Abschlusstraining in Bahrain: Rosberg wieder Pole-Favorit
Nico Rosberg schwebt weiterhin auf Wolke sieben und hat laut Ross Brawn gute Chancen auf die Pole-Position - Sebastian Vettel im dritten Freien Training Zweiter
(Motorsport-Total.com) - Seit er sich Grand-Prix-Sieger nennen darf, läuft es für Nico Rosberg wie am Schnürchen: Nach der Freitagsbestzeit war der Mercedes-Pilot auch heute Morgen im dritten Freien Training zum Grand Prix von Bahrain in Manama am schnellsten. Damit gilt er für viele wieder als Favorit auf die Pole-Position, auch wenn Experte Marc Surer relativiert: "Ist noch Freies Training, hat nichts zu bedeuten."
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Nico Rosberg sicherte sich im letzten Freien Training erneut die Bestzeit Zoom Download
Rosberg absolvierte 14 Runden und stellte eine Bestzeit von 1:33.254 Minuten auf. "Rosberg fuhr auf seiner schnellsten Runde einen erstaunlichen zweiten Sektor. Dort macht er den Unterschied", analysiert Ex-Formel-1-Pilot Jaime Alguersuari. "Es ist einfach erstaunlich. Das ist nämlich der Sektor mit den meisten Kurven, was bedeutet, dass der Mercedes in allen Kurven gut ist, egal ob schnell, mittelschnell oder langsam."
Brawn verhalten optimistisch
"Wir sind gut in Form und ich glaube, wir haben eine Chance, aber man kann sich nie sicher sein", sagt Mercedes-Teamchef Ross Brawn über die mögliche Pole-Position. "Die Fahrer fühlen sich im Auto heute Morgen nicht so wohl wie gestern, besonders mit dem härteren Reifen. Warum das so ist, müssen wir untersuchen. Vielleicht lag es nur an der Strecke, aber wir müssen noch ein bisschen nachdenken, bevor es ins Qualifying geht."
Der einzige Gegner, der genau wie Rosberg nur 40,4 Sekunden für den zweiten Sektor benötigte, war Sebastian Vettel (Red Bull), der wieder mit dem gleichen Auspuff unterwegs ist wie sein Teamkollege Mark Webber (3./+0,409). Vettel fuhr seinen Run auf weichen Reifen relativ spät in der Session, hinterließ aber einen starken Eindruck. Allerdings gab es zwischendurch ein Temperaturproblem, als in der Box sein rechtes Auspuff-Endrohr zu qualmen begann.
Vierter wurde Lewis Hamilton (McLaren/+0,528), der wieder mit der alten Frontflügel-Spezifikation unterwegs war, wie sie McLaren schon bis China eingesetzt hat. Jenson Button (6./+0,645) vertraut hingegen dem neuen Modell. Zwischen den beiden im McLaren-Sandwich: Michael Schumacher, der den Bärenanteil seiner 0,542 Sekunden Rückstand auf Rosberg im Mittelsektor einbüßte, nämlich drei Zehntelsekunden.
Force India trainiert am meisten
Kimi Räikkönen (Lotus/+0,722), Überraschungsmann Daniel Ricciardo (Toro Rosso/+0,943), Romain Grosjean (Lotus/+1,147) und Fernando Alonso (Ferrari/+1,641) rundeten die Top 10 ab. Dahinter reihten sich die üblichen Verdächtigen ein. Interessant: Force India reagierte auf den Verzicht auf das zweite Training mit dem größten Pensum - Paul di Resta (15./+2,082) spulte 22, Nico Hülkenberg (19./+2,519) 21 Runden ab. So fleißig war sonst niemand.
Bei Marussia war diesmal ausnahmsweise Charles Pic (21./+4,013) um vier Zehntelsekunden schneller als Timo Glock. Mehr als eine Sekunde hinter dem Deutschen bildeten die HRT-Piloten wie üblich das Schlusslicht. Zumindest sollte aber die 107-Prozent-Regel keine Hürde sein, denn selbst Narain Karthikeyan hatte auf diese Marke eine halbe Sekunde Vorsprung - und das bei extrem staubigen und damit rutschigen Streckenverhältnissen.
"Alle Teams leiden an abbauenden Reifen. Mit den weichen Reifen reden wir von ungefähr zwei Zehntelsekunden pro Runde", erklärt Pirelli-Sportchef Paul Hembery. "Ich denke, sie werden sich alle mit den weichen Reifen qualifizieren und auf eine Dreistoppstrategie setzen, um im Rennen früh auf die harten Reifen wechseln zu können. McLaren arbeitet viel mit den weichen Reifen. Vielleicht wollen sie im Rennen auf eine Sprint-Strategie mit weichen Reifen setzen."