Red Bull: Mit Ungarn-Erfolg in die Sommerpause?
Bei Red Bull ist man vor den Tücken des Hungaroring gewarnt und will Fernando Alonso noch vor der Sommerpause im WM-Kampf unter Druck setzen
(Motorsport-Total.com) - Nach dem turbulenten Deutschland-Grand-Prix, wo Red Bull wegen Sebastian Vettels Überholmanöver neben der Strecke und umstrittener Motormappings mit den Regelhütern in Konflikt kam, geht es für die Weltmeistertruppe nun in Ungarn um einen erfolgreichen Abschied in die Sommerpause.
Im Vorjahr präsentierte sich Sebastian Vettel mit der Pole-Position auf dem Hungaroring stark und lag auch im Rennen eine Zeitlang Führung - schließlich musste er sich aber McLaren-Pilot Jenson Button geschlagen geben. Mark Webber kam über den fünften Platz nicht hinaus.
Vettel warnt vor Tücken des Hungaroring
Für Vettel ist das Rennen in Budapest eine Rückkehr zu den Wurzeln, denn nach seinem BMW-Sauber-Auftritt als Ersatzmann für Robert Kubica 2007 in Indianapolis absolvierte der Heppenheimer noch im gleichen Jahr in Ungarn sein erstes Rennen als regulärer Einsatzfahrer. "Das Rennen in Budapest ist sehr populär, und die Stadt und die Donau bieten den Fans auch abseits der Strecke viele Möglichkeiten", weiß Vettel.
Auch körperlich zählt der Ungarn-Grand-Prix zu den anstrengendsten Rennen des Jahres: "Es kann dort sehr heiß sein, und das bedeutet, dass die Strecke einem auch physisch sehr viel abverlangen kann. Dazu kommt, dass der Belag sehr wellig ist und man ordentlich durchgeschüttelt wird."
Webber wünscht sich Erfolg vor Sommerpause
Auch Teamkollege Webber mag den Hungaroring: "Es handelt sich um einen guten, kleinen Austragungsort, und wir hatten dort in der Vergangenheit schon einige gute Rennen. Das Überholen war auf diesem Kurs nie einfach, aber es wird interessant sein, welche Performance die Autos dort liefern werden, da es ein sehr heißes Rennen ist."
Marko hofft auf Alonso-Ausfall
Das wäre auch für die Ausgangssituation im Titelkampf wichtig, denn Ferrari und Fernando Alonso liegen nach einer starken Phase inzwischen deutlich voran. Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko will sich dadurch nicht verunsichern lassen: "Es ist noch die Chance da. Ferrari kam mit Riesenschritten innerhalb kürzester Zeit an die Spitze. Sie haben inzwischen ein Auto, das überall schnell ist. Alonso ist in Hochform."
Er weiß, dass man nun auf einen Ausfall des Spaniers hoffen muss. "Sonst wird es sehr schwierig", schließlich habe man "44 Punkte Rückstand", verweist er auf die Situation von Vettel. Bei Webber beträgt der Rückstand 34 Punkte.
Rolle des Jägers als Vorteil?
Marko vergleich die Ausgangsbasis mit 2010, als Vettel wegen zahlreicher Defekte und Zwischenfälle bei Halbzeit im Hintertreffen war und doch noch Weltmeister wurde: "Damals war der Führende Hamilton, der bei der WM zum Schluss überhaupt nicht mehr mitgespielt hat. Es ist also noch alles offen, wir blicken nach vorne, sind voll motiviert und als Team stark. Ich würde unsere Chancen höher als 34 Prozent einschätzen."