Mercedes: Gelingt der große Montreal-Coup?
Mercedes sieht sich für den Grand Prix in Kanada gut gerüstet - Norbert Haug erkennt ein gutes Omen für Michael Schumacher: Aller guten Dinge sind sieben
(Motorsport-Total.com) - Mercedes peilt für das Rennwochenende in Kanada den zweiten Saisonsieg an. Nico Rosberg soll seine gute Form der vergangenen Wochen bestätigen und in der WM-Gesamtwertung den Anschluss an die Spitze halten, bei Michael Schumacher soll die Pechsträhne endlich enden - so stellt man sich den Auftritt in Montreal im Lager von Mercedes vor. Man wolle den "Schwung aus Monaco" mitnehmen, sagt Teamchef Ross Brawn.
© xpbimages.com
Auf der Erfolgswelle: Nico Rosberg will auch in Montreal gut abschneiden Zoom Download
"Der Grand Prix von Kanada lebt vom tollen Ambiente und der Stimmung in der Stadt. Die kanadischen Fans feiern während des gesamten Wochenendes eine einzige Party, und für uns Fahrer ist es toll, diese Begeisterung für den Rennsport zu spüren. Natürlich stachelt uns das an, und natürlich würden wir uns wünschen, ihnen dort am Wochenende noch mehr Grund zum Feiern zu geben", sagt Michael Schumacher vor dem siebten Saisonrennen.
"Meistens ist beim Grand Prix in Montreal viel Action geboten, man denke nur an das vergangene Jahr", erinnert sich der Rekordweltmeister an die wilde und extrem lange Jagd 2011. "Die Strecke sollte uns von ihrer Charakteristik her liegen, daher bauen wir auf eine gute Performance unseres Autos. Wie gesagt: eine Reise nach Montreal lohnt sich immer. Wollen wir hoffen, dass sie sich für uns diesmal besonders lohnt", so Schumacher.
"Der Circuit Gilles Villeneuve in Montreal ist eine großartige Rennstrecke und ich freue mich sehr auf unseren Besuch dort", stimmt Rosberg mit ein. "Wir fahren auf dieser Strecke mit wenig Abtrieb und es gibt einige langsame Kurven, der Kurs erinnert dadurch ein bisschen an Monza - das sollte unserem Auto liegen", meint der Zweitplatzierte vom vergangenen Wochenende in Monaco.
"Unsere Leistung in Monaco hat gezeigt, dass wir in den vergangenen Wochen gute Fortschritte erzielt haben. Jetzt hoffe ich, dass wir in Kanada den nächsten Schritt machen und ein erfolgreiches Wochenende haben können", so Rosberg. "Die Fans sind bei diesem Rennen stets fantastisch - die gesamte Stadt erinnert am Rennwochenende an Karneval. Gilles Villeneuve war ein guter Freund und Konkurrent meines Vaters, dadurch ist das Wochenende für mich etwas Besonderes. Ich kann es kaum erwarten, dort zu fahren."
"Unser Team will den Schwung des erfolgreichen Wochenendes in Monaco, an dem Michael sich am Samstag als Erster qualifizierte und Nico am Sonntag Platz zwei belegte, zum nächsten Rennwochenende nach Montreal mitnehmen", erklärt Ross Brawn. "Der Große Preis von Kanada ist immer ein fantastisches Erlebnis; die Fans und die Stadt heißen die Formel 1 stets herzlich willkommen."
"Die Strecke selbst ist eine spannende Herausforderung und der erste echte Highspeed-Kurs der Saison. Besonders entscheidend sind dort die Bremsen, die Motorleistung und der Umgang mit den Reifen", so der Mercedes-Teamchef. "Grands Prix auf dem Circuit Gilles Villeneuve sind normalerweise sehr ereignisreich! Wir wollen eine gute Leistung zeigen und ein weiteres starkes Wochenende erleben."
"Vor dem Grand Prix Kanada in Montreal dürfte die meistgestellte Frage sein, ob es dort den siebten Sieger im siebten Rennen geben wird", meint Norbert Haug. "Der Circuit Gilles Villeneuve ist für überraschende Rennverläufe bekannt, und in sieben der letzten zehn Grand Prix gab es mindestens eine Safety Car-Phase. Mit über vier Stunden Gesamtzeit dauerte das Rennen im letzten Jahr nicht nur länger als jedes andere Formel 1-Rennen zuvor, es war auch eines der spannendsten, das dieser Sport jemals erlebte."
"Die Strecke auf dem ehemaligen Olympiagelände der Ile Notre Dame ist gekennzeichnet von langen Geraden und Kurven, von denen drei mit weniger als 100 km/h durchfahren werden. Auf den insgesamt vier Geraden erreichen Formel-1-Autos jeweils mehr als 285 km/h", erklärt der Mercedes-Motorsportchef. "Bei der Fahrzeugabstimmung ist ein Kompromiss zwischen weniger Abtrieb und optimiertem Luftwiderstand zu finden. Die Bremsen sind auf dieser Strecke extrem belastet."
"Bei zwei der letzten vier Rennen hatten wir den Speed, um bei Qualifying und Rennen vorne zu fahren. Nico hat mit 59 Punkten in den vergangenen vier Grand Prix mehr Zähler als jeder andere Fahrer gemacht. Michael war mehrfach von technischen Problemen verfolgt und unsere Priorität muss sein, ihm in Montreal ein problemfreies Wochenende zu ermöglichen", meint der Schwabe.
"Wie zuletzt mit seiner Pole-Position-Zeit in Monaco gezeigt, hat Michael den notwendigen Speed, um vorne dabei zu sein. Sieben Mal hat Michael in Montreal gewonnen, sein Silberpfeil trägt die Startnummer sieben und Kanada ist Rennen Nummer sieben der WM 2012", erahnt Haug beste Vorzeichen für ein erfolgreiches Wochenende des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters.