Mercedes startet hoch motiviert ins Heimrennen
Michael Schumacher will den Mitarbeitern beim Heimrennen eine gute Show liefern, traut sich aber wie Nico Rosberg auch keine Prognose zu
(Motorsport-Total.com) - Mercedes startet in der Formel 1 zwar unter deutscher Flagge, doch das eigentlich Heimrennen des Teams steht am nächsten Wochenende in Silverstone bevor. "Unsere beiden Werke in Northamptonshire liegen in direkter Nachbarschaft zur Strecke und so können hier viele unserer Teammitglieder die Autos live an der Strecke erleben", erklärt Teamchef Ross Brawn. "Wie bei allen unseren Heimrennen erwartet unser Team auch beim Großen Preis von Großbritannien ein ganz besonderes Wochenende.
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Schumacher reist nach dem Podium in Valencia hoch motiviert nach Silverstone Zoom Download
Silverstone ist einer der schnellsten Kurse im Formel-1-Kalender. Sieben Kurven werden mit mehr als 250 km/h durchfahren - nur in Spa-Francorchamps gibt es mehr schnelle Kurven. Im Verlauf einer Runde erreichen die Autos an fünf verschiedenen Stellen Geschwindigkeiten von über 300 km/h. Es wirken Kräfte von bis zu 4,3G. Trotz der hohen Geschwindigkeiten gehen die Rennen in der Regel störungsfrei über die Bühne. Beim Großbritannien-Grand-Prix gab es in den letzten fünf Rennen nur eine Safety Car-Phase - zum Vergleich: in Monaco waren es im gleichen Zeitraum neun.
Piloten wagen keine Prognose
"Was die Einschätzung für das diesjährige Rennen angeht, bleibe ich lieber auf der abwartenden Seite. Wir haben zu viele Rennen gesehen, die anders liefen als gedacht", traut sich Schumacher trotz des Podiums in Valencia keine Vorhersage zu. "Natürlich aber wollen wir den Boost des Valencia-Wochenendes mit nach England nehmen und den Zuschauern dort eine gute Show liefern, zumal Silverstone ja eines unserer Heimrennen ist. Ist doch klar, dass wir alle Mitarbeiter in Brackley und Brixworth an diesem Wochenende stolz machen wollen."
"Silverstone ist ein großartiges Rennen, bei dem uns viele Teammitglieder mit ihren Familien zusehen werden", rückt auch Teamkollege Nico Rosberg die Mitarbeiter in den Vordergrund. "Ich mag die Atmosphäre am Rennwochenende und die britischen Motorsportfans sehr. Mein bislang bestes Resultat auf dieser aufregenden Strecke ist ein dritter Platz. Gerne würde ich mich in diesem Jahr noch einmal steigern, aber in dieser Saison ist es sehr schwierig, Vorhersagen zu treffen. Der Kurs ist sehr anspruchsvoll und der Streckenverlauf wird von vielen schnellen Kurven bestimmt, besonders im Abschnitt von Copse über Becketts bis zu Stowe. Es ist schwierig, vorherzusagen, wie gut wir sein werden, aber ich bin zuversichtlich, dass wir ein gutes Resultat erzielen können."
Rosberg (fast) so gut wie Alonso
"Die Rennstrecke in Silverstone ist eine der anspruchsvollsten im Formel-1-Kalender. Eine gute Qualifyingrunde wird mit einem Schnitt von mehr als 220 km/h gefahren und nicht weniger als sieben der insgesamt 18 Kurven werden mit über 250 km/h durchfahren", analysiert Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug den Kurs. "Silverstone ist stets ein ganz besonderer Grand Prix für unser Silberpfeil-Werksteam, unsere beiden Teamsitze in Brackley und Brixworth liegen vor der Haustür der Rennstrecke und natürlich beobachten alle Kollegen unser englisches Heimrennen mit besonderer Konzentration und Intensität."
"Seit seinem ersten Sieg am 15. April in China holte Nico in den sechs Rennen seither 75 Punkte, Tabellenführer Fernando Alonso schaffte in diesem Zeitraum einen Zähler mehr", rechnet Haug vor. "Michael beendete das letzte Rennen in Valencia als Dritter erstmals auf dem Podium, nachdem zuvor etliche technische Probleme an seinem Auto eine ähnliche Punkteausbeute wie die seines Teamkollegen vereitelten. Unser Fokus liegt voll und ganz auf der Steigerung unseres Speeds sowie auf der Darstellung der totalen Zuverlässigkeit", so die Vorgabe des Motorsportchefs.
"Anlässlich des Silverstone-Rennens passt es, festzuhalten, dass die drei britischen Fahrer im Feld alle in Fahrzeugen mit Mercedes-Benz Motoren starten. Die letzten 30 Siege britischer Fahrer in der Formel 1 wurden mit Mercedes-Power erzielt", präsentiert Haug eine weitere Statistik. "Silverstone kann für sich in Anspruch nehmen, so etwas wie die "Mutter des Motorsports" zu sein und die Zuschauer dort gehören zu den Fans mit dem allergrößten Motorsportfachwissen. Alle in unserem Team freuen sich auf dieses Traditionsrennen und haben das Ziel, dort gute Arbeit abzuliefern."