• 25. November 2011 · 14:33 Uhr

Der Anfang vom Ende: Red Bull vs. McLaren

Motorschaden bei Fernando Alonso und schnelle Favoriten: Mark Webber sicherte sich die Bestzeit im ersten Freien Training in Sao Paulo

(Motorsport-Total.com) - Das erste Freie Training zum Grand Prix von Brasilien war sozusagen der Anfang vom Ende, denn in Sao Paulo findet am kommenden Wochenende das Saisonfinale der Formel 1 statt. Der Auftakt ging übrigens bei sonnigem Wetter über die Bühne, obwohl für Samstag und Sonntag teilweise sogar Gewitter vorhergesagt werden.

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Mark Webber hat den Grand Prix von Brasilien 2009 schon gewonnen Zoom Download

Weltmeister Sebastian Vettel lieferte mit einer neuartigen Helmkamera spektakuläre Schüttel-Bilder aus dem Red-Bull-Cockpit, sicherte sich aber nicht die Bestzeit. Die ging diesmal an den Brasilien-Sieger von 2009, Mark Webber. Der Red-Bull-Pilot umrundete den Kurs im Autodromo Jose Carlos Pace in Interlagos in 1:13.811 Minuten und war damit um 14 Tausendstelsekunden schneller als Jenson Button (McLaren) - aber deutlich langsamer als Vettel 2010 (1:11.986 Minuten).

Schlechter Auftakt für Alonso

Die beiden kämpfen am kommenden Wochenende um Platz zwei in der Fahrerwertung. Dritter Anwärter auf den Vizetitel ist Fernando Alonso, für den die ersten eineinhalb Stunden aber nicht nach Wunsch verliefen: "Schaut euch mal den Motor an", meldete er, als er seinen Ferrari sechs Minuten vor Schluss im Senna-S ausrollen lassen musste. Wenig später bestätigte das Team via Twitter: "Fernando hatte ein Motorenproblem."

Der Spanier wurde mit 0,730 Sekunden Rückstand Sechster, 0,034 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Felipe Massa, der vor eigenem Publikum sein zehnjähriges Formel-1-Jubiläum feiert und seinen Helm dafür mit Goldfarbe eingesprayt hat. Ferrari konzentrierte sich auf aerodynamische Messungen und war zunächst nur dritte Kraft. Die Plätze drei und vier gingen nämlich an Lewis Hamilton (McLaren/+0,150) und Vettel (+0,214).

"Im Moment sieht es nicht so aus wie in Abu Dhabi. Red Bull und McLaren sind gleichauf", analysiert Experte Marc Surer. Vettel möchte sich an diesem Wochenende unbedingt den alleinigen Pole-Position-Rekord für eine Saison sichern und Nigel Mansell ablösen, doch in einer Session, die trotz fünf Freitags-Testfahrern erstaunlich diszipliniert verlief, war der Champion einer von wenigen Piloten, die einmal neben der Strecke gesehen wurden.

Neben Vettel landeten drei weitere Deutsche in den Top 10: Michael Schumacher (Mercedes/+1,351), Nico Hülkenberg (Force India/+1,367), für den diesmal Adrian Sutil zuschauen musste, und Nico Rosberg (Mercedes/+1,510). Vor Rosberg wurde Paul di Resta Neunter - Force India lässt also im Kampf um den sechsten WM-Platz wohl nichts mehr anbrennen. Toro Rosso und Sauber konnten mit diesen Zeiten nicht ganz mithalten.

Vergne langsamer als Alguersuari

Kamui Kobayashi (+1,936) lieferte den einzigen waschechten Dreher der Session ab und landete auf Platz 15, noch vor seinem Teamkollegen Sergio Perez (17.). Tadellos schlug sich dafür Jaime Alguersuari (11./Toro Rosso/+1,657), der Red-Bull-Junior Jean-Eric Vergne (18.) eine Packung von mehr als einer halben Sekunde auflegte. Ab der zweiten Session muss Vergne sein Cockpit wieder an Stammpilot Sebastien Buemi abgeben.

Genau wie übrigens auch Romain Grosjean (12./Renault/+1,736), der um zwei Zehntelsekunden schneller war als Stallgefährte und Lokalmatador Bruno Senna (14.). Dabei hatte es der Franzose nicht leicht, rollte er doch nach gut einer Stunde in der Boxenausfahrt aus (Kupplung). Bei Williams war diesmal Rubens Barrichello die Nummer eins: 1,852 Sekunden Rückstand auf die Spitze, Platz 13 - aber schneller als Pastor Maldonado (16.).

An der virtuellen 107-Prozent-Hürde scheiterte diesmal nur der Tscheche Jan Charouz (HRT), der keine nennenswerten Fehler machte und um gut eine halbe Sekunde langsamer war als Daniel Ricciardo im zweiten HRT-Dallara. Schnellstes der "neuen" Teams war einmal mehr Lotus: Heikki Kovalainen (+2,703) wurde 19., Luiz Razia (+3,784) 20. Gut eine halbe Sekunde dahinter reihte sich Timo Glock (Marussia-Virgin) auf Rang 21 ein.

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