• 13. November 2011 · 16:45 Uhr

Vettel: "Ich konnte nichts machen"

Ein Reifenschaden in der zweiten Kurve riss Weltmeister Sebastian Vettel aus dem Grand Prix von Abu Dhabi - Allzu schlimm sieht er seinen ersten Ausfall 2011 nicht

(Motorsport-Total.com) - Für Sebastian Vettel begann der Grand Prix von Abu Dhabi perfekt und war dann schon nach zwei Kurven vorbei Von der Pole-Position aus legte der zweifache Weltmeister einen perfekten Start hin und bog mit bereits einigen Wagenlängen Vorsprung in die erste Kurve als Führender ein. Alles schien wie am Schnürchen zu laufen, doch Ausgangs der zweiten Kurve drehte sich der Red Bull in die Wiese. Der rechte Hinterreifen war platt. Vettel fuhr in langsamer Fahrt zurück an die Box, doch die Radaufhängung war zu stark beschädigt. Er musste aufgeben. Es war der erste Ausfall in dieser Saison für den Heppenheimer.

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Weltmeister Sebastian Vettel schleppte das Auto noch zurück an die Box Zoom Download

"Am Ausgang der ersten Kurve war noch alles in Ordnung, aber sobald ich in die zweite Kurve einlenkte, spürte ich sofort, dass rechts hinten etwas nicht stimmte. Ich musste das Auto plötzlich einfangen, aber beim zweiten Mal konnte ich es nicht mehr halten", schildert Vettel. "Der Reifen rechts hinten hat sehr rasch die Luft verloren und ich konnte dann nichts mehr machen."

"Warum es soweit kam, wissen wir nicht. Es ist schwierig, das zu überprüfen, denn der Reifen ist überall auf der Strecke verteilt. Eingangs der zweiten Kurve habe ich sofort bemerkt, dass etwas nicht funktioniert. Ich habe noch versucht, das Auto abzufangen. Mir war sofort klar, was passiert ist. Ich dachte, dass ich das Auto noch zurückfahren kann, aber nach der halben Runde hat es den Reifen komplett zerrissen. Das hat auch die Aufhängung beschädigt, weshalb wir nicht mehr weiterfahren konnten."

Der erfolgsverwöhnte Weltmeister schied zum ersten Mal seit Südkorea im Vorjahr aus. Ein ungewohntes Bild, wenn der Name des Heppenheimers nicht auf Platz eins auftaucht. "Es ärgert einen schon. Wir hatten ein gutes Auto und es hat sich alles gut angefühlt bis dahin. Gut, lange war ich nicht im Rennen, um sagen zu können, wo wir hätten landen können. Ich denke aber, das Auto war schnell genug, um vorne mitzufahren."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Abu Dhabi


"Ich hatte einen sehr guten Start. Mark (Webber; Anm. d. Red.) hatte ein schwieriges Rennen, aber seine Pace war gut. Das Auto funktionierte also gut. Lewis und Fernando (Hamilton, Alonso; Anm. d. Red.) sind vorne ein starkes Rennen gefahren und hatten ein gutes Tempo. Ich denke, wir hatten eine Chance. Wo genau wir ins Ziel gekommen wären, wird für immer ein Rätsel bleiben. Jetzt müssen wir herausfinden, wie es dazu kam."

Wie ist der Stand der Erkenntnisse direkt nach dem Rennen? "Es sieht so aus, dass wir am Kurvenausgang plötzlich Reifendruck verloren haben und in Kurve zwei ging der Reifen völlig platt. Ich weiß nicht genau warum. Ich bin nicht anders als in anderen Runden gefahren", sagt Vettel. "Wir müssen jetzt herausfinden, was passiert ist, ob es ein Problem am Reifen gab, oder ob ich den Randstein in einem komischen Winkel berührt habe. Ich weiß es nicht. Für diese Fragen müssen wir die Antworten finden. Wir hätten nichts anders machen können."

Statt im Auto Kreise um die Konkurrenz zu fahren, beobachtete Vettel das Geschehen von der Boxenmauer aus. "Ich wollte zuerst nur fünf Runden bleiben, aber dann war es sehr interessant, das mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Natürlich wäre ich viel lieber im Auto gesessen, aber es war ganz interessant zu sehen, was alles hinter den Kulissen passiert - die Kommunikation, die Strategie und so weiter. Davon konnte ich ein bisschen was mitnehmen. Es war wie erwartet ein Zweistopprennen."

Da beide Weltmeisterschaften schon lange entschieden sind, sieht Vettel den Ausfall auch nicht so dramatisch. "Es gibt nicht viel, worüber wir uns ärgern können. Bis zum platten Reifen haben wir alles richtig gemacht. Jetzt gilt es herauszufinden, warum das passiert ist und dann Schwamm drüber."

Nun steht noch das Saisonfinale in Brasilien auf dem Programm. "Es war kein schlechtes Jahr für uns. Alles in allem gab es viel Gutes. Jetzt freuen wir uns auf das nächste Rennen. Bislang haben wir das Jahr gut genießen können."

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