• 21. April 2012 · 20:26 Uhr

Mercedes: Frische Pneus sollen helfen

Mercedes rechnet sich auch beim Grand Prix in Bahrain Siegchancen aus: Nico Rosberg in Lauerstellung, Michael Schumacher mit taktischen Möglichkeiten

(Motorsport-Total.com) - Nach dem grandiosen Erfolg von China, wo Nico Rosberg seine Pole-Position in den ersten Sieg ummünzen konnte, hat Mercedes am Sonntag in Bahrain viel Arbeit vor sich. Der Schanghai-Sieger fuhr im Qualifying auf Platz fünf, Michael Schumacher landete wegen eines Technikproblems weit hinten. Der Rekordchampion muss sich am Sonntag von Startplatz 17 mühsam nach vorne arbeiten. Dennoch sieht man im Lager der Silbernen gute Chancen.

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Michael Schumacher hat viel Arbeit vor sich: Aufholjagd von Startplatz 17 Zoom Download

"Generell läuft unser Auto hier gut. Es ist schön zu sehen, dass wir uns auch unter solchen Bedingungen offenbar deutlich verbessert haben. Hier ist es sehr heiß und wir kommen gut zurecht. Ich bin vorsichtig optimistisch", gibt Rosberg zu Protokoll. Der gebürtige Wiesbadener hatte die Chance auf eine bessere Startposition durch einen kleinen Fehler im letzten Sektor auf seiner letzten Runde vertan. Es war mehr drin.

Auch für Schumacher - ohne Zweifel. Dem Kerpener waren jedoch die Hände gebunden. In Q1 versagte plötzlich das DRS am Heckflügel. "Ohne das DRS-Problem wäre ich locker weitergekommen", schildert Schumacher, der morgen von Rang 17 starten muss. "Mit einem weiteren frischen Satz weicher Reifen hätte ich es vielleicht auch ohne DRS ins Q2 geschafft. Dadurch hätte ich letztlich vielleicht einen Platz gewonnen."

Für diesen möglichen Positionsgewinn hätte Schumacher allerdings einen recht hohen Preis zahlen müssen. Die klare Regel: Wer am Sonntag viele frische Reifensätze zur Verfügung hat, der hat die besten Karten im Rennen. Sparen war also angesagt. "Jetzt habe ich viele frische Reifensätze. Ich will das Beste daraus machen. Das wird interessant und unterhaltsam", freut sich Schumacher auf eine Aufholjagd in Manama.

Heckflügel-Wechsel dauert 45 Minuten

"Wir hätten das DRS nicht mal eben für Q2 reparieren können. Der Wechsel eines Heckflügels dauert bei uns rund 45 Minuten", gibt Teamchef Ross Brawn interesaante Details preis. Der Mercedes-Heckflügel ist aufgrund des integrierten F-Schachts komplizierter als bei anderen Teams. Vom Heck laufen Leitungen quer durch das Auto, sodass die hinten gesammelte Luft am Frontflügel für einen Strömungsabriss sorgen kann.

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Warten auf den Renntag: Der Mercedes W03 ist für das Rennen vorbereitet Zoom Download

"Alle anderen haben im Qualifying viele frische Reifensätze gebraucht", fasst Brawn zusammen. "Michael sollte demnach in einer ganz guten Position diesbezüglich sein. Es kann für ihn deutlich nach vorne gehen. Wir bleiben optimisch. Diese ist eine jener Strecken, wo es einen deutlichen Vorteil darstellen kann, wenn man mehr frische Reifen übrig hat. Wenn die Autos so dermaßen eng beisammen liegen wie jetzt, dann kann das entscheidend sein."

"Man muss immer abwägen", meint der Brite mit Blick auf die mögliche Taktik. "Es geht nicht nur darum, die verschlissenen Reifen pünktlich zu ersetzen, sondern es geht auch darum, dass man seinen Fahrer möglichst in eine Position für freie Fahrt bekommt. Man will nicht nach einem Stopp in einer Gruppe von anderen Autos landen. Manchmal hat aber man aber keine Wahl mehr. Wenn die Reifen wirklich abgefahren sind, dann muss man hereinkommen. Dann kann man auf so etwas keine Rücksicht mehr nehmen. Es wird wirklich interessant."

Wie entwickelt sich die Strecke?

"Wir haben gestern und heute Vormittag viele Runden mit viel Benzin an Bord gedreht. Das war schon recht gut. Aber wir haben gesehen, dass sich die Strecke im Verlauf des Wochenendes immer weiterentwickelt hat. Wir müssen also nun erahnen, wie es sich morgen darstellen wird", sagt Brawn und spricht das kniffligste Thema in der aktuellen Formel 1 an. "Es ist eine große Herausforderung, der sich alle stellen müssen."

"Man kann beobachten, dass es dabei auch innerhalb der Teams immer wieder Unterschiede gibt. Die Truppe des einen Fahrers bekommt es manchmal besser hin als die Truppe des anderen", sagt Brawn. Im Rennen rechnet er mit heftiger Gegenwehr von Red Bull und McLaren. "Red Bull ist ein starkes Team. Die stehen hier erheblich besser dar. Auch in den vergangenen ein oder zwei Rennen waren sie schon ziemlich gut. Derzeit dominiert kein Team. Wer einen Fehler macht, der kann kaum als Sieger feiern."

Brawn geht davon aus, dass die Spitzenteams des Qualifyings auch im Rennen vorne bleiben werden. "Ich bin sicher, dass man früher oder später ganz sicher geschnappt wird, wenn man ein gutes Qualifying auf Kosten eines perfekten Rennsetups hinlegt. Eine gute Rennpace und ein guter Umgang mit den Reifen ist enorm wichtig. Kein Topteam stimmt sein Auto auf das Qualifying ab", sagt er und unterstreicht die Unterschiede zu früheren Zeiten. "In Zeiten des Nachtankens gab es ganz andere Kriterien. Damals hat man strategisch agiert. Der Speed im Qualifying wurde durch die Benzinmenge bestimmt, mit der man in das Rennen starten wollte."

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