Maldonado bei Regen Schnellster im zweiten Training
Jenson Button Tagesbester, aber im verregneten zweiten Training in Hockenheim fährt Pastor Maldonado Bestzeit - Michael Schumacher sorgt für einzigen Einschlag
(Motorsport-Total.com) - Der erste Trainingstag beim Grand Prix von Deutschland war mehr oder weniger für die Katz, insbesondere nach der Mittagspause. "Man kann gar nichts sagen", analysiert Experte Marc Surer. "Michael Schumacher war Schnellster, wenn er draußen war, ging an die Box - und am Ende ist er 23. Da kann man nichts rauslesen."
Schon im ersten Freien Training hatten drei leichte Regenschauer das Geschehen bestimmt, doch am Nachmittag nahm der Regen dann noch einmal zu. Zwar wurden die Bedingungen immer besser, 25 Minuten vor Ende der Session war dann aber endgültig Schluss mit lustig. In jener Phase ereigneten sich auch die zwei negativen Highlights, als erst Daniel Ricciardo (7./Toro Rosso/+1,037) abflog und dann auch noch Michael Schumacher (23./Mercedes/+5,301).
Viel Arbeit für die Mercedes-Mechaniker
Schumacher stand erst über Funk in Kontakt mit dem Team, unterhielt sich über die Bodenhöhe, ehe er eingangs Motodrom das Heck seines Silberpfeils außer Kontrolle verlor. Das Auto schlug zunächst mit der Nase, dann mit dem Heck voran in die Reifenstapel ein - und wurde dabei relativ stark beschädigt. Die Mechaniker müssen sich auf eine Nachtschicht einstellen. Ricciardo konnte bei seinem Abflug in der Sachs-Kurve einen Einschlag gerade noch vermeiden.
Bestzeit fuhr Pastor Maldonado (Williams) in 1:27.476 Minuten, doch das hing weniger mit seinem Speed als vielmehr mit dem richtigen Timing zusammen, denn als die Strecke immer schneller wurde, purzelten die Positionsverschiebungen munter vor sich hin. Nico Rosberg (Mercedes/+0,088) und Sebastian Vettel (Red Bull/+0,426) auf den Plätzen zwei und drei sorgten aber für ein erfreuliches Ergebnis aus deutscher Sicht, abgerundet von Nico Hülkenberg (6./Force India/+1,019).
Tagesschnellster war heute Jenson Button (McLaren), dessen Vormittags-Bestzeit im zweiten Training bei weitem nicht erreicht wurde. Der Brite landete mit seinem runderneuerten Arbeitsgerät, an dem vor allem die Lamellen auf den Seitenkästen und das veränderte Auspuff/Unterboden-System optisch hervorstechen, auf Rang acht. Lewis Hamilton wurde 19., befand sich da hinten aber in bester Gesellschaft von Fernando Alonso (20./Ferrari).
Ferrari hätte gerne mehr getestet
"Kein wirklich produktiver Tag, wenn man bedenkt, was wir eigentlich alles testen wollten", ärgert sich das Ferrari-Team über den Regen in Hockenheim. Doch das gilt auch für die Konkurrenz, insbesondere für Lotus: Romain Grosjean (5.) und Kimi Räikkönen (10.) waren heute erstmals mit dem neuen Doppel-DRS unterwegs, das man sich konzeptionell von Mercedes abgeschaut, aber mit Öffnungen im Airbox-Bereich neu interpretiert hat.
Auch Force India klagt: "Schwierig, aus dem zweiten Training etwas zu lernen, abgesehen davon, dass man sich an die nassen Bedingungen gewöhnen konnte." Aber das war möglicherweise eine Übung für die Katz, denn während des Rennens soll es laut Wettervorhersage trocken bleiben - umso erstaunlicher, dass so viel gefahren wurde. Der "faulste" Trainierer war Pedro de la Rosa (24./HRT) mit acht Runden. Allerdings dürfte der Spanier technische Probleme gehabt haben.