Button zwischen Hoffen und Bangen
McLaren hebt die Fortschritte des kriselnden Stars hervor, Jenson Button selbst klingt frustriert - Sam Michael sieht den Schlüssel zu alter Form im Qualifying
(Motorsport-Total.com) - Die vergangenen Wochen verliefen für Jenson Button mit nur zwei WM-Punkten in vier Rennen alles andere als erfreulich. Auch der Freitag in Valencia war mit Rang zwölf am Nachmittag und erneuten Problemen durch blockierende Vorderräder nicht der große Befreiungsschlag. "Wir können uns steigern. So etwas gelingt aber natürlich nicht über Nacht", beruhigt Button und stellt fest: "Es geht wieder einmal sehr eng zu." Nur knapp sieben Zehntelsekunden fehlten auf die Bestzeit.
© McLaren
Optimismus klingt anders: Jenson Button strotzt nicht unbedingt vor Zuversicht Zoom Download
Ob nun mit großem oder kleinen Zeitabstand: Das graue Mittelfeld der Formel 1 kann nicht der Anspruch für McLaren und den Ex-Weltmeister sein. Sam Michael macht seinem Star, der mit einem Setup ähnlich zu dem von Teamkollege Lewis Hamilton wieder zurück in die Erfolgsspur finden will, Mut: "Viele Autos hatten die Probleme mit stehenden Vorderrädern, schließlich musste man sie zum Arbeiten bekommen", so der Sportdirektor.
Surer sieht Button im Aufwind
Michael bezeichnet Buttons Leistung als "wirklich gut", räumt aber ein, dass er seine guten Sektorenzeiten nicht in einer Runde zusammenbekommen habe. "Er wäre zu mehreren Zeitpunkten der Session der Schnellste gewesen", mutmaßt der McLaren-Verantwortliche. Marc Surer stimmtzu: "Er sieht erstaunlich gut aus und kann seine Zeiten vor allem auf Anhieb fahren. Man scheint das Problem im Griff zu haben", so der TV-Experte von 'Sky'.
McLaren täte auch im Interesse von Teamkollege Hamilton gut daran, die Button-Talfahrt zu beenden, glaubt 'BBC'-Experte Gary Anderson. "Es muss für Verwirrung sorgen, wenn der eine Fahrer einen guten Job macht und der andere sich um den Kurs schleppt", weiß der Ex-Designer. "Es bedeutet, dass Fokus und Richtung nicht stimmen. Und es sieht so aus, als wäre McLaren deshalb zum Stillstand gekommen", so Anderson weiter.
Qualifying ist der Schlüssel
Michael rät Button, "einfach die Konzentration zu wahren" und im Qualifying das Beste herauszuholen - dann folge ein gutes Rennen automatisch. "Ich denke, es geht einfach darum, die Reifen über eine Runde perfekt zum Arbeiten zu bringen", bemerkt der Sportdirektor. "Manchmal kriegst du deine Pneus in das optimale Arbeitsfenster, manchmal nicht. Da sitzen alle Fahrer im selben Boot." Einzig droht das des Briten langsam zu sinken.
Der Mann aus Frome selbst klingt nicht wirklich optimistisch, wenn es um das Wochenende in Valencia geht: "Ob wir schnell genug sein werden, um vorne mitzumischen, weiß ich aber nicht", schnauft Button durch und kommt zu einer Prognose, die eher nach Frust denn nach Lust klingt. "Es hat fast den Anschein, als ob jemand anders an diesem Wochenende eine gute Chance haben wird." Und der heißt dann wohl wieder nicht Jenson Button.