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Red Bull: Vettel bestraft - Webber zu langsam
Während Webber in Hockenheim der Konkurrenz hinterher fuhr, wurde Vettel nach dem Rennen vom zweiten auf den fünften Rang versetzt
(Motorsport-Total.com) - Das Red-Bull-Team musste am Sonntag in Hockenheim sowohl vor als auch nach dem Rennen bei den Stewards vorsprechen. Vor dem Rennen kam der Verdacht auf, das Team könnte mit der Einstellung der Motoren gegen das Reglement verstoßen, da man ganz offenbar den Diffusor anbläst. Doch am Ende gab es grünes Licht, der Automobilweltverband FIA hat wohl eine Grauzone im Reglement hinterlassen, welche das Team geschickt genutzt hat.
© xpbimages.com
Für seinen Ausflug neben die Strecke wurde Vettel nach dem Rennen bestraft Zoom Download
Nach dem Rennen musste Sebastian Vettel zu den Stewards, da er in der Schlussphase des Rennens Jenson Button neben der Strecke überholt hatte, um sich wieder auf den zweiten Rang nach vorne zu kämpfen. Dieses Mal gab es kein grünes Licht, stattdessen eine nachträgliche Durchfahrstrafe, welche in eine Zeitstrafe von 20 Sekunden verwandelt wurde. Für Vettel ging es damit auf den fünften Rang zurück. Teamkollege Mark Webber beendete das Rennen unterdessen dort, wo er es gestartet hatte: auf dem achten Rang.
In der Gesamtwertung dürfte die nachträgliche Strafe Vettel schmerzen, denn nun hat der amtierende Weltmeister zur Halbzeit der Formel-1-Saison auf Rang drei liegend 44 Zähler Rückstand auf Alonso und zehn Punkte Abstand auf Teamkollege Webber. Das Team liegt hingegen weiterhin komfortabel in Führung, 230 Zähler bedeuten aktuell 53 Punkte Vorsprung auf Ferrari.
"Wir hatten heute ein ordentliches Rennen, auch wenn wir nicht ausreichend schnell waren, als wir Fernando nahe kamen", so Vettel. "Zudem verloren wir eine Position an Jenson, welcher einen guten Boxenstopp hatte und früher an die Box kam."
"Am Ende des Rennens waren Jensons Reifen am Ende, und wir waren in der Lage, den Rückstand wieder zu reduzieren. Es war dann eher eine Frage des Wann als eine Frage des Wo, und ich versuchte, ihn auszubremsen. Er löste die Bremse wieder und war dann innen. Ich war mir nicht sicher, wo er war, in diesem Moment konnte ich ihn nicht sehen, also entschied ich mich dazu, ihm ausreichend Platz zu geben, und ging von der Ideallinie auf die rutschige Farbe."
"Ich war der Lage, vor ihm zu bleiben und an ihm vorbeizukommen. Die einzige Absicht dahinter war es gewesen, nicht zu crashen und ihm ausreichend Raum zu verschaffen. Ich habe vor ihm Respekt, und ich wollte ihn nicht einquetschen. Es war gut, beim Heimrennen auf das Podium zu kommen, aber ich muss die Entscheidung der Stewards respektieren."
"Ich hatte heute keine Geschwindigkeit und war nicht schnell", so Webber. "Ich konnte mit den Leuten nicht mithalten, mit denen ich das normalerweise kann, wir müssen uns dies also anschauen und dann in Budapest wieder zurückschlagen. Ich bin enttäuscht, denn ich hatte erwartet, mehr aus dem heutigen Rennen zu machen. Normalerweise waren die Sonntage für mich in Ordnung, aber heute nicht."
"Nach der ersten Runde lief es nicht allzu schlecht, ich kam an Lewis vorbei, aber danach hatte ich einfach meine Probleme. Im Vergleich zu Silverstone ist dies eine völlig andere Strecke, aber wir müssen unter allen Bedingungen schnell sein, und heute waren wir dies aus irgendeinem Grund nicht."
"Ein interessantes Rennen", so Teamchef Christian Horner. "Zwischen Fernando, Sebastian und Jenson war es die ganze Zeit über eng, schlussendlich stellte sich das Rennen als eines der zwei Stopps heraus. Im mittleren Rennabschnitt verloren wir etwas Zeit, als sich Lewis wieder selbst zurückrundete, was es möglicherweise Jenson erlaubt hat, beim Boxenstopp nach vorn zu kommen. Aber Sebastian gab alles und vollführte das Manöver, um bei noch ein paar verbleibenden Runden bei seinem Heimrennen wieder nach vorn zu kommen."
"Es war klar, dass das Wochenende von Mark durch die Strafe wegen des Getriebewechsels behindert werden würde. Wir waren beim ersten Boxenstopp aggressiv, es funktionierte nicht so, wie wir uns das erhofft hatten, und er schien auf dem härteren Reifen heute mit der Geschwindigkeit auf den Longruns zu kämpfen."
"Ich denke, dass dies womöglich mit der mangelnden Fahrpraxis am Freitag zu tun hatte. Die entscheidende Zeit Setuparbeit hat uns dort gekostet. Es war enttäuschend, nach dem Rennen die Strafe zu kassieren, aber wir akzeptieren dies. Wir verlassen Deutschland mit Punkten für beide Fahrer, und wir behalten die Führung in der Konstrukteursmeisterschaft. Wir werden uns nun auf das kommende Rennen fokussieren, das in lediglich einer Woche stattfindet."
"Das war heute ein sehr interessantes Rennen", so Cyril Dumont von Renault. "Es ging zwischen den drei Autos an der Spitze sehr eng zur Sache. Ich denke, dass Sebastian sehr gute Arbeit leistete und eine starke Fahrt hatte. Was Mark betrifft, so ist er als Achter gestartet und beendete das Rennen als Achter, es war für ihn ein sehr langes Rennen."
"In Bezug auf die Diskussionen heute Morgen sind wir froh mit der Entscheidung der Stewards, dass wir nicht gegen das Reglement verstoßen haben. Die Formel 1 ist eine hart umkämpfte Angelegenheit, und wir müssen versuchen, jede Hundertstelsekunde zu finden, wenn wir dies tun können. Wir fahren nicht mit Mähdreschern und wir sind froh zu zeigen, dass unser Paket heute sehr stark war. Unsere Geschwindigkeit war nicht weit vom Sieg entfernt."