Sauber mit Upgrades und Strafe im Gepäck auf die Insel
Kamui Kobayashi muss in Silverstone fünf Startplätze zurück - Sergio Perez peilt Verbesserung im Qualifying an - Upgrades am Sauber C31
(Motorsport-Total.com) - Nach einem durchwachsenen Großen Preis von Europa hat das Sauber-Team höhere Erwartungen für das Wochenende in Silverstone. Der C31 wird zum neunten Lauf der Formel-1-Weltmeisterschaft 2012 mit Weiterentwicklungen antreten. Der Entwicklungspaket für den Grand Prix von Großbritannien umfasst nach Aussage von Giampaolo Dall'Ara, beim derzeit einzigen Formel-1-Team aus der Schweiz Leitender Ingenieur an der Rennstrecke, "Modifikationen der Motorabdeckung sowie des Heckbereichs".
"Wenn ich mir das Layout der Strecke und die Charakteristik unseres Autos anschaue, dann denke ich, dass wir dieses Rennwochenende mit viel Zuversicht angehen können", so der Italiener. "Die Strecke in Silverstone unterscheidet sich deutlich von den beiden, auf denen wir zuletzt fuhren", sagt er und erklärt: "Sie verfügt über anspruchsvolle Hochgeschwindigkeitskurven und erfordert eine Abstimmung, die optimalen Abtrieb sowie schnelle Richtungswechsel erlaubt."
Silverstone hat laut Dall'Ara "den Charme älterer Strecken - der Belag ist nicht perfekt, es gibt einige Bodenwellen und der Kurs verlangt den Piloten einiges ab". Da die Geraden inzwischen eher kurz sind, kann man mit viel Abtrieb fahren. "Die DRS-Zone ist wieder in jenem Streckenteil, der vor zwei Jahren neu gebaut wurde", weiß der Italiener und hält fest: "Dieser Teil ist nicht lang, Überholen ist nicht einfach."
Kobayashi fünf Startplätze nach hinten
Kamui Kobayashi, der im Qualifying in Valencia auf Platz sieben fuhr und im Rennen anfangs an vierter Position im Rennen lag, ist für Silverstone trotz einer anhängigen Rückversetzung um fünf Startplätze zuversichtlich. "Auf dieses Rennen freue ich mich ganz besonders und ich habe ziemlich hohe Erwartungen. Silverstone gehört zu meinen Lieblingsstrecken. Unsere Autos waren stets gut in mittelschnellen und schnellen Kurven, aber beim Sauber C31 ist es unseren Ingenieuren gelungen, auch die Performance in langsamen Kurven zu verbessern", so der Japaner.
"Entsprechend sollten wir nun auch mit dem jüngsten Streckenabschnitt keine Probleme haben", glaubt Kobayashi. "Trotz der Strafe, die mich in der Startaufstellung fünf Plätze kostet, bleibe ich zuversichtlich für dieses Rennen. Ich denke, dass wir die Möglichkeit haben, in England etwas Besonderes zu erreichen und ich hoffe auf ein bisschen mehr Glück."
Perez legt Fokus auf das Qualifying
Sergio Perez fokussiert sich zunächst auf den Samstag und will sich unbedingt weiter vorn qualifizieren als zuletzt in Montreal und Valencia, wo es für den Mexikaner jeweils nur zu Startplatz 15 reichte. "Ich mag die Rennstrecke in Silverstone sehr. Ich habe dort in der Formel 3 und in der GP2 gewonnen und auch mein erstes Formel-1-Rennen im vergangenen Jahr war gut. Ich wurde Siebter, das war mein bestes Rennergebnis 2011", so Perez.
"Ich denke, unser Auto wird in Silverstone gut sein und ich will um einen weiteren Podestplatz kämpfen", gibt der gegenwärtig auf dem neunten WM-Rang liegende Sauber-Pilot seine Vorstellung aus. "Aus meiner Sicht ist es in Silverstone noch schwieriger zu überholen als in Valencia. Entsprechend hat das Qualifying ganz hohe Priorität. Ich brauche einen besseren Startplatz als bei den zurückliegenden Rennen."
Die schnellen und flüssigen Kurven in Silverstone sind für Perez "ein Genuss" und auch sonst hat der Grand Prix von Großbritannien für ihn einen besonderen Stellenwert, "wegen der Fans und der Atmosphäre und auch für mich persönlich. Ich habe drei Jahre in Oxford gewohnt und habe viele Freunde in England."
Pirelli bringt für den Grand Prix von Großbritannien die Soft- und die Hard-Mischung mit. "Diese sollten eigentlich gut zur Strecke passen. Auch das Aufwärmen sollte kein Problem sein", glaubt Ingenieur Dall'Ara und weiß: "Ein wichtiger Faktor in Silverstone ist natürlich immer das Wetter. Diesen Aspekt berücksichtigen wir bereits bei der Vorbereitung des Rennwochenendes und natürlich passen wir die Strategie an, wenn das im Rennen nötig sein sollte."