Haug: "Ich glaube, wir haben eine vernünftige Basis"
Mercedes-Sportchef Norbert Haug zeigt sich sehr zufrieden mit dem Trainingsauftakt in Valencia und mit der jüngsten Form seines Silberpfeil-Rennstalls
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher auf Platz vier, Nico Rosberg auf Platz zehn. Dies ist das Mercedes-Ergebnis im Freien Training zum Großen Preis von Europa, bei dem sich die Silberpfeile am Freitag ordentlich verkauften. Schumacher fehlten nach insgesamt 49 Runden lediglich 0,267 Sekunden auf die Spitze, Rosberg landete nach 53 Umläufen 0,592 Sekunden hinter der Bestzeit von Sebastian Vettel (Red Bull).
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Nico Rosberg fuhr laut Norbert Haug mit beiden Riefensorten auf Spitzenniveau Zoom Download
Alles in allem ein Resultat, mit dem Mercedes zufrieden sein kann, wie Norbert Haug betont. "Die Longruns waren konstant und sehr gut. Ich glaube, damit haben wir eine ganz vernünftige Basis", sagt der Mercedes-Sportchef in einer ersten Stellungnahme nach den beiden 90-minütigen Einheiten auf dem Stadtkurs von Valencia. Völlig rund lief es für die Silberpfeile am Nachmittag aber zunächst nicht.
Als die Ampeln am Ende der Boxengasse auf Grün sprangen, stand nämlich das Auto mit der Nummer sieben noch aufgebockt in der Box - Schumacher fuhr nicht. Allerdings aus einem guten Grund: "Da wurde die Getriebeübersetzung verändert, was sich sicherlich als richtig erwiesen hat. Dazu ist ein Testtag ja auch da", erklärt Haug und merkt an: "Ich denke, danach sind wir gut gefahren."
"Sowohl im Renntrimm als auch mit weniger Sprit sah es ganz vernünftig aus." Speziell Rosberg wusste aus der Sicht des Mercedes-Sportchefs zu überzeugen, auch wenn das Klassement eine andere Sprache spricht. Haug: "Nico war am Ende der Schnellste mit den härteren Reifen. Es kommt aber immer darauf an, wer wie schwer ist. So richtig leicht waren wir da allerdings auch nicht."
"Mit den weicheren Pneus gelangen ihm zwei Sektorenbestzeiten. Er war aber gehandicapt durch den Unfall von Pedro de la Rosa. Die Bestzeit war da absolut drin - was auch immer sie an einem Freitag bedeutet", meint Haug und fügt hinzu: "Nico konnte die weichen Reifen nicht nutzen, weil Gelb gezeigt wurde. Seine persönliche Bestzeit gibt also nicht wieder, wo er heute tatsächlich stehen würde."
Möglicherweise weiter vorn als Platz zehn - wie zuletzt häufiger, vor allem in den Rennen, sagt Haug. In China, Monaco und Kanada habe man sich im Grand Prix auf dem Niveau der Spitze bewegt und befinde sich daher auf einem guten Weg. "Wenn man in fünf Rennen dreimal ein solches Tempo anschlagen kann, dann ist die Basis ganz vernünftig", erklärt Haug. Darauf gelte es nun aufzubauen.
Besonders mit Schumacher, der in sieben Rennen nur zwei Punkte ergatterte, aber fünf Ausfälle hinnehmen musste. "Wenn man Michael die Zuverlässigkeit gibt, dann geht es sicherlich noch einmal einen Schritt nach vorn", meint Haug. Womöglich schon in Valencia. Das glaubt zumindest Formel-1-Experte Gary Anderson. Der frühere Designer rechnet mit einer sehr guten Leistung von "Schumi".
"Wenn ich bei diesem Rennen auf den Sieger wetten müsste, würde ich mein Geld auf Michael Schumacher setzen", erklärt er bei der 'BBC'. "In Monaco war er sehr, sehr gut. Das Auto war in langsamen Kurven wirklich exzellent." Mercedes scheine die Reifenproblematik "im Griff" zu haben. "Und wenn alles zusammenpasst, wird Michael nicht weit weg vom Sieg sein", meint Anderson.