Ferrari präsentiert sich in konkurrenzfähiger Verfassung
Der italienische Rennstall experimentiert am Freitag in Kanada unter anderem mit einem neuen Auspuff - mit Erfolg
(Motorsport-Total.com) - Das Ferrari-Team konnte ein positives Fazit des ersten Tages zum Großen Preis von Kanada in Montreal ziehen. Der italienische Rennstall probierte unter anderem eine verbesserte Auspufflösung aus, welche wohl den Rest des Wochenendes über auch zum Einsatz kommen wird. Fernando Alonso belegte mit nur 0,054 Sekunden Rückstand den zweiten Rang. Und auch die drittbeste Zeit von Teamkollege Felipe Massa (+0,151) unterstrich, dass der traditionsreiche Rennstall zumindest am Freitag konkurrenzfähig war.
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Ferrari experimentierte am Freitag viel, sichtbar an der Flowviz-Farbe Zoom Download
Das Ferrari-Team schickte am Freitag zwei Autos in unterschiedlicher Spezifikation auf die Strecke: "Der offensichtlichste Unterschied ist die Konfiguration des Auspuffs am Auto von Massa", so der Gary Anderson, technischer Analyst der 'BBC'. "Sie haben mehr oder weniger die Spezifikation entwickelt, welche McLaren und Sauber einsetzen. Der Auspuff liegt so, dass die Gase direkt auf das Hinterrad und die Bremsenkühlung geleitet werden. Das hilft, den Diffusor abzudichten und zusätzlichen Abtrieb zu generieren."
Am Nachmittag rüstete das Team um. Alonso erhielt den neu entwickelten Auspuff, Teamkollege Massa jene Spezifikation, die beim Großen Preis von Spanien in Barcelona eingeführt worden war: "Es ist gut, solche Vergleiche durchzuführen, denn es ist nicht einfach, vom Fahrer eine definitive Antwort zu erhalten, wenn die Zeit gewinne in der Region von 0,1 bis 0,2 Sekunden liegen."
"Ich bin ganz zufrieden damit, wie es an diesem Freitag in Montreal gelaufen ist", so Alonso. "Heute Vormittag haben wir uns hauptsächlich darauf konzentriert, ein paar neue Updates zu bewerten. Am Nachmittag arbeiteten wir prinzipiell am Vergleich der beiden Reifentypen, achteten auf die Leistung während einer einzigen Runde, und überprüften auch das Verhalten des Autos mit viel Benzin an Bord."
"Die ersten Indikationen scheinen positiv zu sein. Es ist jedoch noch viel zu früh, irgendwelche Schlüsse zu ziehen, denn die Zeiten des Freitags sollten nicht überbewertet werden. Nun müssen wir uns darauf konzentrieren, die Daten zu analysieren und uns so gut wie möglich auf den Rest des Wochenendes vorzubereiten."
"Der Kurs, der nach Gilles Villeneuve benannt ist, ist einem Straßenkurs sehr ähnlich, denn die Mauern sind hier sehr nah. Es ist aus diesem Grund sehr wichtig, die richtigen Referenzpunkte zu finden, besonders in Bezug auf die Bremspunkte und wie weit man von den Mauern entfernt ist, um sowohl eine schnelle Runde hinzubekommen als auch über eine lange Distanz sauber zu fahren."
"Dies war für uns ein sehr positiver Freitag", so Massa. "Wir haben es geschafft, jede Menge Runden zu fahren, und darüber hinaus konnten wir alles ausprobieren, was in unserem Programm stand. Glücklicherweise setzte der Regen - und junge, es regnete so richtig -, erst genau dann ein, als die zweite Einheit zu Ende war. Wir haben es aus diesem Grund geschafft, alles ordentlich zu erledigen."
"Ich denke, dass wir mit der Tatsache, dass die mitgebrachten Updates hier funktioniert haben, glücklich sein können, selbst wenn es schwierig ist, eine erste Einschätzung abzugeben, wie groß die Verbesserung ist, die sie mit sich gebracht haben."
"Auf jeden Fall haben wir vor, das Auto in dieser neuen Konfiguration zu belassen. Das Auto scheint gut ausbalanciert zu sein, und es scheint hier in Bezug auf die Leistung ziemlich konstant zu sein, selbst wenn die Strecke natürlich noch nicht viel Haftung bietet, da dies der erste Tag des Rennwochenendes ist. Um es zusammenzufassen, dies war der beste Freitag im Jahr 2012. Lasst uns hoffen, dass wir auch am Samstag und Sonntag so gut weitermachen können."
"Wir verfügen über eine Menge Daten, die wir uns heute anschauen können", so Pat Fry, Technischer Direktor des Teams. "Wir machten uns Sorgen, dass der Regen einsetzen könnte, was das Leben sicherlich kompliziert gemacht hätte. Glücklicherweise setzte der erwartete Gewitterschauer gleich nach dem Ende der zweiten Trainingseinheit ein, sodass wir in der Lage waren, uns durch alles zu arbeiten, was wir uns vorgenommen hatten."
"Wir haben hier zwei verschiedene Auspuffkonfigurationen mitgebracht. Eine war diejenige, welche wir in den vergangenen zwei Rennen verwendet haben, die andere stellt unsere neueste Interpretation des Konzepts dar, welches Teil unseres Autos war, als es sein Debüt in Jerez gab."
"Auf Basis dessen, was wir heute sehen konnten, scheint die letztgenannte Konfiguration in Bezug auf die Leistung positiv zu sein, selbst wenn wir die Daten natürlich sehr sorgfältig analysieren müssen, um die richtige Entscheidung für das Rennen zu treffen."
"Die Strecke verlangt ein ziemlich anderes Abtriebsniveaus als jene, welche wir bisher besucht haben. Also arbeiteten wir auf diesem Gebiet eine Menge, und auch in diesem Fall müssen wir die gesammelten Daten analysieren, bevor wir in die eine oder andere Richtung eine Beurteilung abgeben."
"Abschließend mussten wir das Verhalten der Reifen überprüfen, besonders jenes der superweichen auf einem Longrun. Wir schafften es nicht, allzu viele Runden zu fahren, und auch in Bezug auf diese Tatsache ist der unbekannte Faktor mit der Temperatur verbunden."
"Fakt ist, dass die Wettervorhersage für Sonntag eine um rund zehn Grad zunehmende Asphalttemperatur vorhersagt, was die Situation im Vergleich zum heute Gesehenen komplett ändern könnte. Aus diesem Grund wird es während des restlichen Wochenendes eine Menge Arbeit zu erledigen geben. Aber zumindest haben wir richtig angefangen."