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Rosberg als "Rambo" in Bahrain: "Nico war zu aggressiv"
Mercedes-Pilot Nico Rosberg sorgte beim Großen Preis von Bahrain im Duell mit Fernando Alonso und Lewis Hamilton für Aufsehen: War das zu hart?
(Motorsport-Total.com) - Eine weitere Sternstunde blieb aus, doch Nico Rosberg stand beim Großen Preis von Bahrain trotz allem im Rampenlicht. Der Mercedes-Fahrer fiel nämlich durch extreme Manöver auf, als er sich im Rennen gegen Fernando Alonso (Ferrari) und Lewis Hamilton (McLaren) verteidigte. In beiden Fällen nutzte Rosberg die gesamte Breite der Strecke, um seine Position zu halten. War das etwas zu heftig?
© Daimler
Nico Rosberg am Limit oder darüber hinaus? Die Formel-1-Experten diskutieren Zoom Download
Die Rennleitung scheint einen anderen Eindruck gewonnen zu haben, denn Rosberg wurde nicht mit einer Strafe bedacht, sondern entging einer Sanktion. Mercedes-Sportchef Norbert Haug hält dies für völlig richtig: "Die Großen sind alle nicht zimperlich", meint der Deutsche. "Nico wollte seinen Platz verteidigen. Das hat er halt mit allem, was möglich ist, gemacht. Es war aber keine Gefährdung."
Und wie sehen das die beteiligten Konkurrenten? "Nico hat mich abgedrängt", sagt Hamilton, der bei dieser Aktion mit allen vier Rädern durch die Auslaufzone fahren musste, weil auf der Strecke kein Platz mehr war. "Mir blieb gar keine andere Wahl", sagt der McLaren-Pilot. Auch Alonso findet ein paar kritische Worte. Die Situation sei nämlich alles andere als ungefährlich gewesen, meint er.
Alonso beschwert sich über Rosberg
"Ich kann nur sagen, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich noch hier wäre und darüber reden würde, wenn es dort statt einer so breiten Auslaufzone eine Mauer gegeben hätte", sagt der Ferrari-Fahrer. Grundsätzlich sei ein solches Verteidigungsmanöver, wie es Rosberg vorgeführt habe, in Bahrain "kein Problem", gerade weil abseits der Linie sehr großzügige Auslaufzonen vorhanden wären.
Analyse mit Motorsport-Total.com-Redakteur Stefan Ziegler
Es sei Rosbergs Fehler gewesen, meint Hill. "Mit Alonso war es nicht ganz so extrem. Ich finde, das Manöver gegen Hamilton war viel schlimmer, denn Hamilton war neben ihm, aber Alonso nicht ganz." Und die Konsequenz? "Wenn ich Kommissar wäre, würde ich ihn auf jeden Fall zu mir holen und das mit ihm diskutieren und ihm sagen: 'Junge, es gibt eine Grenze - und das war definitiv darüber.'"
Hamilton überholt Rosberg in der Auslaufzone
"Du kannst nicht einfach jemanden von der Strecke abdrängen. Die Position zu verteidigen ist okay, aber jemanden abzudrängen ist es nicht. Ich finde, das war ein klarer Regelverstoß", sagt Hill und sein britischer Landsmann Martin Brundle, selbst ein ehemalige Formel-1-Pilot, ergänzt: "Nico war mit dem einen erlaubten Spurwechsel definitiv sehr spät dran." Brundle fiel aber noch etwas ganz anderes auf.
"Ich kann gar nicht glauben, dass Lewis auf dem Gas blieb", gesteht Brundle mit Blick auf die Szene mit Rosberg. "Da kam das Ende der Leitplanken immer näher. Er war ziemlich wütend, denn er hatte gerade diesen verpatzten Boxenstopp hinter sich gebracht. Außergewöhnlich, dass er draufgehalten hat", findet Brundle. Es brachte ihm einen Platzgewinn ein - und Rosberg eine Untersuchung ...