• 02. September 2012 · 23:56 Uhr

Alonso: Erst kam Grosjean, dann das Feuer

Nachdem der Ferrari-Pilot vom fliegenden Lotus beinahe am Kopf getroffen wurde, sprang er trotz Schmerzen mit Atemproblemen aus dem qualmenden Auto

(Motorsport-Total.com) - Ferrari hatte beim Startcrash in Spa-Francorchamps am Sonntag eine gewaltige Schrecksekunde zu überstehen. Die erfreuliche Nachricht: Fernando Alonso geht es gut. "Es ist alles in allem kein Problem", sagt er über seinen Gesundheitszustand. Doch der Unfall hätte auch anders ausgehen können. "Nachdem ich die Bilder im Fernsehen gesehen habe, habe ich erkannt, wie nahe er an meinem Kopf vorbeigeflogen ist", meint der Spanier über den abhebenden Lotus von Romain Grosjean.

Foto zur News: Alonso: Erst kam Grosjean, dann das Feuer

Fernando Alonsos Ferrari war nach dem Crash mächtig rampuniert Zoom Download

Danach wurde es gleich wieder gefährlich für den Doppelweltmeister: "Ich bin kurz im Auto sitzen geblieben, weil ich Rückenschmerzen hatte. Dann gab es einen Brand am Auto, die Streckenposten sind mit dem Feuerlöscher gekommen und ich bin schnell raus, weil ich nicht mehr atmen konnte - wegen des Rauchs", beschreibt Alonso bange Sekunden, ist aber milde gestimmt: "Ich bin nicht sauer auf Romain, niemand macht das mit Absicht. Wirr waren zur falschen Zeit am falschen Ort."

Die verlorenen Punkte schmerzen mehr

Der Mann aus Oviedo ist vorsichtig, wenn es um die Forderung nach einer Bestrafung geht: "Es stimmt, dass wir schlimme Unfälle durch die gleichen Leute gesehen haben. Was manchmal im Fernsehen simpel zu verhindern aussieht, ist in der Realität oft nicht so einfach." Die Lösung sieht Alonso weniger darin, drakonische Sanktionen auszusprechen: "Er gab so viele Unfälle in der GP2, in der GP3, jetzt in der Formel 1. Die Rennfahrer sollten Respekt voreinander haben."

Jetzt sei die FIA gefragt, bemerkt Alonso, schließlich hätten sich entsprechende Szenen nicht nur am Start abgespielt. Der größte Schmerz geht von sportlichen Wunden aus: "Schade, dass wir das Rennen nicht zu Ende fahren konnte", sagt der Mann aus Oviedo, der sofort wieder an seine Gesundheit denkt: "Es ist enttäuschend wegen der verlorenen Punkte, aber ich bin glücklich, dass ich in fünf Tagen in Monza im Auto sitzen kann. Denn am Auto ist im oberen Bereich alles kaputt."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Belgien


Stefano Domenicali hebt hervor: "Heute hatten wir Glück, dass Fernando nichts am Kopf getroffen hat. So eine Szene ist wirklich gefährlich." Der Teamchef merkt aber auch an, dass eine große Chance, die WM-Führung auszubauen, perdu ist: "Wenn ich sehe, was Felipe geschafft, ist es eine große Enttäuschung - was die Punkte betrifft, die wir heute hätten einfahren können. Es lässt sich aushalten, wenn so etwas mit der Leistung zu tun hat. Aber das kann ich heute nicht sagen", hadert der Italiener.

Volle Konzentration auf Monza

Domenicali fordert volle Konzentration auf den Heim-Grand-Prix: "Wir müssen die Frustration hinter uns lassen und uns auf Monza vorbereiten, wo schon in sieben Tagen gefahren wird. Es ist ein sehr wichtiges Rennen, es ist in Italien, wir kämpfen um die Meisterschaft", macht er klar und nimmt Positives aus Belgien mit: "Es tat gut, zu sehen, dass wir guten Topspeed haben, was in Monza sehr wichtig ist. Wir haben aber gesehen, dass jedes Rennen andere Gesetze hat."

Der Teamchef betont, mit dem WM-Lauf in den Ardennen den Beweis angetreten zu haben, dass Ferrari auf den unterschiedlichen Kursen der zweiten Saisonhälfte jederzeit um Siege fahren kann: "Für mich ist es wichtig, dass die Jungs sich jederzeit auf den Reifenabbau einstellen können. Es wird eines der wichtigsten Rennen, die wir uns vorstellen können", so Domenicali. "Ich bin sehr froh, dass Felipe im Rennen eine sehr starke Leistung gezeigt. Sein Tempo war wirklich sehr gut."

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