Red Bull fordert Strafe gegen Schumacher
Nachdem der Mercedes-Pilot DRS unter gelben Flaggen benutzt haben soll, wollen Christian Horner und Helmut Marko eine Sanktion - Haug sieht keinen Vorteil
(Motorsport-Total.com) - Hat sich Michael Schumacher zu früh über seinen dritten Platz gefreut? Die Antwort auf diese Frage müssen die Rennkommissare geben, die einen Vorfall aus der letzten Runde untersuchen. Der Rekordweltmeister soll unter gelben Flaggen, die infolge der Kollision zwischen Pastor Maldonado und Lewis Hamilton geschwenkt wurden, das DRS-System betätigt haben - das wäre ein Regelverstoß. Offenbar informierte Mark Webber, der unmittelbar dahinter fuhr, sein Team.
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Red-Bull-Chef Christian Horner bestätigt nach dem Rennen bei 'RTL': "Das hat Mark gesagt. Die Rennkommissare haben alle Informationen und werden sich darum kümmern." Helmut Marko unterstreicht bei 'Sky': "Ich muss leider die Euphorie um Michael Schumacher etwas dämpfen", so der Motorsportberater, der keinen Zweifel an einer Entscheidung gegen den Deutschen hat. "Es war auf den Fernsehbildern klar zu sehen. Wir wollten nur sichergehen, dass es nicht übersehen wird."
Für Red Bull ist alles klar
Das Strafmaß steht für die Red-Bull-Verantwortlichen bereits fest. "Ein Vergehen, für das Vettel in Barcelona mit einer Durchfahrtsstrafe bestraft wurde", bemerkt Marko. Da die nach Rennende nicht mehr zu verhängen ist, muss Schumacher mit einer Zeitmodifikation rechnen, die ihn weit zurückwerfen könnte. Für den Red-Bull-Berater ist die Entscheidung klar: "Aus unserer Sicht dürfte Mark Dritter werden. Das ist ein kleiner Trost für uns" meint Marko.
Norbert Haug hingegen äußert bei 'RTL' Zweifel daran, dass Schumacher nur durch den Einsatz von DRS das Podium gerettet hat. "Das glaube ich nicht. Deswegen ist Michael nicht Dritter geworden und dadurch hat er keinen Vorteil gehabt", sagt der Mercedes-Motorsportchef. "Mark Webber - soll er erzählen, was er beobachtet hat. Wichtig ist, dass Michael vom zwölften auf den dritten Platz vorgefahren ist und den Speed gehabt hat - wie man anhand der Rundenzeiten gesehen hat."
Für Haug zählt fahrerische Leistung
Ross Brawn will nach dem Rennen die Telemetriedaten, die Schumachers Mercedes an den Kommandostand funkte, durchgegangen sein. Ergebnis der Prüfung durch den Teamchef: Das DRS war deaktiviert, als der Wagen 30 Meter von den gelben Flaggen entfernt war.
Überholen dürfen hätte Webber unter Gelb nicht. Haug unterstreicht die Erlösung, die Rang drei bedeutet: "Wir haben immer gesagt, dass Michael das kann und heute hat er es gezeigt." Der Mercedes-Verantwortliche spricht sogar von einem "historischen Moment". Dennoch bleiben Zweifel, ob Schumacher nicht noch sanktioniert wird. "Ich glaube, dass er für uns den Platz herausgefahren hat, den er herausgefahren hat. Ich muss mir das erst ansehen."