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Hamilton Freitagsschnellster in Abu Dhabi
Während Sebastian Vettel und Fernando Alonso patzen, meldet Lewis Hamilton in Abu Dhabi mit der Freitagsbestzeit McLarens Siegesambitionen an
(Motorsport-Total.com) - Die meisten Fahrer zählen den Yas-Marina-Circuit nicht zu ihren Lieblingsstrecken, aber Lewis Hamilton fühlt sich in Abu Dhabi wohl. 2009 holte er dort die Pole-Position, 2010 wurde er Zweiter - und dieses Jahr möchte er eine vermurkste Saison mit einem Sieg vergessen machen. Den Grundstein dafür legte er schon im heutigen Freitagstraining.
"Ich glaube, wir werden auf Augenhöhe mit Red Bull sein. Dieses Wochenende haben wir eine Chance", hatte der McLaren-Pilot schon gestern angekündigt - und hielt am ersten Trainingstag Wort: Bestzeit in 1:39.586 Minuten, zwei Zehntelsekunden vor Teamkollege Jenson Button! Dabei schaffte es Hamilton noch nicht einmal, seine besten Sektorenzeiten in eine Runde zu packen, sonst wäre sein Vorsprung noch größer gewesen.
Schumacher oft neben der Strecke
Während der Session gab es zahlreiche Ausritte und kleine Dreher - vor allem Michael Schumacher (7./Mercedes/+0,967) probierte offensichtlich etwas aus und fuhr an einer Stelle auffällig oft geradeaus. "Man fragt sich schon, was das soll", kritisiert Experte Marc Surer, ein bekennender Gegner von asphaltierten Auslaufzonen. Doch als neuralgische Stelle entpuppte sich diesmal die erste Kurve, an und für sich eine unspektakuläre Passage.
Denn nach knapp einer Stunde war ausgerechnet Weltmeister Sebastian Vettel (Red Bull) der Erste, der dort sein Auto in die Barrieren setzte, und gut zehn Minuten später konnte er sich am Zaun mit Fernando Alonso (3./Ferrari/+0,385) unterhalten, dem genau das gleiche Missgeschick passierte. Surer analysiert: "Es ist bei allen irgendwie dasselbe Bild, dass sie hinten überbremsen und das Heck dadurch instabil wird."
Vettel kam offenbar etwas zu weit nach rechts, bremste auf der eingefärbten Fläche des Asphalts und verlor dabei die Kontrolle über seine Heckpartie. Nach dem seitlichen Einschlag blieb er zunächst kurz sitzen, um dem Team Bericht zu erstatten, und nützte anschließend die Gelegenheit, seine Gegner von der Strecke aus live zu beobachten. Am Ende konnte er trotzdem noch einen Run absolvieren, aber mit einer halben Sekunde Rückstand blieb er Sechster.
Massa auf Augenhöhe mit Alonso
Und damit hauchdünn hinter seinem Teamkollegen Mark Webber (5./+0,518), der sich eine halbe Stunde zuvor just unter der Hoteldurchfahrt gedreht hatte. Interessant: Felipe Massa (Ferrari) war diesmal nur um neun Tausendstelsekunden langsamer als Alonso und hatte phasenweise wieder den "Flatter-Frontflügel" drauf, der schon vor zwei Wochen in Indien für hochgezogene Augenbrauen gesorgt hatte. Offensichtlich testet Ferrari schon für 2012.
Mit knapp unter einer Sekunde Rückstand wurde Michael Schumacher (Mercedes) Siebter. Der siebenfache Weltmeister verfolgte am Abend ein anderes Programm als sein Stallgefährte Nico Rosberg (+4,679), der sich ganz offensichtlich mit vollen Tanks auf das Rennen vorbereitete und 20. wurde. Mercedes scheint damit in der Heimat von Team-Teilhaber Aabar wieder das viertstärkste Team im Feld zu sein.
WM-Platz sechs: Vorteil Force India
Im Dreikampf um den sechsten Platz in der Konstrukteurs-WM hinterließ zum Auftakt Force India den besten Eindruck, denn Adrian Sutil und Paul di Resta sicherten sich mit jeweils knapp eineinhalb Sekunden Rückstand die Positionen acht und neun. Direkt dahinter folgte das Sauber-Duo, allerdings schon mit einem Respektabstand von einer halben Sekunde, und die Toro-Rosso-Junioren wurden Zwölfter und 14.
Mittendrin in diesem Getümmel reihte sich das Renault-Team ein, das Witali Petrow (+2,361) auf den 13. und Bruno Senna (+2,783) auf den 15. Platz brachte. Williams belegte mit Barrichello/Maldonado die Ränge 16 und 17 - übrigens vor den Augen ihres ehemaligen Technischen Direktors Sam Michael, der heute seinen ersten Tag beim neuen Arbeitgeber McLaren hatte. Allerdings trug Michael noch keine offizielle McLaren-Kleidung.
Unter den drei neuen Teams gab es keine nennenswerten Überraschungen, ebenso wenig wie auf Seiten von Reifenhersteller Pirelli. "Zwischen Soft und Medium liegen 1,2 Sekunden. Ich rechne im Rennen mit zwei oder drei Stopps", sagt Pirelli-Sportchef Paul Hembery. Seine Firma bietet den Fahrern an diesem Wochenende die Mischungen Soft und Medium an. Außerdem gab es (nur heute) einen experimentellen Reifensatz extra.