Sauber in Monaco: Nur ein kleines Trostpflaster
Das Sauber-Team hätte in Monte Carlo jede Menge Punkte einfahren können, denn dass das Auto schnell war, bewies das Team eindrucksvoll
(Motorsport-Total.com) - Die schnellste Rennrunde von Sergio Perez in 1:17.296 Minuten, gewaltige 1,127 Sekunden schneller als Nico Hülkenberg, ist ein schwacher Trost für das Sauber-Team nach dem Großen Preis von Monaco. Perez war aus der letzten Reihe gestartet, zeigte ein starkes Rennen und kam als Elfter ins Ziel.
Sein Teamkollege, Kamui Kobayashi, schied nach sechs Runden wegen einer beschädigten Radaufhängung am Sauber aus. Der Japaner war in der ersten Kurve in einen Unfall verwickelt worden, als er über das Hinterrad des sich drehenden Romain Grosjean aufstieg.
"Wir waren hier sehr schnell", so Perez. "Aber von meinem 23. Startplatz aus war es schwierig, sich nach vorn zu arbeiten. Nach der Durchfahrtsstrafe konnte ich ein paar Positionen gutmachen, aber im Grunde ging mein Rennen gestern im Qualifying verloren."
"Im Rennen heute hatten wir auf Regen gehofft, es fielen aber nur ein paar Tropfen. Es ist sehr schade, dass wir hier nicht mehr erreicht haben, aber wir sollten das bei den kommenden Rennen nachholen können, denn unser Auto ist schnell."
"Ich hatte einen klasse Start", berichtet Kobayashi. "Ich kämpfte mit Sebastian Vettel und hätte vielleicht an ihm dranbleiben können, heute lag wirklich ein gutes Ergebnis drin. Romain Grosjean rutschte erst auf die Innenseite der Strecke und kam dann plötzlich nach außen zurück. Ich versuchte, ihm auszuweichen, aber er stand wohl nicht auf der Bremse."
"Sein Auto traf mein Hinterrad und beschädigte die Aufhängung. Mit einem Fahrrad wäre ich da vielleicht durchgekommen, aber für mein Auto war da einfach kein Platz mehr. Letztlich war es dann zu gefährlich, mit dem Schaden weiterzufahren, und ich musste aufgeben."
"Sergio fuhr nicht nur die schnellste Rennrunde", beginnt Teamchef Peter Sauber seine Analyse, "er war über weite Strecken der schnellste Mann im Feld. Das zeigt deutlich, was man erreichen könnte, wenn alles passt. Nun liegt es am ganzen Team, diese Möglichkeiten erfolgreich umzusetzen."
Giampaolo Dall'Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke: "Nach diesem Rennen weiß man gar nicht, ob man lachen oder heulen soll. Einerseits freuen wir uns, dass unser Auto so schnell ist, zumal auf einer Strecke, die uns in der Vergangenheit nicht unbedingt lag. Auf der anderen Seite waren wir immer mittendrin, wenn irgendwas schief ging."
"Kamui hatte einfach Pech, dass er in der ersten Kurve von Romain Grosjeans Lotus getroffen wurde. Dabei wurde eine Radaufhängung derart beschädigt, dass wir Kamui nach sechs Runden reinholen mussten. Sergio verdient Respekt dafür, dass er angesichts des schlechten Startplatzes und dichten Verkehrs nicht aufgebeben hat. Er hat ein paar gute Überholmanöver gezeigt."
"Von Strategieseite her haben wir ihm nicht gerade geholfen. Der ideale Zeitpunkt für seinen Reifenwechsel von der superweichen auf die weiche Mischung wäre früher gewesen. Aber wir erwarteten mehr Regen und haben ihn deshalb noch etwas länger fahren lassen. Später im Rennen wiederum war es ein Vorteil für ihn, dass er frischere Reifen hatte als andere. Unterm Strich muss man sagen: Wir wollten hier ganz klar Punkte holen und haben keine."