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Ferrari: Massa will Alonso im Titelkampf helfen
Felipe Massa kehrt an diesem Wochenende an den Ort seines schweren Unfalls 2009 - den Hungaroring - zurück und möchte ab sofort Teamkollege Alonso helfen
(Motorsport-Total.com) - Für Ferrari fahren dieses Jahr zwei Piloten, für die die Saison unterschiedlicher kaum hätte verlaufen können: Fernando Alonso arbeitete sich seit dem ersten Grand Prix kontinuierlich gen Spitze und führt derzeit mit drei Saisonsiegen und 154 Punkten die Fahrerweltmeisterschaft überlegen an.
Teamkollege Felipe Massa holte hingegen nur magere 23 Zähler und sicherte sich erst beim neunten Saisonrennen in Großbritannien eine Punkteanzahl im zweistelligen Bereich. Zuletzt in Deutschland - Alonso gewann bekanntlich - fuhr er sich beim Start den Frontflügel ab und wurde am Ende nur Zwölfter.
Der anstehende Große Preis von Ungarn ist ein besonderes Rennen für Massa: Hier geschah im Jahre 2009 der Unfall, der seine zuvor durchaus erfolgreiche Formel-1-Karriere ins Stocken gerieten ließ. Damals prallte eine an Rubens Barrichellos Brawn-Boliden abgefallene 800 Gramm schwere Feder bei rund 240 km/h gegen den Helm des Brasilianers, der anschließend das Bewusstsein verlor und mit seinem Ferrari in die Reifenstapel krachte. Er musste anschließend mehrere Stunden am Kopf operiert werden, da sein Schädel beim Unfall einen Bruch erlitten hatte und ein Knochensplitter in die Augenhöhle gelangt war.
Massa sucht seit dem Ungarn-Unfall nach alter Form
Die Saison 2009 war somit für Massa gelaufen. Doch seit seinem Comeback 2010 will es für den 31-Jährigen einfach nicht mehr laufen: 2010 fuhr er das letzte Mal aufs Podium und belegte in der Fahrerweltmeisterschaft nur Rang sechs, während Teamkollege Alonso um den Titel kämpfte. Nachdem ihm 2010 noch fünf Podiumsplatzierungen gelangen, fuhr er 2011 und bislang auch 2012 nie unter die Top-Drei.
Den Hungaroring mag Massa trotz des fürchterlichen Ereignisses in der Vergangenheit: "Ich mag es wirklich sehr, dort zu fahren. Ich war dort immer schnell und konkurrenzfähig", so der Mann aus Sao Paulo, der in Ungarn allerdings nie wirklich Glück hatte: "Immer passierte irgendwas. 2008 hätte ich um ein Haar gewonnen, doch mein Auto blieb wenige Runden vor Schluss stehen."
Massa hofft auf "reibungsloses Wochenende"
Für dieses Jahr wünsche er sich deshalb ein reibungsloses Wochenende: "Wenn uns das gelingt, dann können wir denke ich ein gutes Rennen haben. Ich mag diesen Ort, ich mag die Leute und seit dem Unfall scheinen die Leute mich hier noch mehr zu mögen. Das ist ein weiterer Grund, eine gute Leistung zu zeigen."
Seit dem Saisonstart habe Ferrari laut Massa das Auto "deutlich verbessert. Wir möchten es bei den restlichen Grands Prix weiter verbessern, speziell was die Aerodynamik angeht." In den Titelkampf kann Massa logischerweise nicht mehr eingreifen. Dennoch glaubt er, dabei ein Wörtchen mitreden zu können: "Wenn ich ein gutes Rennen haben sollte, wäre das auch für Fernando, sowie natürlich für das Team und mich von Vorteil", so Massa. "Ich werde mein Bestes geben um nach vorne zu kommen. Ich werde versuchen, zu gewinnen und Fernando beim Gewinn der Meisterschaft zu helfen."
Dabei würde er sogar soweit gehen, auf einen Sieg zu verzichten: "Sollte die Situation mal die sein, dass ich ein Rennen anführe und Fernando liegt hinter mir, dann wüsste ich, was zu tun ist, weil ich ein professioneller Rennfahrer bin. Das wäre allerdings in jedem Team so."
Alonso: "Befinden uns in einer guten Position"
Teamkollege und WM-Leader Fernando Alonso wird an diesem Wochenende zum Schauplatz seines ersten Grand-Prix-Sieges im Jahre 2003 zurückkehren. Der Spanier hat am Wochenende die Möglichkeit, seine WM-Führung weiter auszubauen.
"Ich denke, dass wir uns, was die Punkte angeht, in einer guten Position befinden", kommentiert Alonso seine Ausbeute von 154 Zählern, merkt jedoch an: "Es sind jedoch erst die Hälfte der Rennen absolviert."
Alonso, der dieses Jahr bislang drei Mal triumphieren konnte, fährt fort: "Es stehen noch zehn wichtige Rennen aus und jeder hat die gleichen Chancen." Der Asturier weist dabei vor allem auf die engen Abstände hin: "Zwischen der Spitze und dem Fünften oder Sechsten der WM-Wertung liegen nur wenige Punkte und es ist nicht unmöglich, diesen Abstand aufzuholen. Es braucht nur ein oder zwei gute Rennen und man ist wieder vorne."