist, dass wir diese Enttäuschung abhaken. Wir bereiten uns jetzt so gut wie möglich aufs Rennen vor. Es scheint, als ob es sehr hart wird. 53 Runden in Monza sind sehr viel. Alles kann passieren. Ich bin immer noch überzeugt, dass wir ein starkes Ergebnis für die beiden Meisterschaften holen können", so der Italiener. "Wenn heute alles gepasst hätte, wäre die Chance natürlich größer gewesen."

"Wir sind sehr enttäuscht, was mit Fernandos Auto heute Nachmittag passiert ist", so Pat Fry, Technischer Direktor des Teams. "Ein Problem mit dem hinteren Stabilisator wurde zu Beginn des dritten Qualifying-Durchgangs festgestellt, und das hat den Spanier eine Menge gekostet, da er es nie wirklich geschafft hat, eine ordentliche Rundenzeit zusammen zu bekommen. Das ist schade, denn Felipes dritter Platz, lediglich ein paar Zehntelsekunden von der Pole entfernt, zeigt, dass wir alle das Potenzial besaßen, um vor unserem Heimpublikum ein großartiges Ergebnis zu erzielen."

"Der Brasilianer fuhr ein exzellentes Qualifying und verdient dieses Ergebnis. Wir müssen uns genau anschauen, was passiert ist. Es ist jedoch klar, dass Probleme wie diese nicht auftreten dürfen, wenn wir um die Ziele kämpfen wollen, die wir uns selbst setzen. Fernando wird es morgen mit einer Aufholjagd zu tun bekommen, während Felipe in der Lage sein wird, seine Startposition zu nutzen, um in die Attacke überzugehen. Die Leistung der Reifen wird wie üblich sehr wichtig sein, besonders da auf dieser Strecke die beste Strategie völlig klar zu sein scheint. Natürlich liegt die Priorität auf der Zuverlässigkeit, und an diesem Wochenende haben wir diesbezüglich schon einen hohen Preis bezahlt, und wir können es uns nicht leisten, weitere Probleme zu haben", bemerkt Fry.

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