Michael überzeugt: McLaren-Upgrades haben sich bewährt
McLaren-Sportdirektor Sam Michael rechnet in Hockenheim mit Pole-Position und Sieg und sieht das Team dank neuer Teile für den Titelkampf gut aufgestellt
(Motorsport-Total.com) - Lotus war nicht das einzige Team, das am Freitag in Hockenheim mit einem veränderten Auto auf die Strecke ging. Auch bei McLaren wurden am ersten Trainingstag zum Großen Preis von Deutschland gegenüber dem vorangegangenen Grand Prix von Großbritannien diverse Veränderungen am Boliden registriert. Optisch am auffälligsten sind die überarbeiteten Seitenkästen, die ab sofort mit zusätzlichen Lamellen auf der Oberseite daherkommen. Zudem wurde im Bereich des Auspuffs und des Diffusors nachgebessert.
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Sam Michael hatte am Freitag erfreuliche Neuigkeiten für die Kollegen im Werk Zoom Download
Zwar ließen die Witterungsbedingungen am Hockenheim-Freitag noch kein abschließendes Urteil zu, bei McLaren ist man dennoch überzeugt, einen Schritt nach vorn gemacht zu haben und sieht sich gerüstet. "Aufgrund der Bedingungen fiel es schwer, alles zu analysieren", so McLaren-Sportdirektor Sam Michael. "Wenn man bedenkt, dass es nass war, hatten wir aber die bestmögliche Session", findet der Australier und offenbart: "Derzeit sind die Ingenieure noch damit beschäftigt, alle Daten auszuwerten. Die bisherigen Erkenntnisse sind sehr vielversprechend."
Für den weiteren Verlauf des Wochenendes rechnet man bei McLaren mit nicht weniger als absoluten Spitzenplätzen. "Wir erwarten, um die Pole-Position zu kämpfen und den Grand Prix zu gewinnen", gibt sich Michael betont zuversichtlich und führt seinen Optimismus auf das Entwicklungstempo in Woking zurück. "Wir hätten so oder so mit diesem Anspruch hier anreisen können, aber die Upgrades verleihen uns einen zusätzlichen Schub."
Nicht nur bei der Frage nach dem Hockenheim-Sieger, sondern auch im Titelkampf will McLaren mit dem überarbeiteten MP4-27 ein gehöriges Wörtchen mitreden. "Wir befinden uns gerade einmal bei der Hälfte der Saison und der Abstand zu den Jungs an der Spitze ist nicht allzu groß", sagt Michael mit Blick auf das 37-Punkte-Defizit des Gesamtvierten Lewis Hamilton gegenüber WM-Spitzenreiter Fernando Alonso im Ferrari.
"Wenn wir ein Rennen gewinnen und die Teams, gegen die wir kämpfen, einen Ausfall zu verzeichnen haben, dann sind wir sofort wieder bei der Musik", so der McLaren-Sportdirektor. Angesichts der knappen Abstände im diesjährigen Spitzenfeld kommt der Weiterentwicklung des Autos laut Michael eine größere Bedeutung als in der Vergangenheit zu. "Jedesmal wenn man ein Upgrade an die Strecke bringt, ist man natürlich gespannt darauf, ob sich die Erkenntnisse aus dem Windkanal in der Realität bewahrheiten", sagt er und unterstreicht: "Was den heutigen Tag betrifft, sehen die Zeichen bisher sehr gut aus."
Im Bemühen, den MP4-27 einerseits schneller, andererseits reifenschonender zu machen, verbringt Testfahrer Gary Paffett in diesen Tagen viel Zeit im Simulator. "Ich hatte gestern und heute jeweils einen guten Tag im Simulator und habe an einigen Setup-Kniffen für die Jungs in Hockenheim gearbeitet" twitterte Paffett, bevor er am Samstag seinerseits in Hockenheim vor Ort sein wird, um dem Team an der Strecke mit seinen im Simulator gewonnenen Erfahrungen zu helfen.