Smedley: Optimismus vor dem Heimspiel
Felipe Massas Renningenieur Rob Smedley zählt im Hinblick auf Silverstone auf die Stärken des Ferrari F2012 in schnellen Kurven
(Motorsport-Total.com) - Nicht nur für die in der Nähe von Silverstone ansässigen Teams Red Bull, McLaren, Lotus, Mercedes, Williams, Force India, Caterham und Marussia stellt der Grand Prix von Großbritannien an diesem Wochenende ein Heimspiel dar. Auch in Reihen des Ferrari-Teams gibt es Lokalmatadoren, die sich auf den Auftritt auf der Insel freuen.
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Felipe Massa und Rob Smedley haben mit Silverstone noch eine Rechnung offen Zoom Download
Einer davon ist Rob Smedley, der langjährige Renningenieur von Felipe Massa. "Ich liebe Silverstone", sagt der Brite und erklärt: "Zunächst einmal ist es für mich ein großartiger Kurs. Zudem ist es neben Monza eines meiner beiden Heimrennen im Jahr. Einmal im Jahr hierher zu kommen, stellt für mich jedesmal eine Rückkehr in die Heimat dar."
Als Kind besuchte der heute 38-Jährige den Grand Prix von Großbritannien Jahr für Jahr mit seinem Vater und wurde genau wie dieser schnell zu einem Fan des britischen Nationalhelden Nigel Mansell, der in den Jahren 1989 und 1990 für Ferrari ins Lenkrad griff. Aus seiner heutigen Sicht als Renningenieur fasziniert Smedley an Silverstone vor allem die Tatsache, dass die Strecke oft verändert wurde. "Das neue Layout ist wesentlich interessanter, denn es verlangt uns Ingenieuren alles ab", sagt er.
"Man kann die aktuelle Strecke im Grunde in zwei komplett verschiedene Abschnitte teilen", so Smedley. Neben dem kurvenreichen Infield, das in der vergangenen Saison erstmals befahren wurde, zeichnet sich der Silverstone Circuit bis heute durch die Hochgeschwindigkeitspassage von Woodcote bis Stowe aus.
Speziell auf diesem Teil der Strecke wollen Smedley und Massa die Stärken ihres Materials ausspielen. "Es ist kein Geheimnis, dass wir unser Auto noch schneller machen müssen, aber verglichen mit dem Saisonstart konnten wir das Auto dank der hervorragenden Arbeit des gesamten Teams schon sehr stark verbessern. Speziell in den schnellen Kurven liegt es sehr gut, weshalb ich uns für Silverstone gut aufgestellt sehe. Schließlich besteht die Strecke zu zwei Dritteln aus schnellen Kurven."
Smedley/Massa wollen sich das Glück erarbeiten
Während Massas Teamkollege Fernando Alonso im Vorjahr nach 2006 (Renault) seinen zweiten Silverstone-Sieg einfuhr, fährt der Brasilianer seinem ersten Podestplatz auf der britischen Traditionspiste bis heute hinterher. Von diesem Umstand lässt sich Smedley in seiner Vorbereitung auf das Rennwochenende aber nicht aus der Ruhe bringen.
"Man braucht im Sport zuweilen einfach etwas Glück, aber man muss sich sein Glück auch erarbeiten. Das haben wir hier in der Vergangenheit nicht unbedingt getan. Im Jahr 2008 erlebte ich wohl mein persönlich schlechtestes Rennen überhaupt, als ich nicht eine einzige richtige Entscheidung traf", erinnert er an das Regenrennen, bei dem Massa aufgrund eines falschen Setups durch nicht weniger als fünf Dreher auffiel.
"Wir geben aber nicht auf", versichert Smedley im Vorfeld des Großbritannien-Wochenendes 2012 und hält fest: "Derzeit fehlt Felipe nicht viel, wenn es darum geht, in puncto Fahren und Selbstvertrauen zur Hochform aufzulaufen." Um seine bis dato beste Silverstone-Platzierung (Rang vier in der Saison 2009) zu verbessern, wird es für Massa gemeinsam mit Smedley vor allem darauf ankommen, die Pirelli-Reifen der Mischungen Soft und Hard zum Funktionieren zu bekommen.