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Hamiltons Zurückrundung: "Legal" & "ein bisschen spannend"
Der McLaren-Pilot bekommt für sein Manöver gegen Sebastian Vettel die Rückendeckung des Teams und der Experten - Vorsorgen für Safety-Car-Phase
(Motorsport-Total.com) - Während Sebastian Vettel am Sonntag auf dem Hockenheimring gar nicht genügend Arme und Hände zur Verfügung hatte, um seinem Unmut über die Zurückrundung Lewis Hamiltons Ausdruck zu verleihen, sehen die McLaren-Verantwortlichen den Fall entspannt. "Die Fahrer sind da draußen, um Rennen zu fahren. Wenn das dumm sein soll, dann weiß ich nicht, weshalb", macht Teamchef Martin Whitmarsh seinen Standpunkt klar und insistiert: "Lewis war schneller, überholte und zog davon. Ich kann in diesem Verhalten keine Dummheit erkennen."
Auch Sam Michael sieht keinen Grund, der die Aufregung Vettels über einen Fahrer, der mit frischen Reifen aus der Box kam und zu diesem Zeitpunkt die schnelleren Rundenzeiten realisieren konnte, rechtfertigen würde. "Das Manöver von Lewis war komplett legal", weiß der Sportdirektor, dem das FIA-Regelwerk und Alexander Wurz recht geben: "Das ist im Reglement verankert: Du darfst dich natürlich zurückrunden."
Der Williams-Fahrermentor argumentiert: "Es heißt ja nicht, dass man, wenn man einmal überrundet ist, zum Rennfahren aufhören muss", so Wurz weiter - auch wenn Hamilton am Sonntag das zeitweise wohl gerne das Handtuch geworfen hätte. Michael erklärt, wieso das Manöver keinen Einfluss auf das Rennen Vettels hatte: "Da der Unterschied zwischen den Reifen zu diesem Zeitpunkt sehr groß war und wir ohnehin einen Tempovorteil hatten", begründet der Brite.
Der Sportdirektor geht ins Detail: "Er hat ihn aber keineswegs aufgehalten, denn Vettel konnte nicht mithalten, nachdem Lewis an ihm vorbei war." Gegen den führenden Fernando Alonso konnte Hamilton dann aber keinen Angriff mehr lancieren, wie auch Wurz aufgefallen war: "Es war natürlich ein bisschen spannend, dass er sich nur bei Vettel zurückgerundet hat, aber dann sind ihm die Reifen ausgegangen. Das ist der Grund, warum er Alonso nicht schlucken konnte."
Michel weiß, dass McLaren auch anders hätte handeln können: "Die andere Alternative wäre gewesen, vom Gas zu gehen und Jenson vorbeizulassen", meint er über eine Teamtaktik zugunsten des zu diesem Zeitpunkt drittplatzierten Button. So wollten die "Chrompfeile" für eine eventuelle Safety-Car-Phase vorsorgen, in der sich Hamilton ohnehin hätte zurückrunden dürfen: "Wenn man das schon vorher erledigen kann, ist das immer besser, weil man dann nicht auf Charlie (Rennleiter Whiting; Anm. d. Red.) warten muss, sondern sofort Vollgas geben kann."