• 24. Juli 2012 · 22:30 Uhr

Red Bull: Mit Ungarn-Erfolg in die Sommerpause?

Bei Red Bull ist man vor den Tücken des Hungaroring gewarnt und will Fernando Alonso noch vor der Sommerpause im WM-Kampf unter Druck setzen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem turbulenten Deutschland-Grand-Prix, wo Red Bull wegen Sebastian Vettels Überholmanöver neben der Strecke und umstrittener Motormappings mit den Regelhütern in Konflikt kam, geht es für die Weltmeistertruppe nun in Ungarn um einen erfolgreichen Abschied in die Sommerpause.

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Red Bull will Fernando Alonso in der WM nicht entwischen lassen Zoom Download

Im Vorjahr präsentierte sich Sebastian Vettel mit der Pole-Position auf dem Hungaroring stark und lag auch im Rennen eine Zeitlang Führung - schließlich musste er sich aber McLaren-Pilot Jenson Button geschlagen geben. Mark Webber kam über den fünften Platz nicht hinaus.

Vettel warnt vor Tücken des Hungaroring

Für Vettel ist das Rennen in Budapest eine Rückkehr zu den Wurzeln, denn nach seinem BMW-Sauber-Auftritt als Ersatzmann für Robert Kubica 2007 in Indianapolis absolvierte der Heppenheimer noch im gleichen Jahr in Ungarn sein erstes Rennen als regulärer Einsatzfahrer. "Das Rennen in Budapest ist sehr populär, und die Stadt und die Donau bieten den Fans auch abseits der Strecke viele Möglichkeiten", weiß Vettel.

"Als Fahrer sollte man die Strecke nicht unterschätzen."Sebastian Vettel
Auch er outet sich als Fan der Hauptstadt von Ungarn: "Ich mag die Stadt sehr gerne, und ich habe 2007 mit Toro Rosso mein Debüt auf dem Hungaroring gegeben. Die Strecke selbst zählt zu den langsamsten im Kalender, aber als Fahrer sollte man sie nicht unterschätzen, da es viele Möglichkeiten gibt, um Fehler zu machen."

Auch körperlich zählt der Ungarn-Grand-Prix zu den anstrengendsten Rennen des Jahres: "Es kann dort sehr heiß sein, und das bedeutet, dass die Strecke einem auch physisch sehr viel abverlangen kann. Dazu kommt, dass der Belag sehr wellig ist und man ordentlich durchgeschüttelt wird."

Webber wünscht sich Erfolg vor Sommerpause

Auch Teamkollege Webber mag den Hungaroring: "Es handelt sich um einen guten, kleinen Austragungsort, und wir hatten dort in der Vergangenheit schon einige gute Rennen. Das Überholen war auf diesem Kurs nie einfach, aber es wird interessant sein, welche Performance die Autos dort liefern werden, da es ein sehr heißes Rennen ist."

"Das Überholen war auf diesem Kurs nie einfach."Mark Webber
Doch was hält der australische Routinier von der Strecke? "Der mittlere Sektor ist extrem stressig, und man benötigt dort oben auf dem Hügel eine gute Balance", meint Webber. "Generell mag ich diese Strecke, ich fahre dort gerne, und natürlich wollen wir uns dort vor der Sommerpause gut schlagen."

Marko hofft auf Alonso-Ausfall

Das wäre auch für die Ausgangssituation im Titelkampf wichtig, denn Ferrari und Fernando Alonso liegen nach einer starken Phase inzwischen deutlich voran. Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko will sich dadurch nicht verunsichern lassen: "Es ist noch die Chance da. Ferrari kam mit Riesenschritten innerhalb kürzester Zeit an die Spitze. Sie haben inzwischen ein Auto, das überall schnell ist. Alonso ist in Hochform."

Er weiß, dass man nun auf einen Ausfall des Spaniers hoffen muss. "Sonst wird es sehr schwierig", schließlich habe man "44 Punkte Rückstand", verweist er auf die Situation von Vettel. Bei Webber beträgt der Rückstand 34 Punkte.

Rolle des Jägers als Vorteil?

Marko vergleich die Ausgangsbasis mit 2010, als Vettel wegen zahlreicher Defekte und Zwischenfälle bei Halbzeit im Hintertreffen war und doch noch Weltmeister wurde: "Damals war der Führende Hamilton, der bei der WM zum Schluss überhaupt nicht mehr mitgespielt hat. Es ist also noch alles offen, wir blicken nach vorne, sind voll motiviert und als Team stark. Ich würde unsere Chancen höher als 34 Prozent einschätzen."

"Wir wollen Alonso jagen, und da liegt unsere Chance."Helmut Marko
Inzwischen hat sich der Österreicher auch mit der Rolle des Jägers angefreundet: "Mark liegt nur 34 Punkte hinten. Da liegt unsere Stärke. Beide attackieren, was geht. Wer dann Weltmeister wird, das entscheidet sich aufgrund des Tempos. Wir wollen Alonso jagen, und da liegt unsere Chance."
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