Auch Red Bull hat entscheidend Boden gutgemacht
Ähnlich wie McLaren profitierte auch Red Bull von Fernando Alonsos Nullnummer in Spa - Teamchef Horner: "Es ist wichtig, aus so einer Situation Kapital zu schlagen"
(Motorsport-Total.com) - Von Fernando Alonsos Ausfall beim Rennen in Spa-Francorchamps profitierte nicht nur der Sieger Jenson Button. Auch die beiden Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und
Mark Webber machten durch ihren zweiten und sechsten Platz enorm Boden gut: Vettels Rückstand auf den immer noch WM-Führenden Alonso, der zuletzt 23 Mal in Folge in die Punkte gefahren war, schrumpfte auf 24 Punkte, der Deutsche liegt damit auf Platz zwei der WM, während Webber acht Punkte dahinter Rang drei bekleidet. Mit Lewis Hamilton fiel außerdem ein weiterer Titelkonkurrent aus.
Besser hätte die Bilanz für Red Bull gar nicht aussehen können, vergrößerte man doch in der Teamwertung die zuletzt schmelzende Führung gegenüber dem ärgsten Verfolger McLaren um immerhin einen Zähler.
"Ich habe mehrfach betont, dass sich die Situation in der Weltmeisterschaft im Saisonverlauf deutlich verändern kann", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Hörner gegenüber 'Autosport'. "Fernando hatte eine fantastische Serie von Zielankünften in den Punkten, doch irgendwann musste auch diese Serie mal reißen."
Horner bedauere natürlich den schweren Unfall von Alonso in Spa - der Spanier wäre um ein Haar von Romain Grosjeans umherfliegenden Lotus am Helm getroffen worden -, zeigt sich aber auch hocherfreut angesichts der Punkte, die sein Team aufholen konnte: "Wenn zwei Titelkonkurrenten nicht in die Punkte fahren, dann ist es wichtig, daraus Kapital zu schlagen", so Horner.
Was im Vorjahr war, zählt nicht
Nun geht es direkt zum dreizehnten Saisonrennen nach Monza, wo am kommenden Wochenende der Große Preis von Italien stattfindet. Im Vorjahr gelang Red Bull dank Sebastian Vettel ein klarer Start-Ziel-Sieg, der einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Titelgewinn bedeutete.
"Ich denke, dass das, was letzte Saison war, in dieser Saison, die sich ja als völlig anders darstellt, überhaupt keine Rolle spielt", erklärt Horner vor dem Italien-Rennen. "Wir gehen jetzt nach Monza und hoffen einfach, dort konkurrenzfähig sein zu können."
Horner möchte es dennoch nicht missen, auf das Vorjahr zurückzublicken: "Das war eines unser besten Rennen. Es ist eine großartige Strecke, die hoffentlich eine ganz andere Herausforderung darstellt. Wir hoffen, dort stark sein zu können."
Surer: "Monza ist keine Red-Bull-Strecke"
Wie von Horner schon beschrieben, stellt sich in dieser Saison tatsächlich vieles anders da als in der vorherigen. Vor allem die Dominanz von Red Bull wurde egalisiert, stattdessen scheint sich mit McLaren nun langsam ein Team an der Spitze zu etablieren. Bis kurz vor der Sommerpause hatte beim Kräfteverhältnis in der Königsklasse eher das Chaos regiert.
Im Vorjahr habe man jedoch ähnliches vermutet: "Dann hat er uns alle bestraft, die gedacht haben, der Red Bull sei nicht schnell genug", so Surer. "Es war eines der langsamsten Autos auf der Geraden und trotzdem hat er das Rennen gewonnen. Um da zu gewinnen, muss man aber auch vorne fahren können und ich bezweifle, dass das Red Bull kann. Ich glaube es gibt ein paar Teams, die bessere Chancen haben auf dieser Strecke."