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Mercedes enttäuscht: "Unser Auto wirft Rätsel auf"
Ohne F-Schacht-Effekt im Renntrimm ist der Silberpfeil kaum schneller als 2011 - Michael Schumacher holt nach Kollision immerhin ersten WM-Punkt
(Motorsport-Total.com) - Es kam, wie es kommen musste: Obwohl Mercedes beim Grand Prix von Malaysia wie schon vor einer Woche in Australien ein exzellentes Qualifying hingelegt hatte, gingen die Silberpfeile heute im Regen von Sepang sang- und klanglos unter. Und das lag nicht nur an unglücklichen Umständen, sondern vor allem auch am fehlenden Rennspeed.
© xpbimages.com
"Regengott" Michael Schumacher hat in Malaysia schon bessere Tage erlebt Zoom Download
"Das ist leider ein sehr enttäuschendes Ende eines ansonsten positiven Wochenendes hier in Malaysia", bedauert Teamchef Ross Brawn. "Unser Auto wirft ein bisschen ein Rätsel auf, das wir lösen müssen. Nach einem ermutigenden Qualifying sowie den Runs mit viel Sprit am Freitag hatten wir heute im Rennen Schwierigkeiten, die Reifen zum Arbeiten zu bringen. Es gab nur kleine Fenster, in denen sie funktionierten und wir nicht gänzlich herausfielen."
Nutzung der Reifen passt nicht
"Ich glaube nicht, dass wir die Reifen zu hart rannehmen - wir nutzen sie einfach nicht richtig. Dieses Problem müssen wir lösen, um mit dem Auto weitere Fortschritte zu erzielen. Das ist besonders enttäuschend, nachdem wir unser Potenzial bereits unter Beweis gestellt haben", ärgert er sich. "Ich bin aber zuversichtlich, dass wir stark genug sind und das richtige Personal haben, um diese Schwierigkeiten zu beheben. Jetzt krempeln wir die Ärmel in der Fabrik hoch und wollen genau das schaffen."
Im heutigen Rennen setzte es gleich zu Beginn eine schallende Ohrfeige, als der als Dritter gestartete Michael Schumacher mit Romain Grosjean kollidierte und auf den 16. Platz zurückfiel. "Angesichts meiner guten Startposition ist es wirklich schade, heute nur einen Punkt erzielt zu haben", ärgert er sich über den zehnten Platz, den er übrigens dem späten Reifenschaden von Sebastian Vettel zu verdanken hatte. "Natürlich hätte ich mir nach all der harten Arbeit ein besseres Ergebnis für unser Team gewünscht."
"Allerdings hatte ich kurz nach dem Start eine Berührung mit einem anderen Auto und wurde dabei umgedreht - danach war das Rennen für mich gelaufen", so Schumacher. "In der ersten Rennphase versuchte ich nur auf der Strecke zu bleiben - die Sicht war einfach zu schlecht. Deshalb war es absolut richtig, das Rennen zu unterbrechen. Nach dem Re-Start war die Pace nicht so schlecht, aber das galt für etliche Teams, weshalb ich keine Chance hatte, viele Positionen gutzumachen."
Schumacher bleibt geduldig
"Es ist klar, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, um unsere Qualifying-Pace auf das Rennen zu übertragen, aber ich bin sicher, dass die Jungs bereits sehr hart über eine Lösung nachdenken", gibt der 43-Jährige zu. "Das geht allerdings nicht von einem Rennen zum nächsten, es benötigt etwas Zeit und die müssen wir uns nehmen. Dennoch ist es eindeutig, dass wir uns gesteigert haben, somit fliege ich beruhigt nach Hause und freue mich auf die kommenden Rennen."
Schumacher kam in der fünften Runde zum ersten Mal an die Box, um von Intermediates auf Regenreifen zu wechseln, holte sich in Runde 14 wieder Intermediates ab und wechselte in Runde 39 auf die härteren Pirelli-Slicks. Die Pace war allerdings nicht berauschend - im Finish konnte er nicht einmal Nico Hülkenbergs Force-India-Mercedes angreifen. Bei Nico Rosberg waren die Reifenprobleme sogar so extrem, dass er viermal stoppen musste.
"Das war ein ereignisreiches Rennen, aber ein unglücklicher Tag für mich", bilanziert der Deutsche, der letztendlich mit mehr als einer Minute Rückstand als 13. ins Ziel kam. "Ich hatte einen guten Re-Start und lag dank einer guten Strategie auf Platz vier. Danach hatte ich jedoch Schwierigkeiten mit den Intermediates - der Gripverlust war sehr hoch, weswegen ich einen weiteren Boxenstopp für einen neuen Reifensatz einlegen musste."
Button noch überholt
Immerhin war Rosberg in den letzten 17 Runden nach seinem letzten Boxenstopp recht ordentlich unterwegs: "Positiv ist, dass ich auf meinem letzten Stint mit den Slicks eine gute Pace hatte und aufgrund meines Umgangs mit den Reifen an Jenson Button vorbeikam. Wir sind stark im Qualifying, aber noch nicht im Rennen. Daran müssen wir bis zum nächsten Rennen in China arbeiten", appelliert er ans Mercedes-Team.
Ein Ruf, der bei Norbert Haug nicht ungehört verhallt: "Wir hatten heute nicht das Setup, um bei diesen schwierigen und sich ändernden Bedingungen das Beste herauszuholen", analysiert der Sportchef. "Wir holten Nico zum Boxenstopp herein und wechselten auf Slicks - ein kalkuliertes Risiko, das sich letztlich nicht ausgezahlt hat. Unser Auto hat den Speed und wir werden weiter hart daran arbeiten, diesen Speed sowohl im Rennen als auch im Qualifying umzusetzen."
"Michael hatte von Platz drei nicht den besten Start, lag aber noch innerhalb der Top 5, als er umgedreht wurde und danach nur als 16. aus der ersten Runde zurückkam. Nach dem Re-Start lief es leider nicht viel besser und wir kamen nie richtig mit diesen Regenverhältnissen und der im Rennverlauf abtrocknenden Strecke zurecht. Andere Teams kamen mit den gemischten Streckenverhältnissen besser klar", gibt Haug zu.