• 20. April 2012 · 21:23 Uhr

Schumacher: "Vielleicht liegt es an guten Genen"

Michael Schumachers Motivation ist nach eigenen Angaben trotz vieler Rückschläge weiterhin ungebrochen - "Man gibt immer sein Bestes"

(Motorsport-Total.com) - Im Jahr 2010 gab Michael Schumacher für das neuformierte Mercedes-GP-Team sein vielumjubeltes Comeback in der Formel 1. Anschließend hatte sich der siebenmalige Weltmeister von vielen Seiten Kritik anhören müssen. Denn der Erfolg blieb zunächst aus. Zudem musste sich der ehemalige Ferrari-Pilot häufig Teamkollege Nico Rosberg geschlagen geben - so auch am vergangenen Wochenende in China, als Rosberg im Qualifying auf Pole fuhr und im Rennen den ersten Sieg für ein Mercedes-Werksteam seit 1955 holte.

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Michael Schumacher gab 1991 sein Formel-1-Debüt und 2010 sein Comeback Zoom Download

Dazu bleibt jedoch anzumerken, dass Michael Schumacher im Rennen ausfiel und dies fremdverschuldet. Denn ein Mechaniker hatte beim Boxenstopp das rechte Vorderrad des Mercedes-Boliden nicht ordnungsgemäß festgezogen, weshalb Schumacher sein Auto frühzeitig abstellen musste. Zuvor hatte er aussichtsreich hinter seinem Teamgefährte auf Platz zwei gelegen. Und wer weiß zu welcher Platzierung es letztendlich im Rennen gereicht hätte.

"Ich habe das Glück, von Natur aus immer motiviert zu sein."Michael Schumacher
Nach Startplatz zwei in Schanghai und seiner bis zum Ausfall starken Leistung entsteht nicht der Eindruck, als ob der mittlerweile 43-Jährige nennenswerte Nachteile gegenüber seiner doch deutlich jüngeren Konkurrenz hat. Wie lässt sich das erklären? "Um ehrlich zu sein, habe ich darauf keine Antwort", so Schumacher im Interview mit 'formula1.com'. "Ich denke, dass es an einer Kombination von Dingen liegt, darunter die Tatsache, dass ich sehr hart arbeite. Vielleicht liegt es an bestimmten Voraussetzungen - dass ich gute Gene habe etc. Doch ein Faktor ist definitiv Motivation. Ich habe das Glück, von Natur aus immer motiviert zu sein, ich brauche dafür keinen konkreten Ansporn. Ich liebe den Wettkampf."

Und diese natürliche Motivation führt bei Michael Schumacher zu einem ungebrochenen Siegeswillen - auch nach insgesamt 91 Siegen in 290 Formel-1-Rennen und auch wenn es in den ersten beiden Mercedes-Jahren nicht einmal zu einem Podiumsplatz gereicht hat. "Wenn man die Chance hat, Erster zu werden, dann gibt man alles, um es auch zu werden", erklärt Schumacher. "So ist der Mensch, das ist in ihm drin. Und glauben Sie mir: Zu keinem Zeitpunkt in den vergangenen zwei Jahren als wir weit von der Spitze weg waren habe ich daran gedacht, mir nicht die Seele aus dem Leib zu fahren. Man gibt immer sein Bestes um das Beste aus einer Situation zu machen. Je mehr man investiert, desto süßer schmeckt die Belohnung!"

Schumacher: "Reifenwahl ist heute ein Ratespiel "

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Schumacher bei einem seiner 291 F1-Rennen: Hier in Bahrain 2006 Zoom Download

Nach über 20 Jahren in der Formel 1 - davon drei Jahre im vorübergehenden Ruhestand - ist Michael Schumacher der Pilot im aktuellen Fahrerfeld, der die meisten Reifentypen kennen gelernt hat. Er erlebte u.a. die Umstellung von profillosen Slicks auf Rillenreifen (1998) und musste sich 2010 bei seiner Rückkehr wieder an erstere gewöhnen, da diese 2009 wiedereingeführt wurden. Zur aktuellen Reifenproblematik sagt Schumacher: "Die Reifen spielen heute eine wichtigere Rolle als in den früheren Jahren meiner Formel-1-Karriere, sie sind in jedem Team ein Thema. In diesem Jahr ist die Reifenwahl jedes Rennwochenende ein Ratespiel, da man herausfinden muss, welche Mischung funktioniert und welche nicht. Das ist vielleicht etwas traurig, da man sich dadurch nicht auf andere Dinge konzentrieren kann. Doch so ist es nun einmal. Wir müssen uns alle damit abfinden."

Und wie sieht es mit den Erwartungen fürs Rennen am Sonntag aus? Michael Schumacher sieht auch hier die Reifen als entscheidenden Faktor an: "Die Reifen bauen sehr schnell ab, also wird es auf den richtigen Umgang ankommen. Eines ist in den letzten 20 Jahren meiner Karriere gleich geblieben: Am Freitag wärmt man sich auf und die Zeiten spielen keine Rolle. Die Frage ist vielmehr, ob man in der Lage war, sein komplettes Programm vernünftig durchzuarbeiten. Das ist uns meiner Meinung nach ganz gut gelungen; der Start ins Wochenende war nicht schlecht. Was alles andere angeht: Abwarten!"

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