Horner: "Richtige Probleme hatten wir nicht"
Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat noch keine Erklärung für das Aus von Sebastian Vettel in Q2 beim Qualifying in Schanghai
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Red Bull schon in den ersten beiden Rennen nicht an die starke Qualifying-Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen konnte, erlebte das Weltmeisterteam in der Qualifikation zum Grand Prix von China einen weiteren Rückschlag. Mark Webber qualifizierte sich als Siebter, wird nach der Strafversetzung von Lewis Hamilton jedoch von Startplatz sechs ins Rennen gehen. Für Sebastian Vettel hingegen war das Qualifying schon nach zwei Abschnitten beendet. Der Weltmeister wird morgen in Schanghai vom elften Platz ins Rennen starten.
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Vettel verpasste erstmal seit 910 Tagen den Sprung unter die besten Zehn Zoom Download
Sein Teamchef Christian Horner hatte unmittelbar nach dem Qualifying noch keine Erklärung für das schwache Auftreten seiner Fahrer. "Richtige Probleme hatten wir nicht, wir sind lediglich etwas langsamer geworden, und leider hat Seb dann den Sprung in Q3 verpasst. Das war sehr eng und wirklich bemerkenswert", sagt Horner im Gespräch mit 'Sky SportsF1'. "Er hat im dritten Sektor ein wenig Zeit verloren, und einige Hundertstelsekunden haben dann den Ausschlag gegeben, dass er es nicht in Q3 geschafft hat. Das ist sehr ärgerlich."
Zuletzt startete der Deutsche 2009 beim Grand Prix von Brasilien außerhalb der Top Ten (Alle Qualifying-Ergebnisse von Vettel außerhalb der Top Ten in der Formel-1-Datenbank). Auf Ferrari-Pilot Fernando Alonso, der als Zehnter noch den Sprung in den dritten Qualifikationsabschnitt schaffte, fehlten Vettel lediglich 49 Tausendstelsekunde. Bemerkenswert war jedoch der Abstand auf Teamkollege Webber, der als Schnellster in Q2 über drei Zehntelsekunden schneller als Vettel war.
Macht der Auspuff den Unterschied?
Nachdem Vettel im Gegensatz zu Webber im Laufe des Wochenendes auf die Auspuff-Variante zurückgerüstet hatte, die zu Beginn der Wintertests eingesetzt worden war, kommt die Frage auf, ob der Zeitunterschied in der Technik begründet liegt. "Nicht zwangsläufig", meint Horner hierzu. "Die Charakteristik beider Systeme ist leicht unterschiedlich, aber beide Fahrer haben auch einen unterschiedlichen Fahrstil."
Auffällig war, dass Vettel seine Zeit nur im letzten Sektor der Strecke verlor: "Im ersten und zweiten Sektor waren beide absolut gleich schnell. Der Unterschied liegt scheinbar im dritten Sektor", stellt auch Horner fest, der jedoch noch keine Erklärung dafür hat. "Ich habe noch nicht mit Seb gesprochen, aber die Zeit war einfach nicht gut genug."
Webber in Q3 deutlich langsamer
In Q3 ging für den verbleibenden Red-Bull-Piloten dann nicht mehr viel voran: "Im dritten Abschnitt war dann alles anders. Mark konnte seine Zeit aus Q2 nicht wiederholen, diese Startaufstellung ist sehr unerwartet." Während die meisten Fahrer in Q3 noch einmal schneller wurden, war der Australier fast sechs Zehntelsekunden langsamer als im zweiten Qualifikationsabschnitt. Lediglich Alonso verlor in Q3 ähnlich viel Zeit, während sich sechs von zehn Fahrern steigern konnten."
"Die Streckentemperatur hat sich ständig verändert, und es bestand auch ein geringes Regenrisiko", gibt Horner als mögliche Erklärung für die starke Schwankung an. Nachdem der Rennspeed der Red Bull in den ersten beiden Rennen deutlich besser war als die Leistungen in der Qualifikation, ist ein gutes Ergebnis morgen jedoch immer noch möglich. Ohnehin ist Horner überzeugt: "Es wird morgen sicherlich ein interessantes Rennen."