McLaren setzt auf trockenes Rennen
Das McLaren-Duo tut sich im Regen von Hockenheim schwer - Jenson Button in einem 2012er-Qualifying erstmals schneller als Lewis Hamilton
(Motorsport-Total.com) - Im verregneten Qualifying zum Großen Preis von Deutschland fuhren die beiden McLaren-Piloten Jenson Button und Lewis Hamilton auf die Ränge sieben und acht. Dank der Rückversetzung von Red-Bull-Pilot Mark Webber (3.) um fünf Positionen startet Button am Sonntag als Sechster aus Reihe drei. Teamkollege Hamilton geht von Platz sieben in den zehnten WM-Lauf des Jahres.
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Jenson Button war im nassen Qualifying einen Hauch schneller als Lewis Hamilton Zoom Download
"Die schlechte Nachricht ist, dass wir in Q3 auf nasser Strecke nicht schnell genug waren. Die gute Nachricht ist aber, dass unser Tempo auf trockener Piste sehr gut ist", analysiert McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh und setzt seine Hoffnungen der Wettervorhersage entsprechend in einen regenfreien Rennsonntag: "Wir hoffen für morgen auf ein gutes Ergebnis beider Piloten."
"Natürlich würden wir lieber von etwas weiter vorn starten, aber wir haben in diesem Jahr schon oft gesehen, dass man auch von weiter hinten im Starterfeld gewinnen kann", so Whitmarsh. "Da unser Auto bei trockenen Bedingungen sehr wettbewerbsfähig ist, bin ich zuversichtlich, dass beide Fahrer morgen einen guten Job erledigen werden."
Obwohl seine beiden Piloten den Sprung in die ersten beiden Startreihen verpassten, fand Whitmarsh Gefallen am spannenden Qualifying. "Aus Zuschauersicht haben die wechselnden Bedingungen wohl selbst den letzten Fan aus dem Sessel gerissen. Zum Glück ist die Formel 1 eine Allwetter-Sportart. Die Fahrer bewegten sich heute da draußen wirklich wie Gladiatoren - nichts für schwache Nerven", so das Urteil des McLaren-Teamchefs.
Reifen kommen nicht schnell genug auf Temperatur
Button gelang es bei den schwierigen Bedingungen erstmals in diesem Jahr, Teamkollege Hamilton im teaminternen Qualifying-Duell hinter sich zu lassen. Mit einem Vorsprung von 0,073 Sekunden gelang ihm dies denkbar knapp. Restlos zufrieden ist der Saisonauftaktsieger dennoch nicht: "Ich hatte Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Da es sehr kalt war, wusste ich nicht, wo das Limit liegt. Dann neigen die Räder schnell zum Blockieren. Mit diesem Problem schlagen wir uns schon eine ganze Weile herum und müssen es lösen."
Das von Button angesprochene Problem plagte ihn vor allem im Regen. "Auf trockener Piste haben wir ein gutes Tempo, aber im Nassen kriegen wir die Reifen einfach nicht zum Arbeiten. Da wir beide unter diesem Problem leiden, müssen wir es so schnell wie möglich aussortieren", unterstreicht der Weltmeister von 2009, dass auch Teamkollege Hamilton von den erwähnten Schwierigkeiten nicht verschont blieb.
"Das Positive ist aber, dass wir im Trockenen ein sehr schnelles Auto haben und dass die Upgrades für dieses Wochenende ein klaren Schritt nach vorn bedeuten", sagt Button und kommt zum Schluss: "Heute war es schwierig, aber ich hoffe, dass wir morgen ein gutes Rennen zeigen können."
Aufholjagd am trockenen Sonntag?
Hamilton spricht im Anschluss an das Qualifying von einem "leicht enttäuschenden Ergebnis". In den ersten beiden Durchgängen des Qualifyings, als die Piste noch trocken war, machte McLaren eine gute Figur. "Wir waren sowohl in Q1 als auch in Q2 gut unterwegs. Ich verstehe nicht ganz, wie die anderen in der Schlussphase von Q3, als die Strecke leicht abtrocknete, noch schneller fahren konnten", rätselt Hamilton.
Genau wie Teamkollege Button setzt der Weltmeister von 2008 seine Hoffnung nun in ein trockenes Rennen am Sonntag: "Wir starten zwar nicht von den allerbesten Plätzen, befinden uns für morgen aber dennoch in einer guten Position, da unser Auto im Trockenen deutlich besser liegt. Ich bin überzeugt, dass wir ein gutes Rennen hinlegen können."
In diesem Zusammenhang zählt der gegenwärtig auf dem vierten WM-Rang liegende McLaren-Pilot vor allem auf die DRS-Zone in Richtung der Haarnadelkurve. "Mein Plan ist es, einen nach dem anderen von hinten kommend zu schnappen. Das Tolle am Hockenheimring ist die lange DRS-Zone auf der Gegengeraden. Hoffentlich können Jenson und ich dort jede Menge Überholmanöver vollführen", so Hamilton.