• 24. Juli 2012 · 10:56 Uhr

Alguersuari schwärmt: Alonso viel souveräner als Vettel

Der Eine ist die Ruhe selbst, der Andere leicht angesäuert: Pirelli-Tester Jaime Alguersuari nimmt die Leistungen von Alonso und Vettel unter die Lupe

(Motorsport-Total.com) - Wieder wurde es nichts mit dem Heimsieg. Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel sah beim Großen Preis von Deutschland "nur" als Zweiter das Ziel, nachdem er gegenüber Ferrari-Pilot Fernando Alonso auf der Strecke den Kürzeren gezogen hatte. Aufgrund eines regelwidrigen Überholmanövers gegen Jenson Button (McLaren) wurde daraus noch Rang fünf. Und die Enttäuschung wuchs nochmals an.

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Sebastian Vettel und Fernando Alonso auf dem Podest des Hockenheimrings 2012 Zoom Download

Vettel wollte sich nach dem Urteil der Rennkommissare zunächst nicht dazu äußern und zog sich in einen stillen Winkel des Red-Bull-Motorhomes zurück. Anders Alonso: Der aktuelle WM-Spitzenreiter feierte mit seinem Ferrari-Team in der Boxengasse und bejubelte dort seinen dritten Saisonsieg. Weil Alonso wieder einmal seine ganze Klasse unter Beweis gestellt hat, wie Jaime Alguersuari findet.

Der frühere Formel-1-Pilot und derzeitige Pirelli-Testfahrer freut sich über den jüngsten Coup seines spanischen Landsmanns. Und Alguersuari rät Vettel zugleich, sich ein Beispiel an Alonso zu nehmen. "Vettel ist ja normalerweise ruhig und gelassen, doch in Deutschland wirkte er ungeduldig. Er muss verstehen: Es geht einfach nur darum, Punkte für die Gesamtwertung zu holen", meint Alguersuari.

Gleichzeitig müsse man aber auch lernen, mit Rückschlägen umzugehen. Auch dabei nehme Alonso eine Vorbildfunktion ein, schreibt Alguersuari in seiner 'BBC'-Kolumne. "Man muss nur einmal sehen, wie er reagierte, als Ferrari in Montreal und Silverstone die Reifen nicht verstand und die Strategie nicht richtig hinbekam", meint der Spanier. "Alonso baute keinen Unfall. Er machte auch keine Fehler."

"Er fuhr einfach einen fünften und einen zweiten Platz nach Hause. Du musst einfach wissen, wann deine Zeit gekommen ist und wann es nicht so ist. Und weil Alonso das versteht, führt er auch in der WM", erklärt Alguersuari. "Er ist konstant und weiß, wie er mit Druck umgehen muss. Außerdem ist ihm klar, dass er regelmäßig punkten muss. Vor allem, weil es in der Formel 1 derzeit eng zugeht." (Fotostrecke: Pressestimmen zum Deutschland-Grand-Prix)

"Das Rennen von Alonso war ein kompletter Kontrast zum Rennen von Vettel. Alonso stand unter großem Druck, wusste aber stets, wann er attackieren musste und wie er sich zu verteidigen hatte. Das machte er fantastisch. Und Ferrari hatte eine brillante Strategie", meint Alguersuari. "Es war zwar eng, doch Fahrer und Team leisteten klasse Arbeit. Es war ein großartiger Sieg - und hochverdient."

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