Red Bull reist entspannt nach Sao Paulo
Für das Weltmeisterteam geht es sportlich um so gut wie nichts mehr, daher wollen Sebastian Vettel und Mark Webber die einzigartige Strecke genießen
(Motorsport-Total.com) - Beide Weltmeister-Titel sind schon lange gewonnen, der Siegesrekord für Sebastian Vettel außer Reichweite und der zweite Platz in der WM für Mark Webber nur noch theoretisch möglich. Aus sportlicher Sicht kann Red Bull das Rennen in Brasilien entspannt angehen. Wäre da nicht die Scharte aus Abu Dhabi auszuwetzen, wo zum ersten Mal in dieser Saison kein Red-Bull-Pilot auf dem Siegerpodium stand.
Vor allem Vettel dürfte nach seinem Ausfall auf dem Yas Marina Circuit darauf brennen, sich mit einem Sieg aus der Saison zu verabschieden. Nicht nur deshalb tritt er die Reise nach Südamerika mit großer Vorfreude an: "Brasilien wird sicherlich aufregend, denn Interlagos ist bekannt für seine leidenschaftlichen Fans und die extreme Höhenlage der Strecke. São Paulo liegt ungefähr 1.000 Meter über dem Meeresspiegel, daher verlieren wir dort etwas Motorleistung."
Vettel: Spezielles Training für den Nacken
Als Perfektionist bereitet sich der 24-Jährige auch auf das letzte Saisonrennen akribisch vor: "Die langen Linkskurven zerren an den Nackenmuskeln, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Strecken, fahren wir dort entgegen dem Uhrzeigersinn. Deswegen mache ich im Vorfeld des Rennens für gewöhnlich ein besonderes Training, um die Muskeln daran zu gewöhnen."
Und wo erwartet der Weltmeister im Rennen die meiste Action? "Eine der besten Überholstellen ist die erste Schikane, das sogenannte "Senna-S". Das ist perfekt, um einen Gegner auszubremsen, da man sich vorher im Windschatten ansaugen kann. Falls es regnen sollte, was in São Paulo immer möglich ist, kann es sehr starkes Aquaplaning geben. Das muss man immer im Hinterkopf haben."
Ein kleines Stückchen England in Brasilien
Für Teamkollege Webber ist Brasilien "eines der besten Rennen das Jahres. Die Strecke erinnert mich an Brands Hatch und die Formel-Ford-Rennen, die ich dort gefahren habe, denn auch dort herrscht eine Art Stadionatmosphäre. Die Brasilianer lieben ihren Motorsport, sind sehr leidenschaftlich und hatten mir Piquet, Senna, Fittipaldi und Rubens auch einige großartige Fahrer."
Nach einer für ihn enttäuschenden Saison ohne Rennsieg hofft der Australier auf einen versöhnlichen Ausklang des Rennjahres: "Ich habe gute Erinnerungen an Brasilien. Ich habe mich dort in der Vergangenheit immer gut geschlagen und hoffe, auch diesmal ein gutes Resultat zu erzielen. Es wäre toll, die Saison mit einem guten letzten Rennen zu beschließen."