• 24. Juni 2012 · 19:22 Uhr

Maldonado hadert mit 20-Sekunden-Strafe

McLaren und Experte Marc Surer finden die 20-Sekunden-Strafe gegen Pastor Maldonado richtig, der Williams-Pilot kann die Entscheidung aber nicht verstehen

(Motorsport-Total.com) - Hatten wir zunächst noch fälschlicherweise berichtet, dass Pastor Maldonado von den FIA-Rennkommissaren in Valencia mit einer Plus-Zehn-Strafe für Silverstone belegt wurde, so steht nun fest, dass der Williams-Pilot für seine Kollision mit Lewis Hamilton in der vorletzten Runde 20 Sekunden auf seine Zeit aufaddiert bekommt. Damit fällt er vom zehnten auf den zwölften Platz zurück und verliert einen WM-Punkt.

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Pastor Maldonado sieht die Schuld an der Kollision bei Lewis Hamilton Zoom Download

Genau genommen wurde er mit einer Durchfahrstrafe belegt, diese wurde jedoch in eine 20-Sekunden-Strafe umgewandelt, da sie erst nach der Zieldurchfahrt ausgesprochen wurde. Maldonado versteht nicht, dass die Aktion überhaupt geahndet wurde: "Er hat versucht, mich von der Strecke zu drängen, und hat mir keinen Platz gelassen, um Seite an Seite durch die Kurve zu fahren. Da hob ich über den Randstein ab und konnte den Unfall nicht mehr verhindern."

Mark Webber, der den Zwischenfall aus der Verfolgerperspektive mitbekam, bekräftigt diese Darstellung: "Als Maldonado auf dem Randstein war, konnte er nicht lenken. Er traf Lewis' Auto am schlechtestmöglichen Punkt, nämlich direkt vor dem Hinterreifen", sagt der Red-Bull-Pilot, betont aber gleichzeitig, dass sich Maldonado "wahrscheinlich" zurückhalten hätte sollen.


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Hamilton leidet an einem ungewöhnlichen Fall von Amnesie: "Ich kann mich wirklich nicht dran erinnern, weiß nur, dass ich auf einmal in der Mauer hing. So ist der Rennsport nun einmal. Man muss es einfach runterschlucken und weitermachen", knurrt er. Maldonado kontert: "Ich verstehe nicht, warum er so gefahren ist. Er hatte extreme Reifenprobleme, stand auf völlig verlorenem Posten. Ich hingegen konnte ein gutes Tempo gehen. Das war ein sehr aggressives Manöver von ihm."

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh widerspricht: "Lewis hat sich gegen Grosjean und Räikkönen verteidigt und hat gegen Maldonado nichts anders gemacht. Ich glaube, es war Maldonados Fehler, und es ist tief frustrierend. Lewis ist Rennfahrer. Ich bin mir sicher, im Nachhinein wird man sagen, dass man vielleicht anders agieren muss, wenn man es mit so einem Fahrer zu tun hat", stichelt er gegen Maldonado und ergänzt: "Damit kannst du aber nicht rechnen."

Auch Experte Marc Surer versteht den Ärger des McLaren-Teams und findet die Entscheidung der Kommissare, Maldonado zu bestrafen, richtig: "Er bremst sich außen daneben, kommt neben die Piste und fährt über den Randstein hinweg Hamilton hinein", schildert er den Zwischenfall. "Vielleicht hätte es Hamilton verhindern können, aber der Schuldige ist meiner Meinung nach klar."

"Maldonado ist mit vier Rädern neben der Strecke, kommt zurück auf die Strecke und fährt ins andere Auto. Das ist ziemlich eindeutig", findet der ehemalige Formel-1-Pilot und ergänzt: "Es ist ja nicht das erste Mal, dass Maldonado ein Problem hat. In Monaco hat er Perez gerammt, einfach weil der nicht Platz gemacht hat. Jetzt das Manöver. Wenn das nicht eine Strafe für Maldonado nach sich zieht, und zwar eine heftige, würde ich mich wundern."

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